Bündner Bauern suchen ihre Zukunft
Landwirte, Gastronomen und Touristiker haben sich zum Austausch und gemeinsamen Ideensammeln getroffen. Über eineinhalb Stunden diskutierten sie – und legten dabei erste Steine für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Landwirte, Gastronomen und Touristiker haben sich zum Austausch und gemeinsamen Ideensammeln getroffen. Über eineinhalb Stunden diskutierten sie – und legten dabei erste Steine für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Etwa 350 von rund 2200 Landwirtschaftsbetrieben im Kanton Graubünden bieten Agrotourismus an oder vermarkten ihre eigenen Produkte direkt. Sie öffnen die Tore ihres Hofs für Gäste oder verkaufen ihre selbstproduzierten Produkte im eigenen Hofladen oder an Restaurants oder Hotels in der Region. «Im ganzen Kanton und in jedem Tal gibt es tolle Angebote. Es gibt eigentlich alles», sagte Martin Renner, Geschäftsführer des Vereins Agrotourismus Graubünden. «Aber wir müssen uns vernetzen und enger zusammenarbeiten.»
Um dies zu erreichen, lud Renners Verein gestern in Schiers zum zweiten «Landwirtschaft & Tourismus»-Forum. «Uns geht es nicht darum, dass jeder Bauer Agrotourismus machen muss», erklärte Renner. «Sondern uns geht es darum, Verbindungen zwischen Hoteliers, Gastronomen, Tourismus- und Agrotourismusanbietern zu intensivieren oder zu schaffen.» Deshalb habe man bei diesem Forum verschiedene Anbieter zusammengebracht und deren Inputs gesammelt. Ein Kontakteknüpfen mit Ideenworkshop also.
Konkrete Umsetzung gewünscht
Ein Landwirt aus Sent hoffte im Vorfeld, dass aus diesem Austausch eine klare Marschrichtung resultiere und man festlege, wo es gemeinsam hingehen solle.
So weit kam es nicht. «Es braucht einen Moment, bis man dahin kommt», sagte Renner dazu. «Man muss zuerst die Settings und die Inhalte schaffen, damit man die Ideen konkret umsetzen kann.» Es sei ein Prozess, bei dem man beim ersten Schritt sei. «Wir haben alle Kompetenzen hier im Raum. Das Wissen ist also da. Wir müssen es nur verbinden und in einem nächsten Schritt umsetzen.»
Regionale Stammtische
Insgesamt diskutierten 50 Teilnehmer aus allen betroffenen Branchen eineinhalb Stunden lang. «Dabei hat sich vor allem gezeigt, dass es regionale und physische Austauschplattformen geben muss», zog Renner Bilanz. So wurde unter anderem die Idee laut, regionale Stammtische einzuführen, um den direkten Kontakt von Hotellerie und Gastronomie zum Produzenten herzustellen und zu pflegen. «Nur so schaffen wir ein produktives und erfolgreiches Miteinander», sagte ein Teilnehmer aus der Gastrobranche. Zudem brauche es eine Plattform, an der sich Gastronomen orientieren könnten, um herauszufinden, welcher Landwirt welches Produkt zu welcher Qualität anbiete.
Laut Renner ist das Rezept simpel und heisst Kooperationsbereitschaft. Das heisst, der Gastronom müsse zum einen verstehen, dass er dem Gast mit regionalen Produkten, hinter denen eine Geschichte stehe, mehr bieten könne. Zum anderen müsse der Bauer merken, dass er seine Geschichte erfolgreich ausliefern könne. So hätten beide einen Nutzen.
Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig. Mehr Infos
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SO schreibt:…
SO schreibt:
"...gemeinsamen Ideensammeln getroffen. Über eineinhalb Stunden diskutierten..."
Wurde einer meiner Hauptinhalte zumindest als Stichwort erwähnt?
Tourismus und Landwirtschaft hängen eng zusammen, denn meist bis immer trifft der Tourismuskunde Landwirtschaft. Dabei sollte man statt Wischiwaschi markante Produkte anbieten, Beispiel: Eine Zone OHNE Laub-Heu-Bläser, Tierglocken und anderem Lärm. Meinetwegen den ganzen Rest weiterhin mit diesem Lärm. Nach einiger Zeit kann man dann den Vergleich ziehen, "wissenschaftlich erfasst".
Ich wette, es gibt genug Kunden, für die 24h/Tag Stille, in Ruhe ruhen/schlafen dürfen, Gold wert ist, der echte USP – ja, USP, denn ich kenne in der ganzen Schweiz kein solches Angebot (mit Garantie, wie in allen anderen Lebensbereichen).
...
Wolfgang Reuss
12.03.2018 - 11:56 Uhr
SO titelt:
"Guggen lassen die Berge erklingen"
Das ist genau das Prinzip "Jeder Unsinn an jedem Ort" bzw. das Angelhakenköderprinzip, das ich hier beschreibe:
https://www.suedostschweiz.ch/kultur-musik/2018-03-07/von-der-zumutung-…
Nein, die Berge sollen nicht klingen!
Zitat Mutter Teresa:
"See how nature - trees, flowers, grass - grows in silence?
See the stars, the moon, and the sun, how they move in silence?
We need silence to be able to touch souls."
Mother Teresa