Alles zur No-Billag-Vorlage

Die Bündner Regierung zeigt sich über das Abstimmungsresultat zu No-Billag glücklich. Die Medienlandschaft des Kantons wird sich aber trotz des Neins verändern.

Mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 77,2 Prozent hat Graubünden die No-Billag-Initiative wuchtig verworfen. Wir haben Passanten auf den Strassen von Scuol zum klaren Ergebnis und den Auswirkungen befragt.

Nach dem Nein zur No-Billag-Initiative will ein medienerfahrenes Trio eine nächste Mediendiskussion lancieren. Darunter auch der Bündner SP-Grossrat Jon Pult.

Somedia-CEO Andrea Masüger ist mit dem Nein zur No-Billag-Initiative zufrieden. Nun müsse sich die SRG bewegen, sagt er im Interview.

Bei den Gegner der NoBillag-Initiative im Hotel «Bern» herrschte grosse Freude über die deutliche Ablehnung der Initiative. Die beiden Medienpolitiker Martin Candinas (CVP/GR) und Edith Graf-Litscher (SP/TG) nehmen Stellung zum Resultat und der geforderterten Schlankheitskur bei der SRG.

Bei der Abstimmung zur No-Billag-Initiative zeichnet sich ein klarer Nein-Trend ab. Entsprechend enttäuscht reagiert Initiant Oliver Kessler. Immerhin sind für ihn aber die Tabus rund um die «Zwangsgebühren» gebrochen.

Zur Abstimmungsvorlage zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren wird landauf, landab breit und heiss diskutiert. Nicht anders war es an einem Podiumsgespräch von FDP und Jungfreisinnigen an der HSR Rapperswil.

Vor wichtigen Abstimmung machen die Pro- und Contra-Komitees mobil, wenn es um Leserbriefe geht. Normalerweise. Die No-Billag-Abstimmung stellt hier ein Novum dar: Die Befürworter sind in Graubünden weder organisiert noch aktiv.

Am 4. März dreht sich alles um die Abstimmungen. Eine davon ist die Entscheidung, ob künftig Empfangsgebühren für Radio und TV noch erhoben werden oder nicht. Doch was heisst das genau?

Die rätoromanischen Medienangebote werden zum Grossteil durch die öffentliche Hand finanziert. Um auf diese Thematik stärker aufmerksam zumachen und auch um eine neue Zukunftsstrategie zu erarbeiten, fand am letzten Freitag ein Treffen mit mehreren Chefredaktoren statt.

Beim No-Billag-Podiumsgespräch in Jona sagte Stargast Roger Schawinski, dass eine Annahme der Initiative für die Schweiz extrem negative Auswirkungen hätte.

No-Billag-Aushängeschild Alain Schwald erklärt auf einem Podium in Glarus, dass er keinen Plan hat, was nach einem Ja passiert. Dafür weiss er, dass der Markt alles richtet.

Alle neuen Regierungsratskandidaten lehnen die No-Billag-Initiative ab – fast alle gemäss Parteilinie.

Die Kulturszene Graubündens versammelt sich heute Samstag auf dem Alexanderplatz in Chur. Gemeinsam protestieren sie gegen die Abschaffung der Billag-Gebühren. Sogar Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist für die Manifestation angereist. Sie appelliert an die Bevölkerung und setzt sich für ein Nein zu No-Billag ein.

Die Delegiertenversammlung der BDP erteilt der No-Billag-Initiative eine deutliche Abfuhr.