Die Folgen des Sturms

«Burglind» trifft Bergbahnen Kerenzerberg hart

Die Bergbahnen Pizol und Kerenzerberg haben die Folgen des Orkans «Burglind» besonders heftig zu spüren bekommen. Für eines der beiden Gebiete sieht es nicht gut aus. Hier gehts zum Artikel.

Heute brauchte es mehr Zeit

Umgestürzte Bäume, geschlossene Bergbahnen, abgedeckte Dächer - Sturm «Burglind» hat am Mittwoch seine Spuren in der Region hinterlassen. Aktuell macht sich dies auch auf den Strassen bemerkbar. Wir haben deshalb für Euch eine Übersicht über die derzeitige Verkehrslage in der Region bzw. wo gerade kein Durchkommen ist (Stand 18 Uhr);

• Strassensperre zwischen Küblis und St. Antönien. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen St. Antönien und Aschueel. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen St. Antönien und Ascharina. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen St. Antönien und Rüti. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre Fideris Richtung Küblis. Grund: Gefährdete Bäume
• Strassensperre Valzeina Richtung Grüsch. Grund: Umgestürzte Bäume
• Strassensperre Boden Richtung Valzeina. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen Bergün und Stugl. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen Ardez und Ftan. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen Tarasp und Avrona. Sicherheitsgründe
• Strassensperre zwischen Sils und Maloja. Sicherheitsgründe
• Strassensperre zwischen Versam und Safien Thalkirch. Grund: Lawinengefahr
• Strassensperre zwischen Sumvitg und Disentis. Grund: Lawinengefahr
• trassensperre zwischen Disentis und Cavardiras. Grund: Lawinengefahr
• trassensperre zwischen Martina und Landesgrenze. Sicherheitsgründe
• Strassensperre zwischen Martina und Vinadi. Grund: Lawinensituation
• Strassensperre zwischen Vinadi und Spissermühle. Grund: Schneebedeckte Fahrbahn
• Strassensperre für LKWs zwischen Thusis- Süd und Bellinzona-Nord
• Strassensperre zwischen Brail und Zernez. Grund: Lawinensituation
• Strassensperre zwischen Zernez und Tschierv. Grund: Lawinensituation

Die aktuellen Meldungen zum Strassenzustand findet Ihr auch auf www.strassen.gr.ch. Fahrt vorsichtig!

Schneeregen in Chur

Glück im Unglück am Pizol

Die Sturmschäden bei den Zubringerbahnen auf den Pizol halten sich in Grenzen. Am Freitag wird deshalb der Betrieb bereits wieder aufgenommen. Wie der Geschäftsführer den Sturmtag und den Tag danach erlebte, lest Ihr hier.

Berninalinie gesperrt

Die Berninalinie der Rhätischen Bahn (RhB) ist zwischen Pontresina und Poschiavo wegen Lawinengefahr gesperrt. Es verkehren Bahnersatzbusse. Reisende werden gebeten, mehr Reisezeit einzuplanen, teilte das Bahnunternehmen mit. Die Situation wird am Freitagmorgen neu beurteilt.

Pächter Schmidt: «Wir sind unter uns»

Im Interview mit Radio Südostschweiz erzählt Urs Schmidt, Pächter der Parsennhütte im Skigebiet Davos Klosters, wie die aktuelle Situation vor Ort aussieht. Wegen den starken Schneefällen geht bis auf Weiteres nämlich nichts mehr. Was Schmidt am Donnerstag alleine in seiner Hütte macht, lest Ihr hier.

Winterlandschaft in Tinizong

Über 100 Schadensmeldungen

Nach dem Zug von Sturmtief «Burglind» über die Schweiz sind die Versicherungen daran, die Schäden einzuschätzen und zu beziffern. Soweit überhaupt Zahlen vorliegen, rechnen Versicherungen mit Schäden von mindestens 30 Millionen Franken.

Heruntergefallene Ziegel, abgeknickte Kaminhüte, auf Dächer gestürzte Bäume, weggerissene Scheunentore: «Burglind» hat an vielen Orten Spuren hinterlassen. Vor allem kleinere Schäden wurden gemeldet. Weil noch Ferien sind, wurden weitere Meldungen erwartet. Im Kanton Graubünden hat der Wintersturm vor allem im Churer Rheintal gewütet. Die Gebäudeversicherung hat bisher über 100 Schadensmeldungen erhalten und kann die Schadenssumme noch nicht nennen.

Wer sperrt ein Wintersportgebiet? Und wann?

Martin Hug (Bild) hebt einen Tag nach dem Wintersturm «Burglind» nicht den teils eingeschränkten Betrieb in zahlreichen Wintersportgebieten hervor, sondern die allgemein tolle Winterstimmung. Der Präsident von Bergbahnen Graubünden sagte auf Anfrage, dass am Donnerstag Gebiete über der Waldgrenze einen Vorteil hätten, weil Schnee und Eis auf Bäumen eine Gefahr bedeuten können.

Wichtig sei, die Gäste transparent auf gesperrte Pisten oder Gebiete aufmerksam zu machen. «Die Gäste haben Vertrauen, dass sie ein Unternehmen nicht in eine unsichere Situation schicken würde», so Hug weiter. In der Weissen Arena würde an solchen Tagen zudem der Preis von Tageskarten gesenkt.

Entscheiden, ob eine Bahn geöffnet wird, oder nicht, würde jedes Unternehmen selbständig. Dabei müssten sich die Betreiber an Gesetze und Vorschriften halten. Zudem seien an Bergbahnmasten Windmesser angebracht, die Warnungen und Alarme auslösen würden. Aufgrund solcher müsse dann der Bahnbetrieb eingestellt werden. Bei plötzlich aufkommenden Windböen sei das natürlich jeweils sehr heikel.

Erneuter Stromunterbruch im Prättigau

Am Donnerstagmorgen ist es in Küblis in Folge heftiger Gewitter erneut zu einem Stromunterbruch gekommen. Kurz nach 10 Uhr konnte die Stromversorgung nach vier bis 30 Minuten Ausfall wieder sichergestellt werden. Im Gebiet Tälfsch sind noch wenige Häuser ohne Strom, schreibt das Energieunternehmen Repower in einer Mitteilung. Bereits am Mittwochnachmittag kam es im mittleren und unteren Prättigau zu Stromunterbrüchen. In Stels konnte die Versorgung wieder sichergestellt werden. In Schuders, Valzeina und St. Antönien (Bild) sind nach wie vor 200 Kunden ohne Strom. Die Behebungsarbeiten gestalten schwierig und dürften noch bis heute Abend andauern.