Die Sportboutique «Azzurro» feiert Jubiläum

 «Ohne meine treuen Kunden wäre dies nicht möglich gewesen», betont die energiegeladene Geschäftsfrau. In diesem Sinne wolle sie sich bei ihrer einheimischen, treuen Stammkundschaft, aber auch bei den Zweitwohnungsbesitzern sowie bei Kunden aus dem In- und Ausland bedanken. Doch ebenso wichtig sei der Rückhalt ihrer Familie gewesen: «Ein grosses Dankeschön an meine ‹Maitla› Laura und Naima und an meine Eltern». Die Kinder hätten oft aufs Mami verzichten müssen, weshalb der Hütedienst durch Nani und Neni extrem wichtig gewesen sei, meint Annette Roth.

Am 3. August 1991 startete sie als erst 24-Jährige in die Selbstständigkeit. Die gelernte Verkäuferin war zuvor im Aussendienst in der Modebranche sowie als Skilehrerin tätig – bis sie sich um die Ladenfläche an der Promenade 74 bewarb. Wo einst «Fiorucci und Daily» untergebracht war, wollte sie ihren Traum vom eigenen Kleiderladen verwirklichen – davon habe sie bereits zu ihrer Sekschulzeit geträumt. «Jacques Soguel und Richi Bucher haben mir dann das Vertrauen geschenkt – offenbar konnte ich sie von meinem Konzept überzeugen». 2010 erfolgte dann der erste Umzug – ab dann war sie an der Promenade 64 untergebracht, wo sie viel in den Umbau investierte. Nach acht Jahren ergab sich die Möglichkeit, weiterzuziehen. «Dank meiner Freundin Bea Meisser», wie die Azzurro-Chefin zurückblickt. Seit 2018 darf sie an der Promenade 63 zu einem fairen Mietpreis ihren grosszügigen Kleiderladen betreiben – lediglich während des WEFs müsse sie für drei Wochen mit «Sack und Pack» ausziehen.

Denn auch Annette Roth bekommt den Strukturwandel – insbesondere den Konkurrenzdruck durch Online-Händler – zu spüren über. «Ich habe jedoch noch sehr viele Kunden, die gerne ‹lädelen› gehen und vor Ort die Kleider anprobieren wollen. Denn nicht jede Jeans ist gleich». Auch wenn ihre Umsätze in den letzten Jahren zurückgingen – ein reines «Davoser-Problem» sei dies nicht. Auch Corona warf «Azzurro» zurück. Wegen den beiden Shutdowns musste der Laden insgesamt vier Monate geschlossen bleiben – unter anderem im Februar dieses Jahres, wo eigentlich die verkaufsstärkste Zeit wäre. Doch die Sportboutique gibt es noch immer – und dies ist keine Selbstverständlichkeit. So ist Annette Roth immer noch voller Tatendrang, und wird bald die Kollektion für den nächsten Frühling einkaufen. Bereits hier sind die ersten Stücke der neuen, trendigen Herbstkollektion. Mit dabei sind auch ihre drei Hauptlieferanten Replay, G Star, Pepe und weitere «coole» Marken. «Lässige Casual-ware für Jung und Alt», soll auch weiterhin das Motto von Azzurro sein.