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Informations-Offensive fürs Projekt «Linth Wind»

Die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerk AG plant mit dem Projekt «Linth Wind» einen Windpark in Glarus Nord. Dazu startet sie jetzt eine Veranstaltungsreihe, «um die Bevölkerung offen und aktiv zu informieren».

Marco
Häusler
05.01.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Verantwortlichen des Projekts «Linth Wind» wollen aktiv informieren.
Die Verantwortlichen des Projekts «Linth Wind» wollen aktiv informieren.
ARCHIV

Schon Anfang 2017 hatten Untersuchungen zum Projekt «Linth Wind» der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerk AG (SAK) begonnen. Als Teile der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) drehten sich diese vor allem um die Themen Umwelt und Technik. Diese Grundlagen sollen laut einer Mitteilung der SAK im Verlauf des Jahres vorliegen und sukzessive ausgewertet werden.

Bereits geschehen sei dies mit den Rückmeldungen aus den Interviews, die an der Glarner Messe im Rahmen des Auftritts «Linth Wind» von der Stiftung Risiko-Dialog mit Anwohnern geführt worden seien. «Sie zeigen, dass sich die Bevölkerung aktiv einbringen möchte und den Dialog mit den Projektverantwortlichen als zentral erachtet», steht in der Mitteilung. Diesem Anliegen wolle man nachkommen.

Start in Ziegelbrücke

Um die Bevölkerung «offen und aktiv über das Projekt zu informieren», startet die SAK nun eine Veranstaltungsreihe. Der erste Anlass zum Thema «Prozesssicherheit – vom Verfahren bis zur Bewilligung» findet dann am Dienstag, 23. Januar, um 20 Uhr, in der Mensa der Berufsschule Ziegelbrücke statt. Dort werden «Linth Wind»-Projektleiter Ralph Egeter, Vertreter des Kantons Glarus und der Gemeinde Glarus Nord detaillierte Auskunft zur Nutzung der Windenergie im Glarnerland geben.

Rücken- und Gegenwind

Weitere Informationsanlässe sind von Frühling bis Herbst zu den folgenden Themen geplant: «Fauna und Flora – Vögel, Fledermäuse und Baugrund»; «Wirtschaftlichkeit und Beteiligungsmöglichkeit» und «Wind, Schall, Schatten und Sichtbarkeit – die Messergebnisse». Am Samstag, 17. Februar, findet zudem eine öffentliche Führung durch die Windenergieanlage «Calandawind» im Churer Rheintal statt, die im November wiederholt wird.

Gegen das Projekt formiert sich jedoch auch Widerstand. So wurde unter dem Namen «Linth gegen Wind» ein Verein «zum Schutz der Linthebene vor Windkraftanlagen» gebildet. Dieser tritt bereits am Freitag, 12. Januar, mit einem Informationsanlass an die Öffentlichkeit. Er beginnt um 19 Uhr im Singsaal des Schulhauses an der Pestalozzistrasse 1 in Bilten.

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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Sehr geehrter Herr Haumtratz
Leider haben Windkraftanlagen in der Schweiz weniger als 15% Effizenz.
70% der Zeit produzieren die Anlagen nichts bis sehr wenig. Dieser kleine, unregelmässige Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Schaden an Gesundheit, Natur, Vogelwelt, Landschaft und zu den Kosten. Sie können das Schwachwindland Schweiz auch nicht mit Küstenregionen vergleichen. Deutschland hat 28'000 Windkraftanlagen und kaum ein Kohlekraftwerk abgeschaltet, zu Spitzenzeiten ohne Wind und Sonne müssen Gas- und Ölkraftwerke einschalten. Die konventionellen Kraftwerke müssen im Hintergrund immer mitlaufen, sonst droht das Blackout. Dafür zahlen wir doppelt. Sie können gerne recherchieren und werden sehen dass meine Argumente Hand und Fuss haben. Beste Grüsse, Elias Meier

Ich hab seit ca. 1990 praktische Erfahrung mit Windkraftwerken. Anfänglich nur mit Montage, wobei die damaligen Grössenordnungen bis 500kW waren. Mitlerweile werden Anlagen mit 10MW montiert. Aus eigener Anwendung habe ich seit 1992 praktische Erfahrungen mit Photovoltaikanlagen, seit 1993 mit Windkraftanlagen; diese wurden in Verbindung mit Pumpen und Wasserturbinen betrieben. Das war ein reiner Inselbetrieb und es bestand keinerlei Verbindung zu einem anderen Stromversorgungsnetz. Es gab keine einzige Art Bedrohung der Volgelwelt; während 8 Jahren wurden 2 tote Vögel gefunden, welche jedoch - nach vertärinärärztlicher Untersuchung - an einer Wurmerkrankung verendet sind. Die Kosten der Errichtung von Photovoltaik- und windkraftanlagen sind - nach MW-Vergleich - geringer als bei jeder anderen Art von Stromerzeugungsanlagen. Welche negativen Einflüsse Windkraftanlagen auf die Gesundheit haben sollen, das müssten Sie mir mal erklären. Das Laufgeräusch einer 3-MW-Anlage ist geringer als ein vorbeifahrendes Auto; oder fahren Sie mal nach Haldenstein oder in die Nähe von Sargans und stellen Sie sich dort unter den Rotor! Eine
Photovoltaikanlage - Wechselrichter - ist ebenso geräuscharm. Und Effizienz: Wenn Wind und Sonne "nichts kosten", woraus berechnen Sie Ihre Effizienz? Und dass angeblich 70% der Zeit die Anlagen nichts oder zu wenig produzieren ist mir schleierhaft, wenn man die Angaben aus dem Internet z.B. für Burgenland in Österreich, wo die Windkraft massgeblich zur Stromautarkie beiträgt (P-2687), wo übers ganze Jahr ständig eine Überdeckung herrscht. Ausserdem besteht durch die mitlerweile Verfügbarkeit von Speicheranlagen sowieso eine bessere Verfügbarkeit. In Vorarlberg werden von manchen mir bekannten privaten Betreibern von 25-jährigen Photovoltaikanlagen Modernisierungen - finanziert über Bausparverträge und Förderbeiträgen von VKW und Land - vorgenommen und auf reinen Eigenverbrauch und Speicherung umgestellt. Kohlekraftwerke in Deutschland sind nur mehr z.T. in Betrieb, weil eben die Gesellschaften - z.B. Vattenfall - eben einige modernisiert hat. Aber es gibt in Deutschland sogar Pumpspeicherwerke welche z.B. mit Photovoltaik - Geesthacht/Krümmel - sowie mit Windkraft - Gaildorf - betrieben werden. Vielleicht sind Sie im Vorstand eines schweizerischen Energieversorgers oder haben Aktien davon, so ist für mich Ihre Argumentation nachvollziehbar, auch wenn sie völlig an den mir bekannten - und hier teilweise angeführten - Fakten vorbeigehen.

Sehr geehrter Herr Meier, ich hab mal "gegoogelt" und offensichtlich sind Sie jener Herr Elias Meier, welcher die "Freie Landschaft Schweiz" lanciert. Jetzt ist mir Ihre Argumentation klar. Die Photomontagen auf Ihrer Internetseite sind ja - für Dumme - sehr beeindruckend.
Alles klar, Herbert Haumtratz

Wie soll da in der Schweiz die Energiewende umgesetzt werden, wenn es gegen die Projekte - Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen - Bedenken und Einwendungen gibt? Diesbezüglich hat man in der Schweiz ohnehin schon sehr viel versäumt. Man hat sich darauf beschränkt, gegen die Billigstromkonkurrenz - durch Wind- und Photovoltaikstrom - aus dem Ausland zu protestieren und die Energieversorger jammerten über ihre schlechten Ertragslagen. Wind und Sonne gibt es auch in der Schweiz kostenfrei geliefert, man muss sie nur nützen. Manche Länder und Regionen im Ausland haben Deckungen über 100% resp. erzeugen ein mehrfaches des Eigenbedarfes.

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