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Nächster Halt, Bern?

Das «Schuelreisli» kann losgehen: Die FDP Graubünden lud am Bahnhof Chur zum Wahlkampfauftakt und will aus «eigener Stärke» wieder einen Bündner FDP-Sitz im Nationalrat gewinnen. Das Motto lautet «Üseri Heimat isch Graubünda. Üsers Ziel heisst Bern.» Na dann nochmals durchzählen und einsteigen bitte.

04.09.19 - 16:33 Uhr
Politik

Knapp eineinhalb Monate vor den Eidgenössischen Wahlen lädt die FDP Graubünden zum Wahlkampfauftakt an den Bahnhof Chur. Anwesend sind sämtliche Vertreter der Bündner FDP-Hauptliste (Martin Bundi, Anna Giacometti, Vera Stiffler, Michael Pfäffli und Andreas Züllig) und Ständerat Martin Schmid. «Der Ort ist alles andere als zufällig gewählt», sagt Bruno Claus, Präsident der FDP-Graubünden als Einstieg. Mit dem Bahnhof Chur als Tor zu Graubünden und als Ort für die Reise nach Bern schwingt eine Portion Symbolik mit. 

Den Nationalrat im Fokus

Bei den Wahlen 2011 erreichte die FDP Graubünden einen Wähleranteil von 13,3 Prozent und verlor ihren einzigen Sitz im Nationalrat. Diesen verlorenen Sitz galt es 2015 zurückzuholen, doch obwohl die FDP um 1,4 Prozentpunkte zulegte, reichte es nicht für den Sitzgewinn. Dieses Jahr soll alles anders werden und die FDP wieder einen der fünf Nationalratssitze erobern.

Auf Kosten welches Kandidaten der anderen Parteien die FDP in den Nationalrat einziehen will, erachtet der Bündner FDP-Präsident als die falsche Frage. «Wir wollen den Sprung in den Nationalrat aus eigener Stärke schaffen und so stark wachsen, dass es für unseren eigenen FDP-Vertreter in den Nationalrat reicht», sagt Bruno Claus gegenüber Radio Südostschweiz.

Listenverbindung ist kein «Wischi-Waschi»

Im Vorfeld des Wahlkampfes gab die Listenverbindung der Bündner FDP mit der BDP und CVP zu reden. Der verbale Zweihänder von SVP-Nationalrat Heinz Brand liess nicht lange auf sich warten und bezeichnete die Listenverbindung der Mitteparteien an der SVP-Delegiertenversammlung als «Wischi-Waschi-Politik».

Bruno Claus nimmt es gelassen und sagt dazu lediglich, «wenn Heinz Brand das so meint, soll er das so meinen». Bei der Listenverbindung mit anderen Mitteparteien geht es nicht darum der SVP eine Ohrfeige zu erteilen, sondern dahinter stecken einerseits mathematische Überlegungen und andererseits sollte ein Sitzverlust nach links verhindert werden.

Ruhe im Stöckli

Deutlich gelassener dürfte die Bündner FDP die Situation im Ständerat beobachten. Mit Martin Schmid habe man «einen sicheren Wert in den eigenen Reihen, der den Kanton Graubünden in Bern hervorragend vertritt». Nichtsdestotrotz muss auch er sich im Wahlkampf reinhängen und die eigenen Wähler an die Urne bewegen, damit das Wahlkampfmotto in Erfüllung geht: «Üseri Heimat isch Graubünda. Üsers Ziel heisst Bern.»(bae)

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