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Verkehrte Welt

Wir erinnern uns: Der Bündner Richter, der seine
Praktikantin vergewaltigt hat, hat als Strafe 60
Tagessätze (zu läppischen Fr. 90.--) erhalten. Eine der Glarner Falschfahrerinnen hat für ein Wendemanöver auf der Einspurstrecke der Autobahn - ohne dass jemand zu Schaden gekommen ist - sage und schreibe 90 Tagessätze aufgebrummt erhalten. Da soll noch jemand sagen, die Schweizer Rechtssprechung sei gerecht. Ich überlasse es jedem Leser und jeder Leserin, sich zu fragen, was nun schlimmer ist, eine Vergewaltigung mit psychischen Schäden für die vergewaltigte Frau oder ein Wendemanöver in der Autobahnauffahrt ohne irgendwelche Sach- und Personenschäden? Normale Bürger werden vom Staat mit aller Härte verurteilt und finanziell ausgenommen. Personen, welche in der Öffentlichkeit stehen, werden hingegen mit Samthandschuhen angefasst. Das passt zur Schweiz. Gegen Aussen will man als friedensstiftender Rechtsstaat auftreten (z.B. Bürgenstockkonferenz). Wenn es aber darum geht im Innern gerechte und alle gleich behandelnde Urteile zu fällen, zeigt sich, dass der Schweizer Staat gegenüber seinen Bürgern Unrecht walten lässt. Der Fall Quadroni ist ein anderes eklatantes Beispiel dafür. Der Staat und die Politik müssen sich nicht wundern, wenn die Bürger das in sie gesetzte Vertrauen verlieren.

Peter Meister
06.02.25 - 09:07 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Lebensgefährliche Manöver: Gleich vier Geisterfahrer sind im vergangenen Halbjahr auf der Glarner Autobahn A3 unterwegs, Online, 05.02.25
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So ist es, Herr Meister. Spätestens seit der Corona-Hysterie habe ich zu diesem Land kein Vertrauen mehr. Denn gerade in einer Krise erwarte ich, dass Menschen- und Verfassungsrechte strikte eingehalten werden. Wer das menschliche Verhalten kennt, der weiss, dass Richter ihre Macht missbrauchen können und eigene Wertvorstellungen als Gesetz betrachten. Oft heisst es auch, dass dieser oder jene Richtung der SP bzw. der SVP angehöre. Was aber soll das heissen? Entscheidet ein Richter aufgrund des Gesetzes oder ist sein Parteibuch wichtiger? Objektiv zu richten ist schwierig. Richter, die einer Frau sagen, sie hätte in einem Vergewaltigungsfall halt die Beine enger zusammenhalten müssen, sollten dringend den Beruf wechseln!