Nachvollziehbar, aber sehr kurzfristig
Für Maurus Blumenthal, Direktor des Bündner Gewerbeverbandes, war der kantonale Entscheid, die repetitiven Betriebstests auszusetzen, absehbar. Schwierig sei die Kurzfristigkeit.
Für Maurus Blumenthal, Direktor des Bündner Gewerbeverbandes, war der kantonale Entscheid, die repetitiven Betriebstests auszusetzen, absehbar. Schwierig sei die Kurzfristigkeit.

Am Montag hat der Kanton darüber informiert, dass die repetitiven Tests bis auf Weiteres nur noch in Gesundheits- und Betreuungsinstitutionen, Kindergärten und den ersten zwei Primarklassen durchgeführt werden. Zu stark belasteten die flächendeckenden Tests die Labors. Die Testresultate kämen zu spät, und so könnten auch die Infektionsketten nicht rechtzeitig unterbrochen werden.
Grosser Einfluss auf Bündner Betriebe
Der Direktor des Bündner Gewerbeverbandes kann den Entscheid nachvollziehen, wie er gegenüber Radio Südostschweiz sagt. «Es war absehbar, dass es zu diesem Schritt kommen wird. Wir haben heute eine andere Situation als bei Einführung der Teststrategie.» Darum habe der Gewerbeverband auch bereits im Dezember gefordert, auf die veränderte Situation einzugehen. Es sei ihm bewusst, dass der Kanton auch nicht einfach Labors aus dem Hut zaubern könne. Dennoch habe die Regelanpassung grossen Einfluss auf das Bündner Gewerbe. Mit den Betriebstests habe man die Quarantäne vermeiden können. Diese Möglichkeit falle nun weg.
Innert 24 Stunden umstellen
Die grösste Herausforderung sieht Blumenthal bei der Kurzfristigkeit der neuen Regelung. «Für viele Betriebe in Graubünden gehören die Betriebstests zum Schutzkonzept. Jetzt müssen diese Betriebe innerhalb von 24 Stunden umstellen. Das ist sehr knapp.» Er verstehe den Entscheid. Das Coronavirus werde aber auch nicht einfach verschwinden. «Wir müssen lernen, damit umzugehen.» (dje/thf)