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Skigebiete bleiben offen - Impfstart am 4. Januar

Die Bündner Regierungsräte Marcus Caduff und Peter Peyer haben am Mittwochmorgen über neue Beschlüsse der Regierung im Zusammenhang mit Covid-19 informiert. Die wichtigsten Entscheide sind die Offenhaltung der Skigebiete, der Entscheid, dass Gastronomiebetriebe vorerst geschlossen bleiben und der Impfstart am 4. Januar in Altersheimen.

Philipp
Wyss
30.12.20 - 09:50 Uhr
Politik

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Gastronomie bleibt geschlossen

Damit die erreichte Wirkung im Kampf gegen das Virus anhält, sind die geltenden Massnahmen weiterhin umzusetzen. So bleiben die Restaurationsbetriebe über den Jahreswechsel geschlossen.

Die Regierung ist sich bewusst, dass die Gastrobranche derzeit zu den Hauptbetroffenen gehört. Sie prüft deshalb anfangs Januar im Rahmen einer Gesamtbeurteilung, ob die Voraussetzungen für eine Öffnung gegeben sind, aber auch wie zusätzliche Unterstützung der Branche möglich ist.

Impfstart am Montag

Der Impfstoff wird stark gekühlt an einen zentralen Lagerort im Kanton Graubünden gebracht, erklärt der Bündner Leiter des Gesundheitsamtes, Rudolf Leuthold. «Die Impfung gegen Covid-19 ist nicht zu vergleichen mit einer herkömmlichen Impfung», so Leuthold. Darüber hinaus müssen Aufklärungsgespräche geführt und Dossiers angelegt werden. Graubünden übernimmt dafür die Software des Bundes. Laut Leuthold wird am 4. Januar 2021 nach dem Mittag in einem Altersheim in Chur mit den ersten Impfungen begonnen. Damit der Impfstoff die gewünschte Schutzwirkung entfaltet, muss laut Leuthold innert 21 bis 28 Tagen ein zweites Mal geimpft werden.

Die Vorbereitungen für die Impfungen laufen laut Leuthold auf Hochtouren. Sie erfolgen nach den Vorgaben des Bundes bei den dafür vorgesehenen Institutionen und Personengruppen. Von Chur aus wird die mobile Impfequipe ihre Tätigkeit auf das ganze Kantonsgebiet ausbreiten. 

Der Kanton Graubünden erwartet vom Bundesamt für Gesundheit in einer ersten Phase 2600 Dosen. Diese werden von mobilen Impfteams an 1300 Personen verabreicht.

Aufgrund der limitierten Verfügbarkeit des Impfstoffs haben besonders gefährdete Personen über 75 Jahre, beziehungsweise Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, das Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen zu Beginn der Impfaktion Vorrang.

Regionale Impf-/Testzentren sind im Aufbau und werden ab der zweiten Januarhälfte in Betrieb genommen. Bis Ende Januar stehen dem Kanton Graubünden insgesamt rund 9000 Impfdosen zur Verfügung. Individuelle Impfberatungen liegen im Kompetenzbereich der Hausärztinnen und Hausärzte. Die Anmeldung zur Impfung wird voraussichtlich ab Mitte Januar möglich sein und elektronisch über die schweizweite Plattform erfolgen, entweder durch selbständige online-Registration oder über den Hausarzt.

Sobald die Anmeldung möglich ist, werden die Informationen auf der Homepage des Kantons publiziert.

Skigebiete bleiben offen

Am 22. Dezember hat die Bündner Regierung die Betriebsbewilligung für Bergbahnen bis am 3. Januar 2021 erteilt. Diese Bewilligung wird nun frühzeitig bis am 22. Januar 2021 verlängert, sagt Regierungsrat Marcus Caduff. Die Erfahrungen der letzten Tage haben gezeigt, dass sich die Gäste in den Skigebieten gut auf die verschiedenen Angebote verteilen, so Caduff.

Dazu gibt es geringfügige Lockerungen: Betriebe, die Speisen und Getränke als Takeaway in Skigebieten anbieten, dürfen ab dem 31. Dezember, 7 Uhr, in Aussenbereichen wieder Sitzplätze anbieten. Pro Tisch dürfen dabei maximal vier Personen sitzen und zwischen den Gästegruppen wird ein Abstand von 1,5 Metern vorgeschrieben.

Dafür müssen die Betriebe eine Person abstellen, welche die Einhaltung der Vorgaben kontrolliert, durchsetzt und die Personenströme lenkt. Der Aufenthalt in Innenräumen bleibt mit Ausnahme der Toiletten Benutzung sowie zum unmittelbaren Ein- und Aussteigen aus den Transportanlagen nach wie vor verboten. Das Alkoholverbot auf Skipisten wird am Sonntag, 3. Januar 2021, 24 Uhr aufgehoben.

Regierungsrat Peyer dankt

Regierungsrat Peter Peyer dankt abschliessend allen, die im Zusammenhang mit Covid-19 grosse Arbeitsleitungen unternommen und zuletzt auf Weihnachtsferien verzichtet haben.

Peyer dankt weiter allen Bündner Gästen, die sich an die Vorschriften halten, «damit Graubünden langsam wieder in die Normalität zurückkehren kann». Die Vorsichtsmassnahmen gelten aber auch über die Silvestertage, so Peyer.

Intensivstationen durchschnittlich belegt

Die Anzahl isolierter Personen (612) im Kanton Graubünden hat erneut abgenommen. Weiter gesunken sind ebenfalls die Zahl der Neuinfektionen im Wochenschnitt pro Tag sowie der massgebende Reproduktionswert. Die Intensivstationen sind derzeit durchschnittlich belegt und nicht überlastet. Dennoch warnt die Regierung vor Nachlässigkeit; auf Grund der Feiertage und der Test- und Meldeverzögerung ist die epidemiologische Lage derzeit schwierig einzuschätzen.

Peyer: «Es gibt keine Entwarnung» 

Die Fallzahlen in Graubünden sind unter dem Schweizer Durchschnitt. Die Hospitalisierungsrate ist über dem nationalen Durchschnitt, sagt Regierungsrat Peter Peyer. Der R-Wert ist gesunden. Die Massnahmen, die wir zuletzt ergriffen haben, haben gegriffen. Damit wissen wir für die Zukunft, welche Mittel wir anwenden können.

«Zusammengefasst müssen wir aber feststellen, dass es noch keine Entwarnung gibt», so Peyer. Weiter gibt es in Graubünden zwei laborbestätigte Fälle der britischen Coronavirus-Variante. Die beiden Personen sind in Isolation respektive in Spitalpflege.

Lockerungen in den Skigebieten

Die Skigebiete in Graubünden können weiterhin offen bleiben. Die epidemiologische Lage im Kanton lässt dies zu.

Den Gastronomiebetrieben in den Skigebieten gewährt die Regierung ab dem 31. Dezember erste Erleichterungen im Bereich Takeaway. Terrassen dürfen wieder benutzt werden und das Alkoholverbot auf Skipisten wird am Sonntag, 3. Januar 2021, um Mitternacht aufgehoben.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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Das Ganze ist doch ein Witz und eine Ohrfeige für jeden mitdenkenden Menschen.. Die normalen Restaurants müssen geschlossen bleiben während im Skigebiet wieder viel mehr möglich ist. Wo ist das gerecht ?? Wenn ich die Massen sehe, wird mir Angst.
Im Skigebiet soll es Kontingente geben??? Ich bin gestern auf dem Nachhauseweg von Chur nach Malix an einer 6 km stehenden Rückreise Kolonne aus dem Skigebiet vorbei gefahren. Und heute Morgen ging das Gleiche wieder in Richtung Skigebiet. Das ist einfach lachhaft. Wenn es ums Skifahren geht, zählen keine Infektionszahlen, kein R - Wert , keine Einschränkungen. Wir sind bei den Hospitalisierungen im oberen Bereich ? Egal. Wir fahren Ski. Uns Normalos wird geprädigt, bleiben Sie zu Hause ..unternehmen Sie keine unnötigen Reisen...Lachhaft. Ich bin enttäuscht von unserer Regierung. Hier zählt nur Umsatz.
Viele verzichten seit einem dreiviertel Jahr auf so vieles....soziale Kontakte, Reisen etc.. Was wäre jetzt das Problem gewesen, wenn man einmal nicht ans Geld denkt. Wir sitzen alle im gleichen Boot und unser grossen Ziel sollte sein, die Zahlen zu senken damit wir irgendwann wieder ein halbwegs normales Leben führen können und nicht von einem Lockdown in den nächsten schlittern, nur weil ein Teil der Leute einfach auf nichts verzichten kann...und ihnen der Kanton auch noch das Recht dazu gibt.

Wer kommt in dieser fragilen und prekären Situation auf die Idee, das Alkoholverbot auf den Pisten ab 3.1.21 aufzuheben? Das ist für mich als Pflegende ein Affront gegenüber allen in den Spitälern tätigen Personen und zeigt mir wie egoistisch wir Menschen selbst jetzt handeln.

Der BR hat doch beschlossrn das in der ganzen Schweiz die Restaurant geschlossen sind bis 22.1.21. Gehört Graubünden den nicht zur Schweiz? Glauben die das sie machen können was die wollen???

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