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Tujetsch verspricht sich neue Dynamik durch Ferienresort

An der Talstation Dieni in Tujetsch sollen im Jahr 2021 die Bagger auffahren und das vor über acht Jahren in die Wege geleitete Ferienresort Dieni bauen.

Südostschweiz
17.09.19 - 13:26 Uhr
Tourismus
Resort Dieni
Ab dem Jahr 2021 soll das Ferienresort Dieni nicht mehr nur auf dem Papier Form annehmen.
ARCHIV

Im Mai 2011 hatten die Stimmbürger der Gemeinde Tujetsch mit dem Ja zur Ortsplanrevision den Grundstein für ein Ferienresort Dieni bei der Talstation der Bergbahnen gelegt. Am 16. September 2019, über acht Jahre später, haben nun die Investoren hinter dem Projekt, die Bevölkerung über den aktuellen Stand informiert. Und wie der Tujetscher Gemeindepräsident Beat Röschlin gegenüber Radio Südostschweiz erklärt, ist das Projekt inzwischen sehr weit gediehen: «Wir haben heute einen so hohen Konkretisierungsgrad, dass selbst die grössten Zweifler beruhigt sein sollten.»

Feststeht, dass auf dem Areal, das heute ein Parkplatz ist, rund 200 Appartements mit unterschiedlicher Bettenzahl entstehen wird. Noch offen sei, so Röschlin, ob im Zentrum der Anlage ein klassisches Hotel gebaut oder der Resort-Stil beibehalten werde. «Dazu wird es einen Gastro- und einen grossen Kinderbereich geben.» Die ganze Anlage werde klar auf die Zielgruppe Familie ausgerichtet sein. Weil die Planung noch nicht abgeschlossen ist, könne man zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keine Angaben zu den Kosten, respektive den nötigen Investitionen machen.

«Brauchen eine lokale Dynamik»

Vom Ferienresort verspricht sich Röschlin eine grosse wirtschaftliche Dynamik in der Gemeinde Tujetsch. «Der Zusammenschluss der Skigebiete Sedrun und Andermatt hat im letzten Winter schon etwas angestossen. Was wir jetzt aber brauchen, ist eine lokale Dynamik mit einer Vision und Perspektiven. Mit diesem Projekt wird das alles extrem konkret», zeigt sich der Gemeindepräsident optimistisch.

Weil durch das Resort ein Parkfeld mit mehreren Hundert Parkplätzen überbaut wird, muss die Gemeinde einen Ersatz dafür schaffen. Man habe festgestellt, dass rund 80 Prozent der Auslastung auf dem Parkplatz durch Verkehr innerhalb der Gemeinde Tujetsch entstehe, erklärt Röschlin: «Es ist darum klar, dass die Gemeinde (mindestens) für die Wintersaison einen Ortsbus bereitstellen wird, der die Leute von ihrer Haustür an die Talstation bringt.» Eine Ortsbuslösung sei sowieso bereits Bestandteil der Ortsplanung.

Nimmt alles den geplanten Lauf, werden die Resortpläne bis Ende 2020 finalisiert und im Frühjahr 2021 sollen dann die Bagger auffahren. (ofi)

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Um das neue Resort in Dieni auch von Zürich interessant zu machen, wäre der Oberalp-Bahn-Basistunnel Andermatt - Dieni mit Bahnverlad als wintersichere Verbindung unbedingt nötig (ca. 15 km lang, Meterspur). Damit könnte auch die RhB von Chur bis Andermatt durchfahren (ohne mühsames zeitraubendes Umsteigen in Disentis), weil im Basistunnel keine Zahnradstrecke mehr vorhanden ist und die Zahnradstrecke oberhalb Disentis auch mit Adhäsionsfahrzeugen befahren werden kann. Die Bergstrecke über den Oberalp könnte dem Verein "Furka-Bergstrecke" als weitere Dampfbahnstrecke übergeben werden.

Nun bin ich gespannt, wie die Verkehrsführung (Kantonsstrasse) aussehen wird. Aktuell ist es so, dass man Richtung Oberalppass nach der Aufhebung von 60 km/h so quasi durch den Parkplatz fährt um in ein Engpass zu gelangen. Dass man zukünftig durch das Ferienresort fährt, liesse sich vermeiden.
Mein Vorschlag ist, die Kantonsstrasse an der östlichsten Stelle auf der Ostseite des PP durchzuführen und bei der 60 km/h-Tafel in die bestehende Kantonsstrasse einzumünden.
Ein Ortsbus ist immer eine gute Lösung, doch ist damit das Problem nicht gelöst, weil sehr viele (min. 20%) mit dem Auto nach Dieni anreisen. (was bei der Pünktlichkeit der MB und dem Umsteigeproblem in Disentis nicht verwunderlich ist). Da auch ein Ferienresort PP benötigt. wird man um den Bau eines grösseren Parkhauses wohl nicht herumkommen.

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