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Davoser machen am «Jaki» den Weg frei

Während im Rahmen des Abstimmungskampfs die einzige kommunale Vorlage, die den Neubau einer Piste Usser Isch – Carjöl betrifft, kaum auf ­Widerstand stiess, bewegten die nationalen Vorlagen die Davoser deutlich mehr. Die Ergebnisse vom Sonntag zeigen nunein deutliches Bild – nationalwie kommunal.

Andri
Dürst
30.11.21 - 11:57 Uhr
Politik
Klosters und Davos waren sich beim Covid-Gesetz uneinig.
Klosters und Davos waren sich beim Covid-Gesetz uneinig.
staka

Bewegt haben die Vorlagen in der Tat, wie die hohe Stimmbeteiligung von bis zu 67,32 Prozent zeigt. Gemäss einer Mitteilung der Gemeinde sei dies die dritthöchste Stimmbeteiligung seit dem Jahr 2000. Übertroffen wurde sie nur von der Abstimmung zu den Olympische Winterspielen 2022 mit 68,5 Prozent (2013) und der Feuerwerksinitiative mit 68,3 Prozent (2020).

Nun füllten also 67,32 Prozent der Davoser Stimmberechtigten den Stimmzettel zum Covid-19-Gesetz aus. Aber auch die eidgenössische Pflegeinitiative hat mit 66,10 Prozent Stimmbeteiligung einen ausserordentlichen Wert erreicht. Die Gemeinde schreibt dazu: «Diese beiden Vorlagen haben die Davoserinnen und Davoser zur Teilnahme an der Volksabstimmung motiviert. In den letzten Stunden der Stimmabgabe – von Samstag bis Sonntagvormittag, 11 Uhr – sind noch hunderte von Abstimmungscouverts eingegangen». Bewältigt wurde diese Arbeitslast durch das Stimmbüro, bestehend aus 4 Stimmenzählerinnen, 2 Urnenwachen sowie dem Landschreiber. Letzterer schreibt in der erwähnten Mitteilung. «Das Sortieren von tausenden von Stimmzetteln auf die Vorlagen und danach auf Ja/Nein verschlang viel Zeit. Die Stimmbürger können die Auszählungsarbeiten unterstützen, indem sie zusammenhängende Stimmzettel nicht an der Perforation auseinanderreissen, sondern als ganzes Blatt ausfüllen und in das Stimmzettelcouvert legen. Die Stimmzettel behalten so ihre Reihenfolge bei und werden dann im Stimmbüro gesammelt und bündelweise aufgetrennt».

Potpourri der Ungültigen

Von den abgegebenen 4500 Abstimmungscouverts habe nur die relativ geringe Anzahl von 33 Couverts nicht mitgewertet werden können. 7 Couverts seien ohne Stimmrechtsausweis eingereicht worden, 4 Couverts ohne Stimmzettel sowie 21 Couverts ohne Unterschrift auf dem Stimmrechtsausweis. Ganz exotisch war jedoch ein letzter Kandidat: Er reichte die Stimmunterlagen der letzten Volksabstimmung vom September ein. Ganz charmant hielt die Gemeinde dazu fest: «Das Ja zur Ehe für alle und das Ja zur gerechten Kapital­besteuerung konnte leider nicht mehr gewertet werden».

Ein klare Sache

Von den total vier Vorlagen entfiel das deutlichste Ergebnis auf die kommunale Abstimmung zur Jakobshorn-Talabfahrt. Rund 80 Prozent des Souveräns legten ein Ja in die Urne. Vorlagen der Bergbahnen waren in den letzten Jahren kaum bestritten, was sich einmal mehr manifestierte. Auch das Verdikt zur Justizinitiative ist mit rund 69 Prozent ablehnenden Stimmen klar, fast ähnlich wie das nationale Ergebnis mit 68 Prozent Neins. Beim Covid-19-Gesetz fiel das Ergebnis in Davos mit beinahe 65 Prozent Ja-Stimmen noch deutlicher aus als das eidgenössische mit genau 62 Prozent. Zu erwähnen ist hier, dass das kantonale Ergebnis mit circa 61 Prozent Ja-Stimmen auf kantonaler Ebene etwas knapper ausfiel. Insbesondere im Prättigau sagten viele Gemeinden Nein. Betrachtet man die Region, sagen nur Davos und Grüsch Ja dazu. Minim weniger deutlich als beim bundesweiten Ergebnis fiel derhie­sige Entscheid zur Pflegeinitiative aus: Während 61 Prozent Ja-Stimmen aus dem Land zusammengetragen werden konnten, wurden in Davos «nur» 59 Prozent gezählt.

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