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Waffenplatz Chur

Herr Gusti Obrist aus Chur sollte unbedingt seine Pamir abziehen, damit er die Schönheiten des Waffenplatzes Chur nicht nur sehen, sondern auch hören kann …
Die Stadt Chur betreibt auf Kosten der anliegenden Gemeinde Felsberg diesen Waffenplatz. Täglich (!) – und dies seit Wochen – erduldet Felsberg von morgen bis abend Schiess- und Explosionslärm. Ab und an wird auch noch bis spät in die Nacht geschossen. Weshalb die Einwohnerschaft Felsbergs nichts gegen diesen Dauerlärm unternimmt, ist mir schleierhaft. Entweder funktioniert da die Achse FDP-Regierungsrat–FDP-Gemeindepräsidentin hervorragend, oder Felsberg meint, dieser Dauerbeschuss aus Chur ist gottgewollt und deshalb mit gesenktem Kopf zu ertragen oder Felsberg ist einfach rückständig und findet: Wer Lärm hört und dagegen etwas dagegen unternehmen will, ist links und grün, eigentlich kein richtiger Schweizer und gehört ab ins Pfefferland.
Dass man in Chur nicht viel vom Schiess- und Explosionslärm hört, kann ich bestätigen, weil ich selber in Chur arbeite. Aber wenn die Stadt Chur auch nur ein paar wenige Tage das zu hören bekommt, was Felsberg täglich hört, ist dieser Waffenplatz innert kürzester Zeit Geschichte. Wenn in Chur die Scheiben zittern, wenn in Chur die Pulverdampfschwaden durch die Gassen der Innerstadt ziehen und wenn die Militärhelikopter (zusätzlich zu den Rega-Helikoptern) über der Stadt kreisen, möchte ich dann sehen, wie viele Gustis sich noch über das einmalige Erholungsgebiet freuen möchten.

Heinz Lorenz
10.08.18 - 14:40 Uhr
Leserbrief
Ort:
Felsberg
Zum Artikel:
Waffenplatz als Sündenbock
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Schön zu hören, dass isch mit dieser Meinung nicht alleine bin.
Finde es schrecklich fast täglich diesen Lärm ertragen zu müssen, und das mitten im Wohngebiet!! Wohne fast im Zentrum von Chur und man hört es laut und deutlich, mag mir gar nicht vorstellen wie es für die Felsberger sein muss.. Chur ist eine super Stadt, man könnte hier leicht einfach mal abschalten und sich entspannen..wäre da nicht dieser Schiesslärm!! Schon einige male wollte ich mich z.B. im Aquamarin entspannen..geht ja auch super, wenn man das Gefühl hat in einem Pool mitten im Kriegsgebiet zu liegen...
Mit unserem Hund, der panische Angst vor diesen Schiess- und Bombengeräuschen hat, habe ich mittlerweile genau 1h Zeit um wirklich entspannt und in Ruhe Gassi zu gehen, in der Mittagsruhe zwischen 12.00 und 13.00. Es ist schon so oft vorgekommen, dass wir irgendwo weit von zu Hause weg waren und plötzlich gings los. Für mich mit dem panisch zitternden und fliehen wollenden Hund eine Tortur nach Hause zu kommen. Ich wünschte mir, dass Chur endlich zu dem schönen Erholungsgebiet wird das es sein könnte.

Herr Lorenz,
wir Felsberger leben seit sie in die Hosen geschissen haben, oder noch viel, viel länger mit dem Schiesslärm vom Waffenplatz. Ich rate ihnen so schnell wie möglich wieder unsere löbliche Gemeinde für immer in Rtg. Pfefferland zu verlassen. Am besten zu ihren linken Brüdern nach Russland (die Russen sollen ja nicht wissen was schiessen und kriegen heisst). Unser "Briggli" hat kein Tor und unsere löbliche Gemeinde hat keinen Platz wie die Ihrigen. Und noch einen guten Tipp: vergessen sie nicht bevor sie verschwinden ihre Steuern und Schulden uns stolzen Felsbergern zu bezahlen!

Danke, Heinz Lorenz, Ihren Leserbrief finde ich hervorragend.
Warum die Bevölkerung diesen Lärm so unwehrhaft (der Begriff Lärm kommt von all'arme, zu den Waffen, bedeutet, Lärm bringt den Körper in Aufruhr, Stresshormone schädigen ihn) über sich ergehen lässt insbesondere in Felsberg und Chur-Süd/West (wo bereits der Hotspot A13 tobt), wo man sogar noch in Richtung zum Waffenplatz Wohnraum hin baut - statt von diesem weg (so wie heute üblich), finde ich ebenso ein ungesundes Rätsel wie ich diese Art von Ballerei und Kampfflugzeugen angesichts der heutigen völlig veränderten Bedrohungslage einen schädigenden Witz finde.
https://www.beobachter.ch/burger-verwaltung/schiesslarm-die-panzerfaust…
Damals, als die Möglichkeit "Waffenplatz Abzug (ob nun mit See oder ohne)" in Chur auf der Kippe stand, hätte man die Weichen richtig stellen müssen, konsequenterweise, denn vor einigen Jahren stand in der SO, man wolle zur Grossagglomeration verschmelzen (Landquart bis Bonaduz oder Thusis). Dass dann ein hoher Bündner Politiker das Militär hier behalten wollte mit dem Argument, da profitiere die Gastronomie (sprich: werde mehr Bier umgesetzt), dürfte Schilda toppen.
Apropos Helikopter: Dass die Rega-Helikopter teils im Tiefflug über die Innenstadt Chur brettern, dazu wendete ich mich bereits ans Bundesamt.
Letztlich muss jeder Mieter selbst wissen, ob er für den seine Gesundheit schädigenden Lärm auch noch die heutigen hohen Preise zahlen will, so wie in meinem "Wohn"quartier, wo das ganze Jahr (also inkl. Dezember/Januar) fast täglich Laubbläser lärmen/abgasen, wenn es nicht gerade Rasenmäher (Stabform oder Schiebevehikel oder Traktormäher) oder Kettensägen/Heckensägen sind. Gemäss meiner Einschätzung dürfte es auf dem Riesenareal kaum einen unberührten Quadratzentimeter geben (Igel und andere Tierli sowie die ziemlich aussterbenden Insekten werdens beweinen).
Das, was ich als neurotischen Irrsinn betrachte, dürfte erst dann zum Ladenhüter tendieren, wenn es endlich die überfällige WAHLmöglichkeit beim Wohnen gibt: dass ich in unserer angeblichen Demokratie WÄHLEN darf zwischen mich-zudröhnen-lassen-müssen – oder meine naturgesetzliche Ruhe haben zu dürfen.
Dass heutzutage eine chronischkranke (z.B. Dauerkopfschmerzen) ältere Dame in ihrem Schlafzimmer direkt angrenzend an eine "gewaltige" Nachbarin (über 70-jährig) wohnen muss, die Türen und WC-Deckel auf&zu etc. (Motto "Jeder Griff ein Schlag") knallt, ruft statt spricht und bei der es oft tönt, als würde jemand zügeln, das bei ihr aber "wohnen" bedeutet, insbesondere auf dem Balkon "Gartencenterhyperaktivitäten", das beelendet mich (nimmt mir den Lebensmut) wie noch nie etwas im Leben durch die chronifizierte Ausweglosigkeit, dieses unnötige Leiden mitansehen zu müssen. Im Internet schrieb ein Betroffener, der wegen Lärm umzog und es war am neuen Ort noch lauter, es sei Russisches Roulette, er habe nicht die Kraft/Geld, ständig umzuziehen - und er ist gesund - was sollen da erst Geschwächte tun?
Wozu teure und teuerste Spitäler/Rehas/Therapien, wenn man im Alltagsleben unnötig konterkariert-destruiert wird? Warum sehe ich bei Krankenwesenämtern und "Sozialen Institutionen" kein Interesse, obwohl man hier mit sehr kleinem Aufwand sehr Grosses gutmachen könnte, DER Hebel?
Ich fordere diese Fraktionierung/Melioration seit etwa drei Jahren in meinen Leserbriefen/Kommentaren. Dass da offenbar noch niemand von selbst draufkam und auch auf meine Anregung hin nicht: Warum nicht? In Umfragen bei Mietern z.B. Comparis.ch und Migrosmagazin steht Lärm mit Abstand zuoberst auf der Negativliste.
https://www.welt.de/wissenschaft/article1903619/Laute-Nachbarn-treiben-…
http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Bielefeld/Bielefeld/1863897-Streit-vo…
Zwar las ich in einem Vermieter-Prospekt folgende Sätze (aber die Dienstleistung betrifft offenbar leider nicht Lärm/Stille, sondern andere Kriterien), bei denen ich mich begeistert frage: WARUM hat diese Grundwahrheit noch niemand realisiert?
Zitat: "Bei uns werden Sie als Mieter nicht einfach mit anderen Mietern in einem Haus zusammengewürfelt. Sie sind uns wichtig und sollen sich wohl fühlen. Deshalb achten wir darauf, dass sich Gleichgesinnte in einem Haus wiederfinden."
Meine Definition von DIENSTLEISTUNG (sind wir nicht angeblich eine "Dienstleistungsgesellschaft"?): Der Dienstleister leistet den Dienst (selbstverständlich mit Garantie), den der Kunde so nicht selbst tun muss, dafür zahlt der Kunde.
Leider erlebe ich im Alltag ziemlich das Gegenteil.
Meine Meinung: Das Märchen, dass die bestehenden Gesetze, Mietschlichtungsstellen und Gerichte (und die Differenzierung von "Wohnzone" und "Industriezone") doch ausreichend seien, glaubt vielleicht noch, wer gerade hinterm Mond aus dem Ei schlüpfte – ich aber keinesfalls mehr.

Dem kann ich zu 100% zustimmen! Vor 2 Jahren bei der Gemeinde betreffend der enormen Lärmbelastung durch Superpumas nachgefragt. Die Antwort war ernüchternd schnell hier: die dürfen das!
Jeden Montag kann man dafür in dieser Zeitung lesen, dass etliche Wirte verzeigt wurden - lärmbedingt. Zusätzlich wurden etliche Fahrzeughalter verzeigt - lärmbedingt.
Passt zu der momentanen Stadtpolitik! Die Auswärtigen bezahlen unverschämte Preise für die Sportanlagen, beim Stadtfest Bändelizwang.
Hauptsache ein Tourist findet eine superschöne designte Post- und Bahnhofstrasse vor.
Miteinander funktioniert anders!

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