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Der etwas «ältere» Jungjäger

Die Jagd hat im Kanton Graubünden eine lange Tradition. Die Aufgabe der Jäger ist es, den Wildtierbestand im Kanton zu regulieren und dafür zu sorgen, dass Tier, Natur und Umwelt im Einklang sind. Der 55-jährige Celest Poltera entschied sich vor gut zwei Jahren, auch einer dieser Jäger zu werden.

30.08.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Celest Poltera wird am 1. September erstmals im Bündner Wald unterwegs sein.
Celest Poltera wird am 1. September erstmals im Bündner Wald unterwegs sein.
CELEST POLTERA

Die Jagdprüfung ist zweiteilig und kann innerhalb von 16 Monaten nach der Anmeldung abgelegt werden. Als Erstes muss eine Waffen- und Schiessprüfung abgelegt werden. Anschliessend müssen die Jagdkandidaten eine vierteilige Theorieprüfung absolvieren. Getestet werden die Fächer Wildkunde, Wild und Umwelt, Jagdkunde und Gesetzeskunde.

Celest Poltera – Du hast die Jagdprüfung unter anderem gemacht, um Neues zu lernen. Weshalb noch?

Mir hat es immer schon gefallen, in der Natur unterwegs zu sein. Die Prüfung wollte ich dann vor allem ablegen, damit ich auch über die Natur Bescheid weiss. Ich konnte in den letzten Jahren wirklich sehr vieles dazu lernen. Übrigens finde ich, dass das auch das A und O ist, dass Jäger gut informiert sind.

Warum hast Du Dich entschieden, erst jetzt die Jagdprüfung zu machen?

Früher hatte ich ehrlich gesagt noch nicht so viel Zeit wie heute. In den vergangenen Jahren ging ich immer mit einigen Freunden vom Surses mit. Vor zwei Jahren habe ich mir dann gedacht, dass ich auch selbst gehen könnte. Klar, ich bin jetzt 55 Jahre alt, aber ich kann eigentlich noch locker 25 Jahre auf die Jagd gehen. Deshalb ist es sicher eine clevere Investition gewesen.  

Am Samstag darfst Du erstmals selbst auf die Jagd gehen – wie steht‘s um deine Nerven? Kannst Du noch schlafen?

Seit diesem Wochenende ist die Spannung definitiv angestiegen und die Nervosität auch vorhanden. Schlafen kann ich zurzeit noch gut. Ich mache mir aber schon sehr viele Gedanken. Zum Beispiel, ob ich alles gepackt habe. Es kommen jeden Tag kleine Details hinzu, sodass die Liste stetig wächst und der Rucksack noch lange nicht fertig gepackt ist.

Was wünschst Du Dir für deine erste Jagd?

Ich erhoffe mir, dass ich ein Tier sauber und mit gutem Schuss erlegen kann. Ein sauberer Schuss und ein korrektes ethisches Verhalten sind mir sehr wichtig. Ansonsten freue ich mich einfach auf das ganze Gruppenerlebnis, auf den Wald und die Natur.

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Wie von diesem Jäger wird oft betont, es gehe den Jägern darum, "Natur" zu erleben. Indem man sie (bzw. einen Teil davon) tötet (wie die Praxis zeigt, oft genug mit einem nicht sofortigen Tod sondern längeren Todeskampf)?
Tatsache ist, dass (nicht nur ich) Natur sogar sehr intensiv erlebe (äh, sofern sie noch vorhanden ist, die stehende Redewendung in GR von "intakter Natur" finde ich beschönigend - DORT sollten die "Naturliebhaber" ansetzen, finde ich: Naturschutz und Chlorophyllmaxima)) ohne Blutvergiessen aus sicherer, meist weiter Distanz, oft hinter Hecken und von Hochsitzen aus.
Apropos Heckenschützen, siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2017-09-01/sprecht-ihr-jaeg…
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2018-08-16/jetzt-nehmen-die…
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2018-08-16/zwietracht-im-hause-de…
Gemäss diesen Artikeln ist Walter Candreia, BKPJV-Redaktor der verbandseigenen Fachzeitschrift «Bündner Jäger», offenbar bereits zweifach verurteilt wurde wegen seines Artikels mit dem Titel «Feiger ‘Heckenschütze’ Mathis?» gegen BKPJV-Mitglied Christian Mathis – und nun solle der Verein diese Bussen/Anwaltskosten tragen – also alle Mitglieder gegen ihr Mitmitglied Christian Mathis?

"Ich hoffe mir, dass ich ein Tier sauber und mit einem guten Schuss erledigen kann. Ein sauberer Schuss und korrektes ethisches Verhalten sind mir wichtig. Ansonst freue ich mich auf das ganze Gruppenerlebnis.."(s. Zitat Jäger Poltera SO 30.8.2018)…..Nun frage ich mich als Leser was ist ein sauber oder guter Schuss, hat das ev. mit der Schussabgabe, dem Wetter oder dem Zustand des Jäger zu tun? Weiter mache ich mir Sorgen um den Begriff "Ethik" ist hier eine Jagdpolitische Verwässerung im Gange. Auch ist mir völlig neu, dass in der Neusten Zeit der Jäger ein Gruppenerlebnis braucht, in der Steinzeit war er doch ein Einzelgänger....nur soviel zum Weltbild eines Jäger aus dem Surses.

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