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Laax will in der Game-Industrie mitmischen

«Wenn Du alles unter Kontrolle hast, bist du nicht schnell genug.» Mit diesem Zitat eines legendären Töfffahrers bat Weisse Arena-Chef Reto Gurtner am Donnerstag an der Generalversammlung in Falera die Aktionäre um Verständnis, wenn nicht alles klappen sollte, was die Führungsriege derzeit unternehme.

14.09.17 - 13:29 Uhr
Tourismus
Weisse Arena-Chef Reto Gurtner.
Weisse Arena-Chef Reto Gurtner.
YANIK BÜRKLI

In seinem gewohnt leidenschaftlichen und bisweilen auch chaotischen Stil führte Weisse Arena-Chef Reto Gurtner den Besitzern der Bergbahn vor Augen, wohin die Reise – «die Mission» – der Bergbahn in den nächsten Jahren gehen soll.

An Ideen mangelt es dem Bergbahn-Visionären auch 34 Jahre nach der Geschäftsübernahme nicht. Neben dem bereits kommunizierten radikalen Umbau des Crap Sogn Gion in ein hippes Lokal, wie man es sonst nur in den Grossstädten dieser Welt antrifft, plant Gurtner, sich auch etwas vom wachsenden Markt der Gamer zu sichern. Demnächst will er ein Onlinespiel auf den Markt bringen, in dem man durch den Freestylepark von Laax fahren und sich dabei virtuell mit Iouri Podladtchikov messen kann.

Wer einen Dollar Startgeld bezahlt und den Snowboardolympiasieger schlägt, dem winkt ein Aufenthalt in Laax im Wert von 50'000 Franken. Im Visier hat Gurtner dabei insbesondere die asiatische Kundschaft. «Ich plane nicht einen Million chinesische Gäste nach Laax zu holen, ich möchte lieber 100 Millionen Gamer und 50 Millionen, die dafür bezahlen.» Gurtner wittert in dieser Geschäftsidee ein Potenzial von 20 Millionen Franken Cashflow in der Woche. Eine Zahl, die ihm so gut gefiel, dass er sie vor dem ungläubig staunenden Publikum gleich dreimal wiederholte.

«Wie bei Putin»

Der organisatorische Teil der Versammlung war schnell erledigt. Im Geschäftsjahr 2016/17 war die Weisse Arena Gruppe wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach einem Verlust von 1,1 Millionen Franken im Vorjahr konnte im zurückliegenden Jahr ein Ertragsgewinn von 4,5 Millionen Franken erwirtschaftet werden. Die Aktionäre genehmigten alle Anträge des Verwaltungsrates einstimmig. «Das ist hier wie bei Putin», scherzte Gurtner, der bei den mehrheitlich weisshaarigen Aktionären für seinen progressiven Innovationskurs seit Jahren vollstes Vertrauen geniesst.

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