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«Als Frau ist es schwieriger, Jagdkleidung zu finden»

Am Samstag gehen wieder rund 5500 Jäger, davon rund 230 Jägerinnen auf die Hochjagd. Alleine die Zahl macht deutlich: Der Frauenanteil ist deutlich kleiner. Trotzdem wächst das Interesse an der Jagd und der Natur auch bei den Frauen. Martina Schwendener ist eine, die das Jagdfieber gepackt hat. Sie darf dieses Jahr erstmals auf die Jagd gehen.

29.08.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Martina - wie sieht es mit Deiner Vorfreude aus?

Schon die Vorstellung, dass ich alleine unterwegs sein darf und in den Wald gehen kann, ist enorm schön. Am meisten freue ich mich aber auf die gute Zeit mit meinen Jagdfreunden und auf die Natur. Ich liebe es zum Beispiel, wenn die Gipfel mit dem ersten Schnee bedeckt sind.

Hast Du noch keine schlaflosen Nächte?

Doch, aber nicht wegen der Nervosität. Ich hatte Mühe, eine Jagdbekleidung zu finden, die mir gefällt, weil es ja doch auch etwas schön aussehen soll. Ich habe jetzt noch eine Jacke aus den USA bestellt. Hoffentlich kommt sie rechtzeitig an.

Wie schwierig ist es denn, für Frauen eine Jagdbekleidung zu finden?

Die Auswahl ist schon etwas beschränkt. Vor allem wenn man noch etwas camouflage (Tarnung) haben möchte. Viele sagen, dass sie die kleinste Männergrösse nehmen, das sitzt mir aber nicht so gut. Bis auf die Jacke habe ich aber jetzt alles zusammen.

Merkt man eigentlich, dass man als Frau in der Unterzahl ist?

Ja, auf dem Schiessstand kam es schon vor. Gewisse Männer, vor allem ältere Herren, haben noch weniger Verständnis, dass Frauen auch auf die Jagd gehen. Mich motivierte es aber manchmal auch, gerade extra einen guten Schuss abzugeben.

Wie hast Du Dich auf die erste Jagd vorbereitet?

Ich bin bestimmt zwei bis drei Mal pro Woche spiegeln gegangen und den ganzen Sommer durch ab und zu in den Wald gegangen, um zu schauen, wo die Gämsen sind. Zudem bin ich vor allem auch viel Schiessen gegangen.

Meinst Du, dass Jungjäger mehr schiessen gehen?

Ja ich denke schon. In der Ausbildung wird einem die Verantwortung für das tiergerechte Erlegen sehr ans Herz gelegt. Das Schiessen ist schon Übungssache. Ausserdem finde ich es auch sehr lässig, weil man sich beim Schiessstand immer austauschen kann. (can)

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Liebe Frau Keller, Frage: Konsumieren Sie Fleisch? Und ist das Töten wenn professionel betrieben (Metzger) nicht verwerflich? Jagd bedeutet Berufung, Engagement und Respekt - töten ist nur ein kleiner Aspekt davon. Schade, wird die Jagd oft Verurteilt, ohne die Hintergründe zu kennen. Ich lege Ihnen den Besuch des Parc Ela Festes “Wilder Herbst” am 7. Oktober in Alvaneu Bad ans Herzen - dort können Sie die Jagd in all ihren Facetten erfahren. Gerne erkläre ich Ihnen die komplexen Zusammenhänge, in einer durch Menschen aus dem Gleichgewicht gebrachten Natur, und der daraus resultierenden Notwendigkeit einer Regulierung bei einem gemeinsamen Tag auf der Jagd - melden Sie sich doch bei mir!

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