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Greift Klosters Davos wieder unter die Arme?

Dass nicht nur Davos, sondern auch Klosters vom Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) profitiert, ist längst kein Geheimnis mehr. Darum beteiligt sich die Prättigauer Gemeinde bereits seit 13 Jahren an den Sicherheitskosten des Anlasses.

Andri
Dürst
14.11.22 - 08:00 Uhr
Wirtschaft
Medienkonferenz der Kantonspolizei Graubünden und der Armee zu den Sicherheitsmassnahmen Jahrestreffen WEF 2017. 
Medienkonferenz der Kantonspolizei Graubünden und der Armee zu den Sicherheitsmassnahmen Jahrestreffen WEF 2017. 
Archiv SO

Für die nächste Klosterser Gemeinderatssitzung, die am 14. November durchgeführt wird, steht das Traktandum «WEF: jährliche Beteiligung Gemeinde Klosters an Sicherheitskosten» wie schon ein paar Mal in den letzten Jahren wieder auf der Traktandenliste.

Derzeit werden die durch das Jahrestreffen entstehenden Kosten nach folgendem Kostenschlüssel aufgeteilt: 3/8 WEF, je 2/8 Kanton Graubünden und Bund, 1/8 Standortgemeinde Davos. Genauer gesagt handelt es sich um 1,125 Millionen Franken. Doch Davos muss diesen Betrag nicht alleine stemmen, sondern erhält von der Gemeinde Klosters seit 2009 50 000 respektive seit 2015 100 000 Franken pro Jahr. Da die derzeitige Vereinbarung ausläuft, beantragt der Klosterser Gemeindevorstand dem Ortsparlament, für die Jahre 2023 bis 2025 erneut 100 000 Franken pro Jahr an Davos zu überweisen.

Viele Branchen profitieren

Dass Klosters durchaus als Profiteur des WEF bezeichnet werden darf, zeigt folgende Passage aus den Unterlagen zur Gemeinderatssitzung: «Die Gemeindeverwaltung Klosters-Serneus hatte sich 2019 beim Klosterser Hotelierverein über die Bedeutung des WEFs für die Klosterser Hotellerie erkundigt. Gemäss Angaben des Hoteliervereins (ohne Gewähr) betrug die Wertschöpfung für die Klosterser Hotellerie bei rund 5500 Logiernächten damals 2.5 Millionen Franken pro Annual Meeting (AN). Diese wird anlässlich der künftigen AN voraussichtlich etwas tiefer liegen, da die Veranstaltungsdauer um einen Tag beziehungsweise eine Übernachtung gekürzt wurde.

Nebst der Hotellerie profitieren zudem die Vermieter von Ferienwohnungen, die Gastronomie, das Transportwesen (inklusive öffentlicher Verkehr), der Detailhandel, aber auch das übrige Gewerbe in nicht unbedeutendem Masse vom WEF.» Eigene konkrete Klosterser Zahlen zu eruieren, würde die Möglichkeiten der Gemeindeverwaltung jedoch sprengen, heisst es weiter. Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, wurde der Gemeinde Klosters in Aussicht gestellt, dass voraussichtlich ab 2024 die Arena Klosters während des WEFs – notabene zu Marktkonditionen – im grösseren Umfang und in einem bedeutenden Zeitfenster vermietet werden soll. Die Argumentation für eine erneute Zahlung an Davos scheint somit auf gutem Fundament zu stehen.

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