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5000 Bündner haben eine neue digitale Heimat gefunden

Vor zwei Monaten ist die Plattform «GRhome» gestartet. Jetzt zeigt sich: Das Angebot stösst auf Interesse. Trotzdem sehen die Verantwortlichen noch Steigerungspotenzial.

Olivier
Berger
01.02.18 - 08:03 Uhr
Tourismus
Kommt an: Das Portal «GRhome» hat seine Fans schon gefunden – aber es sollen noch mehr werden.
Kommt an: Das Portal «GRhome» hat seine Fans schon gefunden – aber es sollen noch mehr werden.
MARCO HARTMANN

Nicht weniger als ein «Vorzeigeprojekt für touristische Kooperationen im Kanton» sei geboren. Das sagte der zuständige Regierungsrat, Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini, bei der Lancierung der Internetplattform «GRhome» vor fast genau zwei Monaten. Grossrat Peter Engler, Präsident der Interessengemeinschaft Tourismus Graubünden (ITG), sprach von einem «wegweisenden Projekt».

Zufrieden mit dem Start …

Gestern nun haben sich die Verantwortlichen von «GRhome» das erste Mal seit der Lancierung der Plattform getroffen und Bilanz gezogen. «Dafür, dass wir erst so kurz auf dem Markt sind, sind wir zufrieden», sagt Co-Projektleiterin Yvonne Brigger-Vogel. Rund 5000 Nutzerinnen und Nutzer hätten sich inzwischen auf der Plattform registriert. Was Brigger-Vogel besonders gefällt: «Es gab natürlich am Anfang einen gewissen Ansturm, aber die Zahlen entwickeln sich eigentlich kontinuierlich.»

Bemerkenswert ist, dass rund 20 Prozent der registrierten Nutzerinnen und Nutzer Zweitwohnungsbesitzer sind. Hier habe die Zahl besonders über die Festtage und jetzt mit dem Beginn der Sportferien zugenommen, so Brigger-Vogel. «Man merkt, dass die Betreffenden gerade vermehrt im Kanton sind.» Zudem habe man zu den Ferienzeiten auch gezielt in den Lokalzeitungen um neue Nutzerinnen und Nutzer geworben. Überschaubar sei dagegen bisher der Anteil der registrierten Heimwehbündner.

… aber die Arbeit geht nicht aus

Etwas weniger zufrieden als mit der Entwicklung der Nutzerzahlen sind die Macherinnen und Macher von «GRhome» bisher mit der Interaktion auf dem Portal. Hier bestehe tatsächlich noch Luft nach oben, bestätigt Brigger-Vogel. «Wir haben das erkannt und werden das Thema angehen.» Teilweise habe der noch nicht wunschgemässe Austausch unter den Nutzerinnen und Nutzern aber auch technische Ursachen gehabt. «Auch sonst haben wir bereits dafür gesorgt, dass die App jetzt schneller läuft.»

Brigger-Vogel betont, dass «GRhome» zwar «kein Schnäppchenportal» sei. Trotzdem werde man mit den verschiedenen Partnern das Gespräch suchen – zu diesen zählen neben den Bündner Destinationen beispielsweise auch Postauto Graubünden und die Rhätische Bahn.

Bisher hätten die vergünstigten Angebote für Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer recht unterschiedlichen Zuspruch gefunden. Hoch im Kurs stünden vor allem Eintrittskarten für Grossanlässe wie den Spengler Cup und den Ski-Weltcup auf der Lenzerheide. «Auch der Gastropass, der das ganze Jahr über erhältlich ist, verkauft sich gut.»

Etwas weniger zufrieden ist man bisher mit den kurzfristig buchbaren Angeboten der Bündner Hotellerie. Dabei habe auch die Jahreszeit eine Rolle gespielt, so Brigger-Vogel. «Über Weihnachten und Neujahr ist es immer schwierig, in Graubünden ein Hotelzimmer zu erhalten; entsprechend klein war das Angebot auf der Seite.» Aber auch abgesehen davon sei die «Hotellerie noch gefordert», betont Brigger-Vogel.

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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