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Moderne Demenzstation nimmt Formen an

Heimleiter Ronald Leuzinger sieht den Bauarbeiten im Alterszentrum Bühli in Ennenda freudig entgegen. Im Mai 2020 soll das Kompetenzzentrum Demenz für Glarus eingeweiht werden.

14.06.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Bauherren und -frauen, die Architektin, der Gemeindepräsident und auch ein Vertreter des Kantons greifen zum Spaten.
Die Bauherren und -frauen, die Architektin, der Gemeindepräsident und auch ein Vertreter des Kantons greifen zum Spaten.
Claudia Kock Marti

Gestern hat, gut beobachtet von Bewohnern des Bühli in Ennenda, der Spatenstich für den Erweiterungsbau stattgefunden. Der Um- und Neubau, das sogenannte Kompetenzzentrum Demenz im Alterszentrum Bühli, werden auf maximal 10,6 Millionen Franken veranschlagt und sind von langer Hand vorbereitet worden.

Umgesetzt wird nach dem gestrigen Spatenstich nun das Projekt «Hans im Glück» von Julia Röder, Büro Nuak Architekten in Zürich, das vor zwei Jahren als Wettbewerbssieger hervorging. Das Alterszentrum Bühli bietet aktuell Platz für 52 Bewohner mit leichtem bis schwerem Pflegebedarf.

Herr Leuzinger, das Siegerprojekt haben wir vor zwei Jahren in den «Glarner Nachrichten» vorgestellt. Wird das Projekt jetzt 1:1 gebaut?

Das Projekt hat verschiedene Phasen durchlaufen. Vor drei Jahren haben wir mit der Projektierung begonnen und vor zwei Jahren das Siegerprojekt vorgestellt. Was sich ändert, ist, dass wir «nur» zwölf Plätze in der Demenzabteilung bauen, also nicht die Variante umsetzen, welche einen Aufbau mit zusätzlichen zwölf Plätzen als Reserve erlaubt hätte.

Warum nicht?

Gebaut wird, was dem Bedarf von Glarus entspricht. Das heisst für Demenzpatienten, die heute verteilt in den Altersheimen Bruggli, Bergli und Bühli leben. Wir haben ein sehr cleveres Projekt ausgewählt und sind gut unterwegs.

«Wir haben ein sehr cleveres Projekt ausgewählt und sind gut unterwegs.»

Wie sehen der Bauablauf und die Terminplanung aus?

Das Ganze gliedert sich eigentlich in zwei Teile. Zum einen ist da das Projekt für den Nordteil, das schon 2008 erstmals projektiert wurde. Beim Umbau geht es uns vor allem um die Bewohner des Bühli, die eine Unterstützung in der Tagesstruktur benötigen. Sie erhalten mehr Platz. Aber auch der Eingang und die vorverlegte Cafeteria werden erneuert, grösser und auch einladend für die Bevölkerung gestaltet. Hierzu werden wir Anfang Juli mit dem Abriss beginnen. Das muss vor allem schnell gehen, weil der Eingang des Bühli während dieser Zeit behelfsmässig von Süden erfolgen wird. Ende November soll dann im ersten Stock der neue Aufenthaltsraum für unsere Bewohner der Tagesstruktur bezugsbereit sein.

Und wann geht es mit dem Neubau los?

Im Januar werden wir mit dem Neubau für das Kompetenzzentrum Demenz beginnen. Im unteren Stock entstehen neue Büro- und Lagerräume. Im ersten Stock im Hügel und deshalb mit Parterrezugang zum Garten wird das Schlüsselelement, die Abteilung für Demenzkranke, realisiert. Der Neubau wird bewusst an das bestehende Gebäude angedockt, auch damit das Personal effizient arbeiten kann.

Was macht das Kompetenzzentrum Demenz speziell?

Speziell ist zum Beispiel der Rundlauf in Achterform, der dem Bewegungsdrang von Demenzkranken Rechnung tragen wird. Die Bewohner können sich drinnen und draussen frei bewegen. Der rund 250 Quadratmeter grosse Garten enthält auch spezielle Elemente wie ein flaches Wassertretbecken. Wir schaffen nach den neusten Erkenntnissen. Dabei haben wir uns zum Beispiel Informationen aus dem Kompetenzzentrum Sonnweid in Wetzikon geholt, aber auch mit unserem Wissen im Umgang mit Demenzkranken viel Details geplant.

Wann wird eröffnet?

Im Mai 2020.

*Ronald Leuzinger ist Heimleiter des Alterszentrums Bühli in Ennenda und Mitglied der Geschäftsleitung Alters- und Pflegeheime Glarus.

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