Krankenkasse, und schon wieder ärgere ich mich ungemein!

Immer Anfang November flattert ein Brief unserer Krankenkasse ins Haus. Was darin steht, ist nicht schwer zu erraten: Die Prämienerhöhung wird wieder so dargestellt, als sei sie nur monatlich um 18 Franken gestiegen. Für meine Frau und mich bedeutet das wieder 432 Franken zusätzliche Kosten und das geht seit Jahrzehnten in etwa so.
Dass die Kosten im medizinischen Bereich steigen, ist für mich noch einigermassen nachvollziehbar aber nur, wenn man sich auf die relevante Schulmedizin bezieht. Alles andere sollte auf freiwilliger Basis versicherbar sein.
Brechreiz bekomme ich aber, wenn ich daran denke, was alles noch mit unseren Prämiengeldern finanziert wird. Jede Kasse betreibt eigenständig Werbung für sich. So werden Zeitungsinserate, Plakatwerbung, Fernsehwerbung, Sponsoring bei Sport und Kulturveranstaltungen mit Prämiengeldern, die eigentlich für Krankheitskosten gedacht sind, mitfinanziert.
Zudem hat jede Krankenkasse ihre übermässig gut bezahlten Chefinnen und Chefs. Das Geld kommt per Gesetz rein, ohne dass man Angst haben müsste, der Kunde würde nicht zahlen wie etwa in der Privatwirtschaft. Die Gesetzgebung wird auch in Bern gemacht, und ganz frech gefragt, was tun die Chefinnen und Chefs den lieben langen Tag, ausser Ende Monat den hohen Lohn zu beziehen?
Eine Einheitskrankenkasse ohne Schnickschnack, die jeweils kantonal geführt und geleitet würde (in etwa wie die Suva) mit Einkommens abhängige Prämien könnte die Lösung sein. Zumal die Kantone schon jetzt mit hohen Summen aus Steuergeldern für die Prämienverbilligung an der Finanzierung beteiligt sind.
Wunschdenken, ich weiss. Solange in Bundesbern Lobbyisten und Politiker mit gut dotierten Mandaten für die Krankenkassen politisieren, wird sich nichts ändern. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als mich zu ärgern.