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Einigung auf engere Zusammenarbeit

Die rätoromanischen Medienangebote werden zum Grossteil durch die öffentliche Hand finanziert. Um auf diese Thematik stärker aufmerksam zumachen und auch um eine neue Zukunftsstrategie zu erarbeiten, fand am letzten Freitag ein Treffen mit mehreren Chefredaktoren statt.

Südostschweiz
13.02.18 - 16:00 Uhr
Politik
Die rätoromanischen Medienangebote werden zum Grossteil durch die öffentliche Hand finanziert. Im Bild: Andreas Gabriel, Johannes Flury und Martin Gabriel an einer Medienorientierung der Lia Rumantscha zur Rettung de La Quotidiana.
ARCHIV MARCO HARTMANN

Der Grossteil des heutigen rätoromanischen Angebots sei nur mit Unterstützung der öffentlichen Hand möglich, schreibt die Lia Rumantscha in einer Medienmitteilung. Denn die Dienste der rätoromanischen Nachrichtenagentur ANR (Agentura da Novitads Rumantscha), die allen Herausgebern von rätoromanischen Medien zur Verfügung stehen, würden durch Bund und Kanton finanziert. Auch das Angebot von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) sei auf die Empfangsgebühren für Radio und Fernsehen angewiesen.

Am vergangenen Freitag wurden diese Thematiken nun im Rahmen eines Treffens besprochen, zu dem die Lia Rumantscha die Chefredaktoren der rätoromanischen Medien (La Pagina da Surmeir, La Quotidiana, Posta Ladina/Engadiner Post und RTR) sowie den Leiter der ANR eingeladen hatte.

Zusammenarbeit intensivieren

Die Lia Rumantscha und ihr Generalsekretär Martin Gabriel hätten – mit dem Ziel, der rätoromanischen Bevölkerung auch in Zukunft ein angemessenes Medienangebot zu garantieren – in den vergangenen Monaten zahlreiche Schritte eingeleitet. Ein wichtiger Teil dieses Prozesses sei dabei der direkte Kontakt mit den Herausgebern und den Chefredaktoren der Medien. Anlässlich des Treffens am vergangenen Freitag hätten die Chefredaktoren zudem festgehalten, Vorteile in einer engeren Zusammenarbeit zu sehen. Auch seien sie sich einig, dass in Zukunft mehr in digitaler Form veröffentlicht werden soll, anerkennen aber gleichzeitig den Bedarf an gedruckten Zeitungen, so die Mitteilung.

Zukunftsstrategie als Ziel

Das Projekt «Medias Rumantschas 2019» will eine Strategie für das zukünftige Angebot der rätoromanischen Medien formulieren. Projektleiter Martin Gabriel ist überzeugt, dass es eine zukunftsgerichtete Strategie braucht. «Einen Weg zu finden, um einerseits das aktuelle Bedürfnis an gedruckten Zeitungen zu befriedigen und andererseits das Terrain für die digitale Zukunft vorzubereiten, die vor unseren Tälern nicht Halt macht – das ist die Herausforderung.»

Ladina Heimgartner, Direktorin von RTR, erklärt: «Wir sind sehr daran interessiert, an diesem Projekt mitzuwirken und gemeinsam die Basis zu entwickeln, die Rätoromaninnen und Rätoromanen auch in Zukunft ermöglicht, in ihrer Sprache informiert zu werden. Der Medienplatz Graubünden muss künftig noch stärker an einem Strang ziehen, um seine Vielfalt zugunsten des Publikums zu erhalten.»

Projekt läuft weiter

In welcher Form, wie oft und wer in Zukunft eine rätoromanische Zeitung herausgeben wird, sind Fragen, die laut Martin Gabriel noch detailliert diskutiert werden müssten.

Im Rahmen des Projekts «Medias rumantschas 2019» werden nächsten Frühling zudem öffentliche Workshops in den rätoromanischen Regionen geplant. Damit bestehe die Möglichkeit, aktiv an den Diskussionen zur Zukunft der rätoromanischen Medien mitzuwirken, heisst es in der Mitteilung weiter. (so/gej)

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