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Das will der Kanton Glarus für die Mobiliät von morgen tun

Der Glarner Regierungsrat nimmt Stellung zu den Forderungen des Netzwerks zukunftsfähige Mobilität Glarus. Er zeigt sich dabei offen gegenüber neuen Formen der Mobilität.

Südostschweiz
05.04.23 - 16:20 Uhr
Politik
Die Mobilität der Zukunft: Ob ÖV, Strassen- oder Langsamverkehr – der Kanton Glarus will in allen Bereichen neue Akzente setzen.
Die Mobilität der Zukunft: Ob ÖV, Strassen- oder Langsamverkehr – der Kanton Glarus will in allen Bereichen neue Akzente setzen.
Pressebild Kanton Glarus

Die Nachteile des Mehrverkehrs ernst nehmen und die Mobilitätsbedürfnisse anerkennen, in zukunftsorientierte Lösungen investieren und als Pionierkanton Mobilitätsformen testen. Das fordert das Netzwerk zukunftsfähige Mobilität Glarus in seiner Petition «Glarner Verkehrswende jetzt» vom Regierungsrat. Dieser zeigt nun in seiner veröffentlichten Stellungnahme Verständnis für die Anliegen der Petition. In den letzten Jahren seien verschiedene Vorhaben in den Bereichen Langsam-, öffentlicher und Strassenverkehr umgesetzt worden. «Damit konnte die Situation – auch im Sinne der Petition – verbessert werden», so die Regierung. Weitere Projekte seien in Ausführung oder Planung. Dazu liefert er eine Übersicht:

Langsamverkehr

Der Kanton verfügt bereits über ein gutes Velowegnetz. Dies geht aus einer Analyse des Kompetenzzentrums Fuss- und Veloverkehr der Hochschule für Technik in Rapperswil hervor. Die darin erwähnten Schwachstellen konnten an mehreren Stellen behoben werden. Weitere konkrete Verbesserungen sind schon im Strassenbauprogramm 2023 vorgesehen: So sind Kredite für den Bau und Unterhalt der Velorouten Linthal–Bilten und Niederurnen–Mühlehorn enthalten.

Öffentlicher Verkehr

Der Kanton will eine flächendeckende Grunderschliessung aller Ortschaften mit dem öffentlichen Verkehr sicherstellen – ohne Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien. Der Regierungsrat will ausserdem, dass die Züge auf der Bahnlinie Ziegelbrücke–Linthal alle 15 Minuten verkehren. Diese Verbesserung zum heutigen Halbstundentakt soll in das nächste Ausbauprogramm des Bundes einfliessen (Ausbauschritt STEP 2040/45). Zudem setzt sich der Kanton für die Direktverbindung nach Zürich ein. Diese ist nämlich in den aktuellen Planungen des Bundes nicht mehr enthalten. Ebenso setzt sich der Regierungsrat für einen guten Eckanschluss in Richtung Chur und schnelle Verbindungen nach Rapperswil ein.

Beim Nahverkehr soll die Verteilung des Verkehrs zugunsten des ÖV erhöht werden. Dies soll mit flächendeckenden Taktfahrplänen, schlanken Anschlüssen und schnellen Verbindungen erreicht werden.

Strassenverkehr

Das von der Landsgemeinde im Jahr 2010 beschlossene Mehrjahresprogramm 2010–2019 enthält drei neue Kantonsstrassen: die Verbindung Leimen-Holenstein, die Querspange Netstal Nord und die Stichstrasse Näfels–Mollis. Letztere wurde im Jahr 2021 in Betrieb genommen. Die Querspange Netstal Nord wird aktuell gebaut. Die Verbindung Leimen–Holenstein will der Landrat in das Strassenbauprogramm 2024 aufnehmen.

Und diese Strassenprojekte will der Kanton realisieren oder weiter vorantreiben: 

- Die Umfahrung Näfels, deren Baubeginn für spätestens 2030 geplant ist.

- Die Umfahrung Netstal mit dem Horizont 2040. Sie soll den stark von Durchgangsverkehr und Lärm belasteten Ortsteil Netstal entlasten. Sie soll zu weiten Teilen unterirdisch verlaufen.

- Das weitere Vorgehen bei der Umfahrung Glarus.

Neue Mobilitätsformen

«Neue Mobilitätsformen» sind Angebote im öffentlichen Verkehr, die nicht zwingend nach einem Fahrplan, sondern auf Bestellung verkehren. Das sind zum Beispiel das Carsharing, aber auch sogenannte On-Demand-Angebote (Bedarfsangebote). Gemäss einer aktuellen Studie sind On-Demand-Angebote im Kanton Glarus nicht alltagstauglich.

Der Regierungsrat stehe Lösungen offen gegenüber, welche die Mobilität der Bevölkerung verbesserten, beton er in der Stellungnahme. Unter anderem soll in den nächsten drei Jahren ein Elektro-Mobilitätskonzept erarbeitet werden. (mitg/red)

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