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DKB AG beschenkt sich zum «Geburi» selber

20 Jahre sind seit der Fusion der Parsenn-, Gotschna- und Jakobshornbahnen zu den Davos Klosters Bergbahnen vergangen. Zum Jubiläum gab es für die Aktionäre nebst erfreulichen Geschäftszahlen eine zusätzliche Dividende.

Andri
Dürst
04.10.23 - 17:00 Uhr
Wirtschaft
Der Verwaltungsrat DKB mit Andreas Kohm, Karl-Walter Braun, Vidal Schertenleib sowie dessen Vater Carlo Schertenleib.
Der Verwaltungsrat DKB mit Andreas Kohm, Karl-Walter Braun, Vidal Schertenleib sowie dessen Vater Carlo Schertenleib.
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Gewohnt speditiv führte Verwaltungsratspräsident Carlo Schertenleib durch die am Freitag durchgeführte GV, doch hin und wieder nahm er sich auch Zeit, eine Anekdote aus früheren Jahren zu erzählen. Doch als allererstes präsentierte er die wichtigsten Geschäftszahlen – «eine sehr gute Bilanz», wie er unterstrich. Zwar habe man beim Verkehrs-ertrag ein Minus verzeichnen müssen (im Sommer -4.1 und im Winter -5.0 Prozent). Ein Teil dieses Rückgangs lasse sich auch mit dem Ausfall der Gotschnabahn Ende Winter erklären. «Kompensiert wurde das Ganze aber mit Mehreinnahmen in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie (+39.6 Prozent).» Zu den Hotels hielt er fest, dass diese der Unternehmung Ertrag bringen würden, aber als Immobilien auch wichtig seien als ­Sicherheit bei einem Kreditantrag.

Doppelte Dividende

Während der Cashflow mit rund 41 Millionen erneut sehr hoch ausfiel, resultierte als Jahresergebnis ein Gewinn von 16.7 Millionen Franken. Wie bei der DKB AG gewohnt, wird ein Teil dieses Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet. Doch ­bevor Schertenleib auf die Details einging, erwähnte er noch zwei Zahlen: Den Mitarbeitenden habe man als Wertschätzung für ihren grossen Einsatz einen Bonus in der Gesamthöhe von 750 000 Franken ausbezahlt, und 3,3 Millionen Franken gingen «weg an den Staat», sprich, musste die Gesellschaft als Steuern zahlen.

Heuer beantragte der Verwaltungsrat (VR) aber, nebst der ordentlichen Dividende von fünf Franken pro Aktie noch eine Jubiläumsdividende von ebenfalls fünf Franken pro Aktie auszuschütten, insgesamt also zehn Franken pro Aktie. Dagegen ging im Vorfeld ein Antrag ein: Ein Aktionär wollte eine Jubiläumsdividende von zwanzig Franken pro Aktie ausgeschüttet haben. So schritt man also zur Abstimmung, was doch einige Minuten in Anspruch nahm, denn bei allen zustimmenden Aktionären mussten die Stimmen ausgezählt werden. Es zeigte sich aber, dass der Antrag mit rund 4000 Ja- gegen 310 000 Nein-Stimmen keine Chance hatte. Hingegen stimmte eine grosse Mehrheit dem Antrag des VR zu, womit eine Gesamtsumme von rund 3.7 Millionen Franken ausgeschüttet wird. Auch die übrigen statutarischen Geschäfte – die Entlastung von VR und Geschäftsleitung sowie die Wiederwahl der Revisionsstelle – wurden klar angenommen.

Situation auf dem Hotelmarkt

Schertenleib kam auch auf Aktuelles zu sprechen. «Diesen Sommer investieren wir wieder sehr viel», hielt er fest und meinte mit Augenzwinkern, dass heuer fast jedes ihrer Objekte eine Baustelle sei. «Wir werden aber auch künftig viel investieren.» Erwähnung fand das dieses Jahr erworbene Hotel Sunstar. «Ab 1. November heisst es neu Mountain Plaza», stellte der VR-Präsident in Aussicht. Er warf zudem einen kritischen Blick auf den hiesigen Hotelmarkt. Nach dem Motto «Von einem Hotel wird man nicht reich, aber man kann gut davon leben», meinte Schertenleib, dass in Davos in den letzten Jahren wohl sehr viele sehr gut gelebt ­hätten. Falls deren Objekte nun aufgrund von Investitionsstau auf den Markt ­kämen und von gewissen Leuten gekauft werden, würde ganz Davos darunter ­leiden.

Appell für Vorwärtsstrategie

Frohmütiger war dafür Landammann Philipp Wilhelm, der die Grussworte der Gemeinde überbrachte. Er gratulierte den Bergbahnen einerseits für ihr gutes Ergebnis, lobte andererseits aber auch ihre gewählte Strategie, prioritär in Beschneiungs- statt Bahnanlagen zu investieren. «Wenn wir uns an den letzten Winter zurückerinnern, sehen wir, dass viele Bahnen in der Schweiz wegen des mangelnden Schnees ihren Betrieb nicht öffnen konnten.» Wilhelm erinnerte aber auch daran, dass die Gemeinde ebenfalls in den Tourismus am Berg investiere – so zum Beispiel mit der Wegentflechtung im Sertig – oder Rahmenbedingungen schaffe, wie etwa mit der Zonenplanänderung, die für die neue Talabfahrt am Jakobshorn notwendig wurde. «Doch es wäre gefährlich, sich nun zurückzulehnen, denn die Konkurrenz schläft nicht.»

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