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Glarner Schulen sind bereit für den neuen Lehrplan

1249 Schüler und Schülerinnen der Gemeinde Glarus, 1917 aus Glarus Nord und 790 aus Glarus Süd werden ab dem 14. August nur noch 45 Minuten lange Lektionen haben. Das ist nur eine der Neuerungen des neuen Glarner Lehrplans.

07.08.17 - 05:00 Uhr
News

Der neue Glarner Lehrplan startet in seine vierjährige Einführungsphase, wie die drei Gemeinden in Mitteilungen schreiben. Der seit 2002 geltende Kernlehrplan des Kantons Glarus wird somit endgültig ersetzt. Nach dem Volksentscheid von 2006 über die Revision des Bildungsgesetzes sollen die Schweizer Volkschulen harmonisiert werden und haben gemeinsam den heiss diskutierten «Lehrplan 21» erarbeitet. Auf dessen Grundlage hat der Kanton Glarus den Glarner Lehrplan erstellt.

Einige wichtige Neuerungen und Eigenheiten des Glarner Lehrplans

  • Im Fachbereich «Natur, Mensch und Gesellschaft» werden Themen wie die Landsgemeinde, die Schlacht von Näfels, der Föhn, der Ziger oder der Brand von Glarus behandelt.
  • Schwimmunterricht ist nur obligatorisch, wenn auch die nötige Infrastruktur vorhanden ist.
  • Farnzösisch bleibt in der Ober- und Realstufe faktultativ.
  • Die sogenannte Kompetenzorientierung. Schüler sollen mehr fachübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten entwickeln.
  • Schüler erwerben Medien- und Informatikkompetenzen.

In 11 Schuljahren und 3 Zyklen werden gesamt 363 Kompetenzen aufgebaut. Der Lehrplan beinhaltet sechs Fachbereiche (Mathematik, Sprachen, Natur, Mensch und Gesellschaft, Gestalten, Musik, Bewegung und Sport), ein Modul (Medien und Informatik) und fächerübergreifende Kompetenzen (personale, soziale und methodische).

Der neue Lehrplan ist umstritten

Daniel Küffer, Schulleiter bei der Gemeinde Glarus, sagt: «Obwohl sich die Lerninhalte im neuen Lehrplan wenig ändern, bedeutet die Kompetenzorientierung einen grossen Schritt darin, jedes Kind und dessen Können wirklich ins Zentrum zu stellen.» Auch Samuel Zingg, Sekundarklassenlehrperson im Buchholz, ist überzeugt: «Der Glarner Lehrplan ist eine Riesenchance.» 

Nicht alle Stimmen sind so positiv: Nationale Bildungspolitiker kritisierten unter anderem die abweichende Handhabung von Französisch. Nun, da der neue Glarner Lehrplan in die Umsetzung geht, wird sich zeigen, wie er funktioniert.

 

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