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Werden mit flexiblen Preisen Gäste gewonnen?

Dynamische Preismodelle bei Skipässen trifft man immer häufiger an. Doch dynamisches Preismodell ist nicht gleich dynamisches Preismodell. Welche Faktoren die Preisbildung beeinflussen, was für Unterschiede es gibt, und ob die Preise für Gäste transparent sind? Sicher ist: Skigebiete suchen nach neuen Modellen um ihre Erlöse zu steigern.

12.01.19 - 04:30 Uhr
Tourismus
Signalbahn
Flexible Preise für das Ski-Ticket sind immer öfter anzutreffen. Seit dieser Saison beispielsweise in St. Moritz.
PRESSEBILD/ARCHIV

Die Kombination Schnee und schönes Wetter lockt die Leute auf die Piste. Wenn Skifahrer in dieser Saison im Oberengadin auf die Piste wollten, hat so manch einer gestaunt, was die Ticketpreise betrifft. Grund dafür: Das dynamische Preismodell.

Ein dynamisches Preismodell bei Skigebieten kann zur Folge haben, dass den Preisen nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind. So sind Preise von teilweise über 100 Franken nicht unmöglich. Dies, weil die Preisbildung flexibel und von Angebot und Nachfrage geregelt ist.

Doch es gibt unterschiedliche Modelle, denn unterschiedliche Skigebiete folgen unterschiedlichen Destinationslogiken. Laut Norbert Hörburger, stellvertretendem Leiter Forschung & Dienstleistung des Instituts für Tourismus und Freizeit an der HTW Chur, wird in Skigebieten in sogenannten Aufenthaltsdestinationen bei der Preisbildung die saisonale Nachfrage stark berücksichtigt. Diese sei bedingt durch die Ferien- und auch durch die Vorbuchungszeit, wie es beispielsweise in St. Moritz der Fall ist. Bei Tagesskigebieten wie beispielsweide dem Pizol findet das dynamische Preismodell eher in Form der Berücksichtigung der Wetterprognose Anwendung. Es gibt also verschiedene Faktoren, die den Preis beeinflussen; Vorbuchungszeit, Prognostiziertes Besucheraufkommen oder das Wetter.

Ist ein Angebotsvergleich für Gäste noch möglich?

Für den Gast, der sich ein Skilift-Billett kaufen will, macht das den Preis- und Angebotsvergleich schwierig. Am Anfang falle der Vergleich für den Gast schwer, denn man müsse sich erst an die neuen Modelle gewöhnen, so Hörburger. Im Moment scheine bei der Preisbildung noch vieles undurchsichtig, aber wenn es den Gästen richtig erklärt werde, beispielsweise mit Erklärvideos oder einer rechtzeitigen Kommunikation vor der Saison, würden sie diese Modelle verstehen und nachvollziehen können, wie der Preis zustande komme.

Der Wettbewerb um die Gäste nimmt zu

Obwohl laut Hörburger Langzeiterfahrungen fehlen, springen aktuell einige Skigebiete auf den Zug der dynamischen Preise auf. Dies lässt die Frage aufkommen, weshalb?

«Dynamische Preise dienen den Unternehmen, Preise bei Nachfragespitzen höher zu setzen und auf der anderen Seite auslastungsschwächere Zeiten durch günstigere Preise attraktiver zu machen», sagt Hörburger.

Die Zahl der Ersteintritte bei den Bergbahnen stagniere oder sei in manchen Gebieten sogar rückläufig. Gemäss Hörburger bedeutet das, dass der Wettbewerb um die Gäste zunimmt. Deshalb werde nach neuen Modellen gesucht, um die Erlöse halten oder sogar steigern zu können.

Wohin der Trend bei den Skigebieten geht sei zurzeit noch sehr ungewiss, so Hörburger. Ob die dynamischen Preismodelle langfristig das traditionelle Modell bestehend aus Tageskarten, Saisonabos usw. ablösen werde, bleibe abzuwarten. «Aber wir werden in der nächsten Zeit sicherlich eine Vielzahl unterschiedlicher Preismodelle je nach Destinationslogik sehen», schliesst Hörburger ab.

Seraina Zinsli ist Redaktorin bei Radio Südostschweiz und ist für TV Südostschweiz als Videojournalistin und Moderatorin im Einsatz. Sie studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Zürich und ist seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig. Mehr Infos

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Die flexiblen Preise gibt es in kanadischen Skigebieten schon lange. Allerdings ist bei mehreren Übernachtu gen der Skipass praktisch gratis. Da gibt es in der Schweiz noch viel zu tun. Obes wirklich für dir Skiorte gesund ist auf Tagestouristen zu setzen anstatt auch am Wochenende günstige Komplettangebote und dafür den Verkehr massiv zu reduzieren besser wäre müssen sich die Tourusmusvereine selbst stellen. Flims und Arosa haben mit ihren Parkhäusern mitten im Dorf komplett versagt. Und die ultraschnellen Skilifte mit immer weniger oder vollen Pisten tragen nicht zum Kommen bei. Da gibt es im teuren und teilweise sehr u freundlichen Bündnerland noch viel zu lernen. Gruss aus Sun Peaks Kanada

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