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Klares Votum für Abfahrts-Kunstschnee

Sollte die Parsennabfahrt beschneit werden, stünde Küblis nicht im Weg.

Béla
Zier
26.06.22 - 15:49 Uhr
Politik
Erwünscht: Für die Davos Klosters Bergbahnen AG (DKB) sei das Ergebnis ein Zeichen, dass eine Beschneiung eigentlich erwünscht wäre, meint Kübliser Gemeindepräsident Gort.
Erwünscht: Für die Davos Klosters Bergbahnen AG (DKB) sei das Ergebnis ein Zeichen, dass eine Beschneiung eigentlich erwünscht wäre, meint Kübliser Gemeindepräsident Gort.

Wäre eine Beschneiung der Parsennabfahrt im Interesse der Kübliser Stimmbürgerinnen und Stimmbürger? Diese Grundsatzfrage wollte die Exekutive des Dorfes klären und hatte deshalb für die am vergangenen Freitagabend durchgeführte Gemeindeversammlung eine entsprechende Konsultativabstimmung traktandiert. Die zwölf Kilometer lange Parsennabfahrt gilt als Wintersportklassiker und besitzt einen legendären Ruf. Ihr Start liegt auf dem Davoser Weissfluhgipfel, die Strecke führt weiter via eine Piste bei der Talstation der Schiferbahn über Conters bis zum Ziel in Küblis. Das ist allerdings nur dann möglich, wenn genügend Naturschnee liegt, denn die Route ab der Schiferbahn-Talstation wird nicht künstlich beschneit. Man wolle erst die Bevölkerung befragen, ob eine solche Beschneiung überhaupt begrüsst würde, sonst müsse man «erst gar nicht anfangen, etwas aufzugleisen», hatte der Kübliser Gemeindepräsident Thomas Gort im Vorfeld der Gemeindeversammlung erklärt (Ausgabe vom 11. Juni). Nun liegt ein Resultat vor.

Grafik Südostschweiz
Grafik Südostschweiz

«Extrem überrascht»

Da an der Gemeindeversammlung nur 38 Personen teilgenommen hatten, kann deren Haltung nicht als für Küblis repräsentativ betrachtet werden. Das Ergebnis lässt sich höchstens so interpretieren, dass einem allfälligen Projekt wahrscheinlich keine Fundamentalopposition entgegenschlagen würde. Gemäss Mitteilung der Gemeinde fiel die Konsultativabstimmung mit 33:2 Stimmen positiv für eine Beschneiung und damit für eine durchgehend präparierte Piste bis nach Küblis aus. «Dass die Abstimmung so rausgekommen ist, hat mich dann schon überrascht, denn es kamen viele negative Voten», sagte der Kübliser Gemeindepräsident Gort. Die Kritik habe sich auf den Umweltschutz – Wasser- und Energieverbrauch – sowie den Umstand der Geländeanpassungen bezogen, die bei einer Realisierung vorzunehmen wären. Gort hielt zur Abstimmung weiter fest: «Ich bin hocherfreut, dass niemand allgemein gegen den Tourismus ist. Auch wenn Küblis nur noch ein Hotel hat, ist es wichtig, dass wir zum Tourismus stehen.»

Gespräche mit Gemeinden

Für die Davos Klosters Bergbahnen AG (DKB) sei das Ergebnis ein Zeichen, dass so eine Beschneiung eigentlich erwünscht wäre, meinte Gort. Das Bergbahnunternehmen selbst hatte bereits klargestellt, dass man keine Pläne für ein solches Beschneiungsprojekt verfolge, es stehe «wirtschaftlich für die DKB im Moment nicht an erster Stelle». Gort will nun das Gespräch mit den Präsidenten der umliegenden Gemeinden suchen, um «mal im kleinen Rahmen miteinander zu besprechen, wie man weitermachen will».

Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos

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