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Noch einmal so richtig Winter in der kantonsweiten Festhütte

Das Osterwochenende war in Graubünden nicht nur meteorologisch ein Abbild der ganzen Wintersaison. Neben hervorragendem Schnee und gelegentlich Sonne gab es für die Gäste viel zu erleben.

Olivier
Berger
03.04.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
Auftritt eines Tina-Turner-Doubles in Davos.
Auftritt eines Tina-Turner-Doubles in Davos.
PRESSEBILD

Zumindest am gestrigen Ostermontag entsprach die Gemütsverfassung von Ernst Wyrsch dem Wetter. «Wir sind mit den Oster- tagen zwischen zufrieden und sehr zufrieden», sagte der Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse Graubünden auf Anfrage. Ausser dem frühen Zeitpunkt der Osterfeiertage habe den Bündner Hoteliers auch der aktuell günstige Wechselkurs in die Karten gespielt. «Man merkt, dass vermehrt wieder Gäste aus dem Ausland kommen.»

Drei Tage wie die ganze Saison

Für die Bündner Bergbahnen waren die Ostertage gewissermassen ein Abbild der gesamten Saison, wie Philipp Holenstein, Vizepräsident von Bergbahnen Graubünden, gestern erklärte. «Wie oft diesen Winter waren die Schneeverhältnisse fantastisch, aber die Sonne hat häufig gefehlt.» Trotzdem wollen sich auch die Bahnbetreiber nicht beklagen. «Ostern war kein Reinfall, im Gegenteil», betonte Holenstein. «Insgesamt lief es in den meisten Regionen besser als im vergangenen Jahr.»

Gleiches gilt für den ganzen Monat März, wie eine Erhebung des Branchenverbands zeigt. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Ersteintritte im ganzen Kanton um knapp sechs Prozent. Die Transportumsätze legten sogar um 15,7 Prozent zu. Ähnlich präsentieren sich die Zahlen für die auslaufende Wintersaison. Seit Saisonbeginn wurden 5,4 Prozent mehr Ersteintritte gezählt; die Umsätze liegen um 6,3 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings liegen sowohl die März- wie auch die Saisonzahlen unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf und zehn Jahre.

Partystimmung zum Saisonende

Über das Feiertagswochenende verwandelte sich Graubünden noch einmal in eine grosse Festhütte. Das unstete Osterwetter ging aber auch an den diversen Grossveranstaltungen in verschiedenen Regionen des Kantons nicht spurlos vorüber. Trotzdem lockte die grosse «Season End Party» der Medienfamilie Südostschweiz am Samstag tagsüber rund 200 Personen an die Party im Bergrestaurant «Tigignas». Laut Eventmanagerin Mariella Brunold hätten es sogar noch mehr werden können. «Wegen eines technischen Defekts fiel leider eine Bahn aus, dadurch haben es viele Fans erst gar nicht auf den Berg geschafft.»

Rund 650 Personen schafften es am Abend dann ins «Cube»-Hotel, wie Brunold weiter sagte. Die Stimmung bei den Auftritten der beiden DJs Sir Colin (Ausgabe vom Donnerstag) und Mike Candys sei sehr gut gewesen. «Es wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.» Nicht nur mit dem Publikumsaufmarsch am Anlass ist Brunold zufrieden. «Die ganze Veranstaltung ist ohne Zwischenfälle abgelaufen», betonte sie.

Schnulz, Coverbands und mehr

Gleich drei Veranstaltungen lockten über das Wochenende ins Skigebiet von Laax-Flims-Falera. Den Auftakt machte am Samstag die traditionsreiche Schlagerparty «Schnulz im Sulz». Auch hier trotzten die Festfreunde dem teilweise nebligen Wetter und feierten zu den Klängen von RTL-Dschungelkönig Ross Anthony, der Hitband Hossa Nova und anderen Schlagergrössen.

Während auf der Alp Nagens noch geschunkelt wurde, massen sich in der Freestyle-Academy von Laax bereits Teams aus halb Europa beim Skateboard-Teamwettkampf. Am Ende siegte die britische Mannschaft «Loven-skate». Gefeiert wurde sie auch von den ersten angereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der britischen Snowboard- und Freeskimeisterschaften, welche heute in Laax beginnen.

Rund 30 000 Musikbegeisterte zog es am Wochenende derweil ans Coverfestival nach Davos. Die 19 Konzerte im Ort und auf Parsenn lockten laut den Veranstaltern ein bunt gemischtes Publikum an. Auch dem Coverfestival schlug das Wetter allerdings ein Schnippchen: Zwei Konzerte auf Parsenn mussten wegen zu starker Winde abgesagt werden. Trotzdem sind die Organisatoren zufrieden: Das Festival wird deshalb auch im kommenden Jahr durchgeführt.

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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