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Projekt Aclas Ela ist nicht nachhaltig

Mehrere Umweltverbände beurteilen das Projekt Aclas Ela in Lantsch/Lenz als nicht umweltverträglich. Wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben, haben sie sich bereits in der Mitwirkungsauflage kritisch zum Projekt geäussert.

Südostschweiz
18.04.11 - 15:50 Uhr
News

Lantsch/Lenz. – Am 27. April stimmt die Gemeinde Lantsch Lenz über die Ortsplanungsrevision ab, mit welcher die Errichtung der Ferienhaussiedlung Aclas Ela am nördlichen Dorfrand ermöglicht werden soll.

Pro Natura Graubünden, WWF Graubünden, der Bündner Heimatschutz und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz beurteilen das Projekt als nicht umweltverträglich und damit als nicht nachhaltig. Wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben, haben sich die Verbände bereits in der Mitwirkungsauflage kritisch zum Projekt geäussert.

Historisch wichtige Gegend

Das Areal der Ferienhaussiedlung betrifft eine landschaftlich sehr sensible Geländekammer, welche topografisch vom Siedlungsraum getrennt ist. Deshalb handelt es sich um eine Neuerschliessung dieser Landschaftskammer. Damit würde die Landschaft, welche für den Tourismus äusserst wichtig ist, wie auch die Aussicht ins Surses massiv beeinträchtigt, heisst es in der Mitteilung.

Die Siedlung beansprucht ein Gebiet, welche im Landschaftsinventar als reizvolle Erholungslandschaft mit ur- und frühgeschichtlichen Siedlungen, der Baselgia S. Maria sowie zahlreichen Trockenstandorten und Flachmooren beschrieben wird.

Kein Verständnis

Für das Ferienresort werden 29 000 Quadratmeter mehrheitlich produktives Landwirtschaftsland benötigt. Laut Mitteilung sind die Ferienhäuser in einer verstreuten Bauform mit einer geringen Dichte vorgesehen, wodurch der Baulandbedarf wesentlich grösser wird. Bereits heute weist Lantsch/Lenz einen Zweitwohnungsbestand von über 60 Prozent auf und im neuen Resort sollen lediglich zwei Drittel der Wohnungen bewirtschaftet werden

Die Umweltorganisationen haben kein Verständnis, wenn die Gemeinde diese Werte durch eine überdimensionierte Einzonung und damit die Grundlage für einen weiterhin tragbaren Tourismus zerstört, heisst es in der Mitteilung. (so)

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