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Alle Bündner Gemeinden wieder erreichbar

Die Verkehrssituation in Graubünden hat sich am Freitagnachmittag vollends entschärft. Alle Täler und Ortschaften waren wieder erreichbar, der Ferienort Samnaun allerdings nur über einen kurzen Umweg über Österreich.

Agentur
sda
05.01.18 - 17:24 Uhr
Ereignisse
Im Laufe des Tages war auch St. Antönien wieder erreichbar.
Im Laufe des Tages war auch St. Antönien wieder erreichbar.
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Am Freitagmorgen hatte die Situation noch ganz anders ausgesehen: Das Safiental sowie die Gemeinden St. Antönien und Samnaun waren von der Umwelt abgeschnitten. Das Unterengadin und das Münstertal waren auf der Strasse nur aus dem Südtirol erreichbar. Ins Unterengadin war zudem der Autoverlad durch den Vereinatunnel in Betrieb.

Im Verlauf des Tages konnte gemäss Polizeiangaben Strecke um Strecke wieder freigegeben worden. Als Letzte wurde um 15 Uhr die österreichische Zufahrt in den Schweizer Ferien- und Zollfreiort Samnaun freigegeben.

50 Lawinenzüge zu sichern

Die Zufahrt nach Samnaun aus dem Unterengadin wird allerdings voraussichtlich erst im Verlauf vom Samstag wieder geöffnet, wie Gion Dosch, Chef der Strassenerhaltung beim kantonalen Tiefbauamt, auf Anfrage erklärte.

Auf der 8,5 Kilometer langen lawinengefährdeten Strecke Richtung Samnaun müssen über 50 potentielle Lawinenzüge gesichert werden, viele mit Sprengungen. Danach gilt es die niedergegangenen Lawinen von der Strasse zu räumen. Dank der Verbindung über Österreich konnten aber alle abreisewilligen Feriengäste noch am Freitag nach Hause zurückkehren.

100 Tagesgäste eingeschlossen

Hingegen wurden am Donnerstagabend knapp 100 Tagesgäste in Samnaun von den Strassensperrungen überrascht. Betroffen waren eine Gruppe von 40 Personen und ein paar Dutzend Einzelgäste, wie Niculin Meyer, Mediensprecher der regionalen Tourismusorganisation, gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte. Für alle wurde kurzfristig eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert.

Auch die Rhätische Bahn war von der gestiegenen Lawinengefahr betroffen. Der Bahnverkehr über den Berninapass wurde am Donnerstagnachmittag eingestellt. Nach einer Neubeurteilung der Situation am Freitagmorgen wurde die Linie von Pontresina nach Poschiavo wieder freigegeben.

Grund für die hohe Lawinengefahr waren starke Niederschläge. In den betroffenen Teilen Graubündens, dem Bündner Oberland, dem Prättigau und dem Unterengadin, fiel in den letzten drei Tagen über ein Meter Neuschnee, wie Gion Dosch vom Tiefbauamt erklärte.

Danach verschärften Windverfrachtungen, steigende Temperaturen und Regen die Situation. Die Lawinengefahr stieg auf «gross», die zweithöchste Stufe. Am Wochenende wird gemäss dem Strassenchef eine Beruhigung der Situation erwartet. Bereits am Freitag um 17 Uhr war die Gefahr laut nationalem Lawinenbulletin bereits um eine Stufe gesunken und lag noch bei «erheblich».

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