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Die Wohn-Trends in der Schweiz

Digitalisierung, Klimawandel, Alterung und Individualisierung: Diverse Megatrends beeinflussen die Art, wie wir in der Zukunft leben werden.

Wohnen
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25.11.22 - 16:14 Uhr
Themen wie Digitalisierung und Klimawandel beeinflussen auch die Wohn-Trends
Themen wie Digitalisierung und Klimawandel beeinflussen auch die Wohn-Trends
Bild: zVg

von Renato Faoro, eidg. dipl. Betriebswirtschafter HF und Mitglied des Kaders bei Remax Gricon Treuhand + Immobilien AG

Die Schweiz wächst: In den letzten 20 Jahren hat die Bevölkerung um 20 Prozent zugenommen auf inzwischen über 8,7 Millionen Menschen. Im Jahr 2050 sollen es sogar 10,4 Millionen sein, besagt die Prognose des Bundesamtes für Statistik. In Kombination mit dem neuen Raumplanungsgesetz, welches 2014 in Kraft trat (siehe Info-Box), wird dies zu einer verdichteteren Bauweise in der Schweiz führen. 

Wie Daten von FPRE zeigen, wird in der Schweiz zunehmend weniger Grundstückfläche beansprucht, sinkt die durchschnittliche Zimmerzahl, steigt der (regulatorische) Druck zur Erhöhung der Belegungsdichte und nimmt die Zahl an Reihenfamilienhäusern im direkten Vergleich mit freistehenden Einfamilienhäusern immer mehr zu. Neben dem verdichteten Bauen gibt es noch weitere Megatrends, die bestimmen, wie wir morgen leben werden:

Digitalisierung

Das «Smart Home» ermöglicht die Steuerung diverser Geräte im Haushalt mittels Smartphone oder Tablet und kann so auch von der Ferne bedient werden. Aktuell beliebt sind etwa das «smarte» Steuern von Lampen, der Zugriff auf die Überwachungskamera via Internet, die Anpassung der Heiztemperatur via App oder Staubsaug- sowie Mähroboter. Kommt der Durchbruch des 5G-Internets, dürfte es künftig noch weitere Neuerungen im Smart-Home-Bereich geben, die den Alltag erleichtern werden.

Klimawandel

Nachhaltigkeitskriterien stehen bei Neubauten und Sanierungen stark im Fokus. Häufig geht es dabei um eine Reduktion der CO-Emissionen. Der Klimawandel bringt aber auch weitere Trends im Wohnbereich hervor: Etwa Urban Gardening, bei dem in der Stadt auch auf kleinen Flächen, wie etwa dem eigenen Balkon, Gemüse und Kräuter zur Selbstversorgung angepflanzt werden. Eine ressourcenschonende Art zu leben sind auch die sogenannten «Tiny Houses» sowie Mikrowohnungen, die in der Regel um die 20 bis 35 Quadratmeter Fläche bieten. Zweitgenannte Wohnform könnte etwa in Zentren, wo Wohnraum sehr knapp und teuer ist, an Bedeutung gewinnen.

Alterung der Bevölkerung

Der Anteil älterer Personen an der Gesamtbevölkerung nimmt stetig zu. Daher gewinnt auch das Wohnen im Alter weiter an Bedeutung, was sowohl Einfluss auf die Nachfrage nachden verschiedenen Wohnungsgrössen als auch auf die Wohnform hat. Immer weniger ältere Personen wollen aber in ein klassisches Altersheim wechseln. Bis ins hohe Alter selbstständig zu sein, ist der Wunsch vieler. So gibt es etwa Alterswohngemeinschaften, wo mehrere ältere Personen sich ein Einfamilienhaus teilen oder Seniorensiedlungen für selbständige Lebensweisen. Wieder häufiger sieht man auch das Mehrgenerationen-Wohnen, wo Jung und Alt sich einen Haushalt teilen. Darüber hinaus werden in den nächsten Jahren zunehmend mehr Einfamilienhäuser frei werden, da die Eigenheime für die in die Jahre kommende Babyboom-Generation zur Belastung werden.

Individualisierung

Es gibt diverse alternative Wohnformen, die sich innerhalb von Nischen einer gewissen Beliebtheit erfreuen, sich aber kaum grossflächig durchsetzen werden. Dazu gehören etwa Clusterwohnungen (Kombination von Kleinstwohnungen und Wohngemeinschaft), Wohnateliers Kombination von Wohn- und frei nutzbaren Atelierflächen), Serviced Apartments (möbliertes Apartment für kurze, mittlere und längere Aufenthalte) und Co-Living (gemeinschaftliches Wohnen auf Zeit).

Das Schweizer Raumplanungsgesetz
Dass neue Bundesgesetz über die Raumplanung (Raumplanungsgesetz, RPG) wurde im März 2013 vom Schweizer Stimmvolk deutlich angenommen und trat im Mai 2014 in Kraft. Gemäss dem RPG sorgen Bund, Kantone und Gemeinden dafür, dass «der Boden haushälterisch genutzt wird», «die Siedlungsentwicklung nach innen» gelenkt wird, und dass «Wohn- und Arbeitsgebiete» «schwergewichtig an Orten geplant werden, die auch mit dem öffentlichen Verkehr angemessen erschlossen sind». 
 

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