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Wiesen ist wieder im GL repräsentiert

Die Ersatzwahl für den Grossen Landrat (GL) vom Sonntag bringt ein klares Ergebnis mit sich: Andreas Palmy (SVP) gewinnt mit deutlichem Vorsprung vor Michael Ambühl (Mitte).

Andri
Dürst
04.03.24 - 17:00 Uhr
Politik
SVP-Co-Präsident Scott Rüesch (l.) freut sich, dass Parteikollege Andreas Palmy in den GL kommt. 
SVP-Co-Präsident Scott Rüesch (l.) freut sich, dass Parteikollege Andreas Palmy in den GL kommt. 
zVg

Klar war auch das Verdikt bei der einzigen kommunalen Vorlage: 89,87 Prozent sprachen sich für das Betriebszentrum EWD aus.

Bereits im ersten Wahlgang im Dezember erreichte Andreas Palmy am meisten Stimmen. So war es auch beim zweiten Wahlgang, bei dem sich 1398 Stimmbürger sich für ihn aussprachen. Somit ist die ehemalige Fraktion Wiesen erstmals seit dem Rücktritt von Hans Bernhard 2017 wieder im Davoser Ortsparlament vertreten. Herausforderer Michael Ambühl – er landete im Dezember auf dem zweiten von vier Plätzen – erhielt nun 897 Stimmen. Während beim ersten Wahlgang lediglich 31.79 Prozent der Wähler teilnahmen, entschieden sich am Sonntag 43.27 Prozent, ihren Wahlzettel abzugeben.

Für etwas mehr Begeisterung sorgte die Raumplanungs-Vorlage zum Betriebszentrum EWD, mit der nun Standorte des Elektrizitätswerkes zusammengelegt und dafür neuer Wohnraum geschaffen werden sollen. 49.40 Prozent nahmen an diesem Urnengang teil; 2830 Personen sagten Ja und lediglich 319 Nein. Interessant ist das Davoser Ergebnis zur ersten nationalen Vorlage: Während schweizweit 58.24 Prozent Ja zur 13. AHV sagten, lehnte man im Landwassertal diese Initiative mit 52.09 Prozent ab. Kein Gehör für eine Erhöhung des Rentenalters hatte man aber auch hier: 69,37 Prozent der Davoser Stimmbürger sagten Nein, während die Ablehnung national gar bei 74.72 Prozent lag.

Glückliche Gewinner, faire Verlierer

Drei Ortsparteien liessen der DZ ihre Reaktionen zukommen. Die Wahlsiegerin SVP schreibt Folgendes: «Die SVP Davos gratuliert Andreas Palmy herzlich zum klaren Wahlsieg. Die Mehrheit der einheimischen Bevölkerung hat sich für den rechts-bürgerlichen Kurs ausgesprochen und ihr Vertrauen dem Wiesner Kandidaten Andreas Palmy ausgesprochen. Vielen herzlichen Dank allen Wählerinnen und Wählern für die tolle Unterstützung des SVP-Kandidaten. Wir wünschen Andreas viel Erfolg im Grossen Landrat und sind uns sicher, dass er die Anliegen der Davoser Bevölkerung ernst nimmt und sich für diese einsetzen wird. Alles Gute, lieber Andreas!»

Die Mitte dankt und meint Folgendes: «Die Mitte Davos freut sich über den Achtungserfolg ihres Kandidaten Michael Ambühl bei der Nachwahl in den Grossen Landrat und dankt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, die ihm mit 897 Stimmen ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Dem neu gewählten Grossen Landrat Andreas Palmy gratuliert die Mitte und wünscht ihm viel Kraft im neuen Amt. Erfreut zeigt sich die Mitte über das klare Bekenntnis der Davoser Stimmbevölkerung zu einer effizienteren Nutzung der Betriebsstandorte EWD. Mit der ebenso beschlossenen Teilrevision der Ortsplanung zur Schaffung von neuem, dringend benötigten Wohnraum ist ein wichtiger Schritt zur Fortsetzung der jüngst angenommenen Wohnraumstrategie der Gemeinde Davos erfolgt.»

Auch ein grünliberaler Rückblick erreichte die Redaktion. Zwar zeigt man sich darin enttäuscht über den Ausgang der nationalen Vorlagen, meint aber: «Immerhin entspricht das Resultat zur Teilrevision der Ortsplanung, Betriebs-zentrum EWD, der GLP-Empfehlung. Die Grünliberalen gratulieren Andreas Palmy herzlich zu seiner Wahl und danken Michael Ambühl für seine Bereitschaft, zum zweiten Wahlgang anzutreten. Ebenfalls grossen Dank allen, die von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht haben. Wie nach jedem Abstimmungs- und Wahlsonntag, gilt es, die Entscheidungen zu akzeptieren und unter den gegebenen Umständen und mit den gewählten Personen kooperativ weiterzuarbeiten.»

Zur Stimmbeteiligung

gmd | Das Abstimmungswochenende war gekennzeichnet durch die hohe Stimmbeteiligung, in Davos immerhin 56,4 Prozent. Das ist seit dem Jahr 2000 die achthöchste Stimmbeteiligung bei einem Abstimmungswochenende. Gleich hoch war die Stimmbeteiligung am 22. September 2013, ebenfalls 56,4 Prozent, als es um die Einführung einer Liegenschaftensteuer zur Verbesserung der Gemeindefinanzen ging. Nur: Am Sonntag war es nicht eine kommunale Vorlage, die die Davoserinnen und Davoser zur Volksabstimmung lockte, sondern die nationale Vorlage zur Frage einer 13. AHV-Monatsrente. Bei der kommunalen Abstimmungsvorlage zum Betriebszentrum EWD reichte es «nur» zu einer Stimmbeteiligung von 49,4 Prozent. Zahlreiche Davoser Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nahmen also zu den beiden eidgenössischen AHV-Abstimmungsvorlagen Stellung, liessen aber den kommunalen Stimmzettel zum Betriebszentrum EWD ohne Beachtung. Das Betriebszentrum EWD war also nicht das Zugpferd dieses Abstimmungswochen­endes.

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