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CS-Ökonomen erhöhen Schätzung für BIP-Wachstum 2022 leicht

Die Schweizer Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Ökonomen der Credit Suisse im kommenden Jahr stärker wachsen als bisher angenommen. Der jüngste Anstieg der Inflation beurteilen die Experten mehrheitlich als temporäre Erscheinung.

Agentur
sda
15.09.21 - 11:13 Uhr
Tourismus
Der Fahrzeughandel gehört zu den Branchen, die bereits wieder über das Vorkrisenniveau zugelegt haben. (Archivbild)
Der Fahrzeughandel gehört zu den Branchen, die bereits wieder über das Vorkrisenniveau zugelegt haben. (Archivbild)
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Dank der Impffortschritte sowie der von den Schweizer Unternehmen an den Tag gelegten Agilität dürfte sich die Erholung in grossen Teilen der Schweizer Wirtschaft in den kommenden Monaten fortsetzen, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten «Monitor Schweiz».

Aufgrund diverser Lieferengpässe werde die erhöhte Nachfrage nach Gütern länger andauern als bisher prognostiziert, heisst es weiter: Neu rechnen die Ökonomen erst für Mitte 2022 mit einem spürbaren Abflachen der Güternachfrage.

Vor diesem Hintergrund heben sie die Prognose für das BIP-Wachstum im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent von bisher 2,0 Prozent an. Für das laufende Jahr erwarten sie eine unveränderte Wachstumsrate von 3,5 Prozent.

Uneinheitliche Erholung

Allerdings verlaufe die Erholung derzeit äusserst uneinheitlich, mahnen die Ökonomen: Während einige Branchen, etwa die Industrie, der Fahrzeughandel oder die Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, wieder über das Vorkrisenniveau zugelegt hätten, lägen andere noch weit darunter. Dazu zähle das Transportgewerbe oder der Tourismus.

Die Experten gehen aber davon aus, dass die Erholung 2022 auch diejenigen Branchen erfassen wird, die derzeit noch unter Einschränkungen leiden und hinterherhinken.

Zinsen bleiben tief

Der jüngste Anstieg der Inflation bereitet den Ökonomen der CS kaum Sorgen. Ihrer Ansicht nach dürfte sich dieser mehrheitlich als temporär erweisen. Das Risiko, dass angesichts einer zu hohen Nachfrage eine Lohn-Preisspirale in Gange komme, sei in Europa und der Schweiz gering.

Die langfristigen Inflationsrisiken in Europa und der Schweiz seien gar derart tief, dass die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank in absehbarer Zukunft keine Leitzinserhöhungen in Betracht ziehen würden, so die Experten.

In den nächsten Monaten erwarten die Experten konkret zwar einen Anstieg der Teuerung in der Schweiz auf 1 Prozent. Im kommenden Jahr werde sie sich aber wieder unter 1 Prozent einpendelt.

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