Zernez bekennt sich zum Unterengadin
Die Gemeinde Zernez arbeitet ab nächstem Jahr touristisch mit dem Unterengadin statt mit dem Oberengadin zusammen. Der Entscheid fiel an der Gemeindeversammlung von Mittwoch knapp aus.
Die Gemeinde Zernez arbeitet ab nächstem Jahr touristisch mit dem Unterengadin statt mit dem Oberengadin zusammen. Der Entscheid fiel an der Gemeindeversammlung von Mittwoch knapp aus.

Mit 114:105 Stimmen sowie vier Enthaltungen hat die Gemeindeversammlung von Zernez entschieden, künftig mit Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG zusammenzuarbeiten statt mit Engadin St. Moritz AG. Damit folgte der Souverän dem Vorschlag des Gemeindevorstands. Seit der Gründung von Engadin St. Moritz im Jahr 2007 läuft die touristische Vermarktung von Zernez und Brail über die Destinationsmanagementorganisation (DMO) des Oberengadins. Seitdem sind die Leistungsvereinbarungen in regelmässigen Abständen erneuert worden.
Nur noch ein Partner
Mit der touristischen Neuausrichtung wird die politische Gemeinde Zernez auch touristisch nur von einem Partner repräsentiert. Politisch gehört die Gemeinde nämlich zur Region Unterengadin, touristisch bisher zum Oberengadin. Mit der Fusion von Lavin, Susch, Zernez und Brail 2015 ist die Lage komplizierter geworden. Lavin und Susch sind touristisch der Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair (TESSVM) angegliedert, Zernez und Brail hingegen werden über Engadin St.Moritz (ESTM) vermarktet. Mit dieser Doppelspurigkeit soll ab 1. Januar 2019 Schluss sein.
Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos