×

Bundesrätin Simonetta Sommaruga: «Kultur verbindet uns»

Die Kulturszene Graubündens versammelt sich heute Samstag auf dem Alexanderplatz in Chur. Gemeinsam protestieren sie gegen die Abschaffung der Billag-Gebühren. Sogar Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist für die Manifestation angereist. Sie appelliert an die Bevölkerung und setzt sich für ein Nein zu No-Billag ein.

Südostschweiz
03.02.18 - 12:01 Uhr
Politik

Heute Samstag findet auf dem Alexanderplatz in Chur eine «Manifestation» statt. Die Bündner Kulturszene kämpft gemeinsam gegen die Abschaffung der Billag-Gebühren. Sogar Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist angereist und hielt vor Ort eine Rede. Sie appeliert 

Ihre Rede für Euch zusammengefasst:

Cari grigionesi, charas Grischunas
Liebe Churerinnen und Churer


Seit wir über NoBillag diskutieren, ist viel von Glanz und Gloria die Rede. 
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wieso.

Denn am 4. März stimmen wir nicht über Glanz und Gloria ab. 
Es geht um mehr. Viel mehr.

Es geht darum, ob es die SRG weiter geben soll. Und es geht um die die Zukunft von vielen lokalen Radio- und Fernsehstationen – auch von Radio Südostschweiz.
NoBillag stellt Alles infrage: das Regionaljournal, Schweiz aktuell oder die Tagesschau. 
Diese Sendungen haben einen klaren Auftrag: Sie informieren unabhängig über wichtige Themen, und sie lassen alle zu Wort kommen:

Olympiagegner und Olympiafreunde.
Tierschützer und Jäger.
Bündnerinnen und Bündner, aber auch die Zürcher. 
Auf Deutsch, Italienisch, Romanisch und Französisch. Und genauso muss es sein.
Unsere direkte Demokratie braucht das. Wir müssen alle Argumente kennen, von beiden Seiten. Sonst können wir uns keine Meinung bilden.

NoBillag heisst deshalb nicht nur No SRG. Die Initiative ist auch eine Gefahr für unsere Demokratie.
NoBillag heisst aber auch No Zusammenhalt.
Zusammenhalt meint bei uns in der Schweiz, dass wir für alle Regionen und alle Sprachgruppen da sind. 
Darum zahlen die Deutschschweizer mit, wenn es um Sendungen für die Svizzera italiana oder die Rumantschia geht.

Warum tun wir das?
Weil wir in der Schweiz nicht darauf schauen, was uns trennt. Wirklich wichtig ist, was uns verbindet. 
Kultur verbindet uns. Das merkt jeder, der heute auf dem Alexanderplatz ist. 
Solche Musik wollen wir auch in Zukunft im Radio hören. Und wir wollen auch weiterhin Schweizer Filme und Serien am Fernseher sehen: die Herbstzeitlosen zum Beispiel, den Bestatter oder Marmorera. Denn diese Geschichten sind hier verankert. Sie sind ein Stück von uns, von unserer Schweiz.

***

Ich danke allen, die dieses Fest heute organisiert haben. Sonst hätte ich einen anderen Grund suchen müssen, um wieder einmal nach Graubünden zu kommen. 
Hier muss man niemandem erklären, wie wichtig die verschiedenen Sprachen für unser Land sind.
Und in der ältesten Stadt der Schweiz muss man auch niemandem erklären, wie wichtig Geschichten und Traditionen sind.

Gekommen bin ich heute, weil ich davon überzeugt bin, dass sich der Staat um die Grundversorgung kümmern muss. Um die Postautoverbindung, um den Strom und um die Dorfschule. 
Zur Grundversorgung gehören aber auch Informationen und Nachrichten. 
Und dazu brauchen wir Radio und Fernsehen – und zwar nicht nur in den Zentren, sondern auch in den 150 Tälern des Kantons Graubünden. 
Diese Grundversorgung ist viel zu wichtig, als dass wir sie einfach dem Markt überlassen dürfen. 

Genau das aber will die NoBillag-Initiative: Radio und Fernsehen soll nur noch machen, wer genug Geld hat. Im Fernsehen kommt dann nur noch das, was am Markt rentiert. Glanz und Gloria.
Das müssen wir verhindern. Und das verhindern wir, indem wir Nein sagen zu NoBillag.
Danke für eure Unterstützung, danke für euer Engagement.

Viva la Grischa.
Es lebe die Kultur und es leben die Kulturen in unserem Land!

 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

War schön zuzuschauen, wie alle sich gleich welcher Partei umarmten und auf Heimatschutz und Tranen drückten, alle waren sich einig, dass der Laden SRF dringen eine neuen Auftrag und entrümpelt werden muss, j JA zur Initiative müsste man stimmen. Da es aber die Randregionen hauptsächlich trifft, muss man NEIN Stimmen, aber möchte euch keine Illusionen, wenn es dann zur Umorganisation kommt wird dann auch Graubünden (RTR) das Fett abbekommen und ich rechne,, dass man mit der Hälfte de Personals auskommen muss, zu Gunsten des Molochs Zürich, die werden weiter wursteln, dann wird man von unseren Politikern nicht mehr viel hören und mit Achselzucken geht man zur Tagesordnung über. Es gibt nichts fauleres und Interessenlosigkeit wie die Bündner Politiker, hauptsache ihre Pfründe sind gesichert.

Mehr zu Politik MEHR