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Klimawandel

Politik und die Erdzerstörung
Die Lehre, wonach die Güter der Natur frei und unerschöpflich sind, gehört leider noch nicht der Vergangenheit an. Zahlreiche Gesetze und Gebote schützen das individuelle Leben, aber kein Gesetz schützt unsere Nachfahren und die Natur vor dem Raubbau der heute betrieben wird. Wir müssen uns endlich vor Augen führen, dass das grenzenlose Wachstum immer stärker an die Grenzen der Ökologie stösst. Man misst heute die höchste Konzentration an Treibhausgasen seit 800'000 Jahren. Wir verbrennen in einem Tag so viel Erdöl, Erdgas und Kohle wie die Natur in 500'000 Jahren aufgebaut hat. Habgier und Egoismus haben in uns offenbar die Achtung vor der Natur auf ein Minimum herabsinken lassen. Wenn alle Menschen auf der Welt leben würden wie die Menschen in der westlichen Welt mit deren Konsum an Süsswasser und nicht erneuerbaren Energien, würde es der Planet Erde wahrscheinlich keine 10 Jahre mehr aushalten. Die Schweiz galt lange als das Wasserschloss Europas. Wenn die Gletscher einmal nicht mehr da sind, werden Rhein, Rhone und alle Flüsse auch weniger Wasser führen, was den Süsswasserkreislauf beeinflussen wird mit Dürren und Starkregen. Das wird auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und unseren Lebensstandart haben. Den Klimawandel aufzuschieben bedeutet unwiderbringlichen Schaden zuzulassen. Der gezielt gesäte Zweifel an den wissenschaftlichen Erkenntnissen duch rechte Parteien weltweit und die damit einhergehende Untätigkeit die Energiewende voranzutreiben anstatt sie auszubremsen, lassen mich nicht gerade optimistisch in die Zukunft blicken. Die Unfähigkeit geweisser Politiker/innen auch hierzulande Probleme in der Ganzheit zu erkennen, erinnert mich an ein Zitat von Albert Einstein: zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit.

Christian Müller
18.10.25 - 10:06 Uhr
Leserbrief
Ort:
Davos Dorf
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Ich bin mit den Herren Müller, Nett und Hofer einer Meinung: Wir steuern auf eine Katastrophe zu. Ich möchte zwei Punkte anfügen, die mir wichtig erscheinen:
- Klima-Kippunkte rücken näher und sind bereits erreicht.
- Politischer Widerstand und Verleugnung des Klimawandels.

a) Sogenannte Kipppunkte (Points of no Return) sind Schwellenwerte, nach deren Überschreiten sich das Klima unwiderruflich verändert (Domino-Effekt). Ist diese Schwelle erreicht, schaukeln sich negative Einflüsse auf das Klima unwiederruflich auf. Das bekannteste Beispiel ist das Abschmelzen von Eis und Schnee: Schmelzen Eis und Schnee ab, wird weniger Sonnenlicht reflektiert und die Erwärmung verstärkt sich. Diese Verstärkung des Abschmelzens erhöht wiederum die Erwärmung, was das Abschmelzen verstärkt, und so weiter. , etc. Es gibt leider viele verschiedene Kipppunkte. Diese Woche wurde gemeldet, dass Korallenriffe bereits gekippt sind. Die Temperaturschwelle für das grosse Warmwasser-Korallensterben liegt schätzungsweise bei 1,2 Grad Erwärmung. Mit derzeit rund 1,4 Grad ist dieser Kipppunkt bereits überschritten.

b) Schätzungen zufolge sind 30 % unserer Mitmenschen bildungsfern und bildungsresistent. Diesen Umstand machen sich rechtsgerichtete Parteien (auch unsere SVP) zunutze, indem sie ihren Wählern einreden, der Klimawandel sei eine Lüge. Je bildungsferner jemand ist, desto eher glaubt er den Falschmeldungen zum Klima, und so kommen diese Parteien auf einen Wähleranteil von 30 %. Dazu werden alle Schichten, die sich ernsthaft für den Klimaschutz einsetzen, ins Lächerliche gezogen. Greta Thunberg könnte bestimmt ein Buch darüber schreiben.
Was kann die Jugend noch tun, um die Welt zu retten? Vielleicht sind Klebeaktionen nicht die effizienteste Methode, um das Steuer herumzureissen, aber sie sind ein Zeichen der Hilflosigkeit angesichts der Klimakatastrophe.

Sehr geehrter Herr Müller, Ihre sehr tiefgehenden, gesamtheitlichen, fundierten Gedanken sind auch meine. Und zwar seit seit der Club of Rome mit ihrem weltweit bekannten Bericht (1972) „Die Grenzen des Wachstums“ (The Limits to Growth), vor möglichen globalen Krisen bei ungebremstem Wachstum warnte. Wissen würden wir Menschen (der westlichen Welt wie Sie es schreiben) es also schon lange; Handeln hätten wir also schon sehr lange können, ja müssen. Auch ich sehe nicht gerade optimistisch und positiv auf diese Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Wo ich nicht ganz einige mit Ihnen und auch anderen gehe, ist der latente Vorwurf der Unfähigkeit, Untätigkeit, Durchsetzungsunfähigkeit gerichtet an unsere Politikerinnen und Politiker. Sie wurden/ werden von uns Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern gewählt, und wir erwarten dadurch, dass sie handeln wie wir denken! Dies wird aber für die Gewählten in der Praxis (seien wir endlich mal ehrlich und nehmen wir Wohlstandverwahrlosten uns an der eigenen Nase) zur Unmöglichkeit, zur Heuchelei, zu einer Art Schizophrenie - weil wir heutigen ZeitgenossInnen uns im Handeln, im Tun, im Lebensverhalten total diametral zu unserem Denken und Reden bei Wahlen und Abstimmungen verhalten! Politikerinnen und Politiker können ja nur Spiegelbild des sogenannten Souveräns sein, sonst ist ihre Amtszeit bekannterweise sehr ,sehr kurz. Noch haben wir den Kopf tief im Sand, weil so uneingeschränkt gelebt werden kann, wie es bisher unserem Egoismus, unserer Gier, unserer Grenzenlosigkeit entspricht.

Der Mensch mit seinem in der Steinzeit geprägten Gehirn ist nicht in der Lage, vorausschauend zu leben. Eigentlich ist es offensichtlich, dass nur erneuerbare Energie und Rohstoffe Zukunft haben, da alle anderen Quellen irgendwann versiegen. Wir verschieben die Apokalypse, damit wir jetzt im Überfluss leben können und die Rechnung bezahlen unsere Enkel und Urenkel.

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