Nach Schliessungsplänen: Der Stöpsel im Therapiebad des Kantonsspitals Glarus könnte 2025 doch drinbleiben
Das Therapiebad ist dem Kantonsspital Glarus zu teuer. Damit es Ende Jahr nicht geschlossen wird, werden Lösungen gesucht. Es besteht die Aussicht auf einen neuen Betreiber und einen Übergangsbetrieb.
Das Therapiebad ist dem Kantonsspital Glarus zu teuer. Damit es Ende Jahr nicht geschlossen wird, werden Lösungen gesucht. Es besteht die Aussicht auf einen neuen Betreiber und einen Übergangsbetrieb.
Gemeinsam mit dem Spital sucht der Verein nun «fieberhaft» nach einer zukunftsträchtigen Lösung für das Therapiebad. Und eine solche könnte sich womöglich schon bald abzeichnen. «Bis jetzt gibt es drei Interessenten, die das Bad eventuell zusammen mit dem Fitnessstudio nebenan mieten möchten», sagt Thomas Brack, Departementsleiter Medizin und Psychiatrie des Kantonsspitals auf Anfrage der «Glarner Nachrichten».
Im Dezember will das Spital entscheiden, wie es mit dem Therapiebad weitergehen soll. «Wenn ein definitiver Partner in Sicht ist, hoffen wir auf einen durch die Glarner Gemeinnützigen mitfinanzierten provisorischen Betrieb bis Ende 2025», sagt Brack. Ab 2026 soll dann das Therapiebad durch den neuen Partner weiter betrieben werden.
Braucht eine Investition in die Technik
Das Kantonsspital Glarus kündigte im Herbst 2023 an, dass das Therapiebad geschlossen werde. Zum einen würden die Kosten für die nötige Sanierung die Möglichkeiten des Spitals übersteigen. Gemäss Brack müssten rund 250’000 Franken in die Technik investiert werden. Und zum anderen werde das Bad durch die kürzere Aufenthaltsdauer der Patientinnen und Patienten im Spital und wegen des Auszugs der Rehaklinik Zurzach nicht mehr so intensiv genutzt wie früher. Weshalb sich der Betrieb eines eigenen Therapiebades finanziell nicht mehr lohnen würde.
Die Schliessungspläne des einzigen Therapiebads im Kanton Glarus sorgten für grosse Betroffenheit. Um dieses Therapieangebot nicht zu verlieren, sollte in Glarus ein neues Bad mit einer Wassertemperatur um die 33 Grad gebaut werden. Ende März stellte Initiantin Nadja Szabo ihr Projekt «Elggisbad» dann aber schweren Herzens ein. Dies, nachdem sich das Spital doch noch gesprächsbereit zeigte und sich nach einem runden Tisch mit ihr sowie Vertreterinnen und Vertretern des Spitals, der Hauptabteilung Gesundheit des Kantons und des Vereins Glarner Gemeinnützige die Chance auf eine Rettung eröffnete. «Fakt ist: Unser kleiner Kanton braucht keine zwei Therapiebäder», begründete Nadja Szabo im Frühling das Aus ihres Projekts. Und sie hoffe sehr, dass der Kanton Glarus weiterhin über ein Therapiebad verfüge.
«Müssen von Schliessung Ende Jahr ausgehen»
Im Warmwasserbad des Spitals führt Nadja Szabo mit ihrer Schwimmschule Gumpifrosch regelmässig Babyschwimmkurse durch. «Bis jetzt haben wir keinerlei Informationen erhalten, dass sich eine Lösung für das Therapiebad im Kantonsspital abzeichnet. Darum müssen wir weiterhin von der definitiven Schliessung Ende 2024 ausgehen», sagt Szabo. Aus diesem Grund habe man sich gezwungen gesehen, eine Alternative zu suchen. Ab Januar 2025 finden die Babyschwimmkurse im Hallenbad in Amden statt. «Selbstverständlich wäre es auch nach wie vor sehr wünschenswert, wenn für den Weiterbetrieb des Therapiebads eine Lösung gefunden würde und wir dort unsere Babyschwimmkurse wieder durchführen könnten», sagt Szabo.
Promi-Unterstützung für das Projekt «Elggisbad»
An der Elggisstrasse in Glarus wollte Initiantin Nadja Szabo ein eigenes Therapiebad bauen, als Ersatz für jenes im Kantonsspital, das wegen Sparmassnahmen geschlossen werden sollte. Rund 800’000 Franken wollte die Erziehungsberaterin, die in Teilzeit die Schwimmschule Gumpifrosch betreibt, in ihr Elggisbad investieren und startete eine Spendenaktion. Dabei erhielt sie die aufsehenerregende Unterstützung durch Prominente wie Roger Federer, Schauspieler Beat Schlatter oder Schlagersängerin Linda Fäh. Innerhalb weniger Wochen kamen rund 200’000 Franken zusammen. Anfang März erklärte sich das Spital dazu bereit, mit Unterstützung des Vereins Glarner Gemeinnützige, nach einer «zukunftsträchtigen Lösung» zu suchen, um das bestehende Bad weiter betreiben zu können. Szabo gab daraufhin ihr Projekt auf, die eingegangenen Spendengelder wurden zurückerstattet.
Marco Lüthi ist Redaktor und Produzent bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Mehr Infos
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