Jahresrückblick: Das war der Juni 2022 in Graubünden

Unter dem Motto «ds erschta Mol» geht am 4. Juni die erste «Khur Pride» über die Bühne. Rund 1200 Menschen marschieren durch die Churer Altstadt, demonstrieren für Gleichstellung und Akzeptanz von queeren Menschen und zelebrieren ihre Identität. Nebst der Parade gibt es ein über zehnstündiges kulturelles Rahmenprogramm im Churer Stadtgarten. Dort werden verschiedenen Reden gehalten, es gibt spektakuläre Auftritte von Drag-Queens und auch musikalisch wird einiges geboten. Auf die Beine gestellt wird der Anlass vom Verein Khur Pride.

Applaus für Special Olympics im Rat

Der Grosse Rat holt die Special Olympics World Winter Games 2029 nach Graubünden. Die dafür notwendigen Gelder haben die Parlamentsmitglieder ohne kritische Gegenstimme genehmigt. Die Chancen sind mit diesem Entscheid sehr gross, dass im Kanton vom 6. bis 17. März 2029 rund 2500 Menschen mit Beeinträchtigung aus mehr als 100 Ländern in neun Sportarten gegeneinander antreten. So etwa in den Disziplinen Ski alpin und Langlauf, aber auch Unihockey und Schneeschuhlaufen. Bereits zuvor haben die Wettkampforte Chur, Arosa und Lenzerheide die notwendigen Beiträge gesprochen.

«Die Spiele sind ein Schrittmacher für das Ziel nach mehr Inklusion unter der Prämisse, dass der Rat bei diesem Thema am Ball bleibt.»

^{–Lukas Horrer, Vizepräsident der vorberatenden Wirtschaftskommission, in seinem Votum im Rat}

Und plötzlich fährt die RhB in Deutschland

Für Schmunzeln sorgte Anfang Juni eine Werbeaktion in Deutschland. Die Deutsche Partei SPD blamiert sich mit einem Werbefoto für das 9-Euro-Ticket. Grund dafür: Das Bild zeigt einen Zug der Rhätischen Bahn (RhB). Diese nimmts mit Humor. Die Nutzerinnen und Nutzer der sozialen Plattform amüsierten sich jedoch köstlich über den Patzer der Partei. Viele machten die SPD darauf aufmerksam, dass es sich bei dem abgebildeten Zug um einen Schweizer Zug handle, dass es thematisch nicht wirklich passe, einen Bündner Zug zu zeigen – und dass es in Deutschland tatsächlich auch rote Züge gebe, en masse.

Christian Jenny bleibt Gemeindepräsident

Die St. Moritzerinnen und St. Moritzer haben gewählt: Christian Jenny ist für weitere vier Jahre Gemeindepräsident von St. Moritz. Er wurde im ersten Wahlgang gewählt. Das Ergebnis fiel mit 757:644 Stimmen allerdings relativ knapp aus. Für den Gegenkandidaten Martin Binkert (Die Mitte) ist dieses Ergebnis als Achtungserfolg zu werten. Das Resultat zeigt auch, dass Jenny in St. Moritz polarisiert. Die Stimmbeteiligung lag bei 57,6 Prozent.

Top 5 der meistgeklickten Artikel:

Grossanlässe und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen haben euch im Juni in den Bann gezogen. Aber auch sonst haben es spannende Themen in unsere Top 5 geschafft:

1. Aufgepasst auf Bündner Strassen
Töfflitour, Motor Classics und Alpen Challenge: Diese drei Anlässe fanden an einem Juni-Wochenende auf den Bündner Strassen statt. Ihr wolltet unbedingt wissen, mit welchen Verkehrsbehinderungen deshalb zu rechnen war.

2. Fehlalarm sorgt für Polizeieinsatz in Churer Schule
Bei der Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden ging am 9. Juni ein automatischer Amok-Alarm ein. Er betraf die Gewerbeschule in Chur, war jedoch ein Fehlalarm.

3. Erste «Pride» in Chur lockt rund 1200 Menschen an
Eine Premiere ging am ersten Samstag im Monat über die Bühne: Erstmals zog die «Pride»-Parade durch die Churer Innenstadt. Mit über 1000 Besuchenden ein Erfolg für die Veranstalter.

4. Schwerer Verkehrsunfall fordert drei Todesopfer
An der Berninastrecke kam es Ende Juni zu einem tragischen Unglück: Bei einem Unfall bei der Örtlichkeit Suot kommen drei Menschen ums Leben.

5. Über 1400 Blitze in Graubünden
Plötzlich war es da: Ein heftiges Gewitter zog an einem späten Juniabend über die Südostschweiz. Am meisten hat es in Graubünden geblitzt.

(jag/rac)