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Das bewegte heute Graubünden

Ersatzwahlen, Neubauprojekte in Millionen-Höhe oder Teilrevisionen der Ortsplanung: In den Bündner Gemeinden sind am Sonntag zahlreiche Entscheidungen gefallen. Hier seht Ihr die Resultate auf einen Blick.

Südostschweiz
19.05.19 - 17:59 Uhr
Politik

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Gevag: Ja zur Auflösung des Gemeindeverbandes

Die Gevag-Verbandsgemeinden haben Ja zur Auflösung des Gemeindeverbandes für Abfallentsorgung Gevag gesagt. Ohne Berücksichtigung der Resultate von zwei Gemeinden, die zurzeit noch ausstehend sind, sprachen sich alle anderen 23 Verbandsgemeinden mit weit über 80 Prozent Zustimmung zur Auflösung des Gemeindeverbands Gevag aus.

In einer zweiten Abstimmung werden die Gemeinden über den Beitritt zur öffentlich-rechtlichen Anstalt Gevagbefinden. Die noch offene Abstimmung erfolgte je nach Gemeinde bereits an diesem Wochenende oder wird anlässlich einer nächsten Gemeindeversammlung entschieden.

3,3 Millionen für die Biathlon Arena Lenzerheide

Die Rollskibahn bei der Biathlon Arena Lenzerheide kann für 3,3 Millionen Franken ausgebaut werden. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Lantsch/Lenz haben einen Bruttokredit mit 132:93 Stimmen angenommen, wie es auf der Webseite der Gemeinde heisst.

Ebenfalls angenommen wurde die Teilrevision der Gemeindeverfassung mit 213 Ja- zu 14 Nein-Stimmen. Und auch ein Bruttokredit über 1,21 Millionen Franken zur 1. Etappe der Sanierung der Strasse und Werkleitungen Tgampi Dameaz haben die Stimmbürger mit 207:15 Stimmen angenommen.

Forscher dürfen in Davos ausbauen

Die Davoser Stimmbevölkerung hat die «Teilrevision der Ortsplanung zur AO-Foundation/AO-Frschungsinstitut» deutlich angenommen. Bei einer Stimmbeteiligung von fast 47 Prozent wurden 2881 Ja-Stimmen und 195 Nein-Stimmen gezählt, wie es in einer Mitteilung der Gemeinde Davos heisst.

Damit kann die Infrastruktur der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen AO ausgebaut werden. Zwischen der heutigen Klinik und den bestehenden Stallungen soll eine zusätzliche Stallung entstehen. Dazu soll die Forschungszone erweitert und bestehendes Areal der Forschungszone zugewiesen werden.

AO ist die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen, die vor rund 60 Jahren von Chirurgen gegründet wurde. Heute ist die AO-Foundation eine globale Not-for-Profit-Organisation, die für Operationstechniken und eine verbesserte Patientenversorgung steht, wie es in der Botschaft zur Abstimmung heisst. Mit 330 Mitarbeitern sie sie ein wichtiger Bestandteil des Bildungs- und Forschungsplatzes Davos.

Davoser Schulhaus wird grösser

Mit 2801:326 Stimmen befürworten die Stimmbürger von Davos einen Kredit über acht Millionen Franken zur Erweiterung des Schulhauses Bünda. Wie es in der Botschaft zur Abstimmung heisst, ist ein Erweiterungsbau nötig, weil durch die Einführung neuer Unterrichtsformen mit integrierter Umsetzung von sonderpädagogischen Massnahmen mehr Schulraumfläche benötigt wird.

Der neue Erweiterungsbau der Schulanlage Bünda wird südlich des heutigen Mehrzweckraumes entstehen. Mit den anderen Gebäuden wird der Neubau im Erdgeschoss mit einer grossflächigen Eingangs- und Pausenhalle verbunden. Wie es in der Botschaft weiter heisst, befinden sich im Erdgeschoss die Schulaula, der Mittagstisch und die WC-Anlagen für den gesamten Neubau. In den beiden Obergeschossen seien je drei Klassenzimmer und je zwei Gruppenräume sowie ein Therapieraum angeordnet. Das Untergeschoss werde nur aus statischen Gründen erstellt und nicht ausgebaut.

Davos sagt Ja zu Wohnungs-Regelwerk

Die Gemeinde Davos kann ihr neues kommunales Zweitwohnungsgesetz umsetzen. Der Souverän hat dieser Vorlage mit 2077:801 Stimmen deutlich zugestimmt. Mit Ausnahme der SP Davos, die sich für Stimmfreigabe entschieden hatte, hatten alle im Davoser Parlament vertretenen Parteien die Ja-Parole für das Zweitwohnungs-Regelwerk beschlossen.

Die SP hatte sich darüber besorgt gezeigt, dass das neue Gesetz keine einschränkenderen Regeln zur Umnutzung von altrechtlichen Wohnungen in Zweitwohnungen enthält. Die Partei startete auch deshalb die Volksinitiative «Für mehr bezahlbaren Wohnraum». Das neue Zweitwohnungsgesetz beinhaltet unter anderem einen Schutz von Hotels vor einer möglichen Umnutzung. Die Stimmbeteiligung lag bei  45,6 Prozent. (béz)

Vetsch nimmt wieder Sitz im Landrat

Der zweite Wahlgang für den Ersatz eines Mitglieds im 17-köpfigen Davoser Grossen Landrat lieferte eine Überraschung. Gewählt wurde mit 1173 Stimmen der parteilose Hans Vetsch. Er sass bereits von 2009 bis 2012 im Davoser Parlament. Vetsch konnte sich damit gegen seinen Konkurrenten Claudio Rhyner (FDP) durchsetzen. Dieser hatte 1057 Stimmen erhalten.

Bei dem im  Februar durchgeführten ersten Wahlgang hatte Rhyner mit 61 Stimmen vor Vetsch gelegen und den Einzug in den Grossen Landrat um nur zwei Stimmen verpasst. Die Ersatzwahl war nötig geworden, weil der parteilose Landrat Christian Stricker 2018 in die Davoser Regierung gewählt worden war. (béz)

Gemeindepräsident in Cazis klar bestätigt

Der Summapradner Eduard Decurtins bleibt für eine weitere Amtsperiode Gemeindepräsident von Cazis. Er wurde mit 463 von 523 gültigen Stimmen wiedergewählt, wie einer Mitteilung der Gemeinde zu entnehmen ist. Im Vorstand wurden zudem Bruno Rizzi (Cazis, 471 Stimmen), Pascale Steiner (Luvreu, 422) und Doris Bundi-Allemann (Ratitsch, 420) bestätigt, neu gewählt wurde Patrik Gasser (Präz, 425). Er ersetzt den zurückgetretenen Hansjürg Gredig (Sarn).

Als Präsident der kommunalen Geschäftsprüfungskommission bestätigt wurde am Sonntag Christlorenz Bundi, als Kommissionsmitglieder Patric Belet und Dario Massardi. Für die Demissionierenden Daniel Cadisch und Ottavia Schweigl wurden Patrick Dönz und Tanja Torri-Jakob neu in das Gremium gewählt. Im Schulrat schliesslich kam es zur Wiederwahl von Sereina Danuser-Jenny; neue Schulratsmitglieder sind Patrik Kollegger, Mirco Jaisli und Marion Bundy-Bernasconi. Sie ersetzen die drei Zurückgetretenen Gion Pol Catregn, Sandra Marugg und Heinz Patt. (jfp)

Brambrüeschbahn: Churerinnen und Churer wollen direkt «uffa»

Am Abstimmungssonntag kam es für viele Churerinnen und Churer zu einer Abstimmung mit grosser emotionaler Bindung. Es ging nämlich um die Zukunft der Brambrüeschbahn. Abgestimmt wurde über einen einmaligen Investitionsbetrag von 24,5 Millionen Franken. Mit diesem Geld wollten die Betreiber eine Direktverbindung auf den Berg bauen. Diese Pläne können die Betreiber nun verwirklichen. Mit mehr als 55 Prozent wurde die Vorlage vom Volk angenommen. Dies bei einer Stimmbeteiligung von etwas mehr als 48 Prozent. Hier gehts zum ganzen Artikel.

Der Kreisel Dimlej in St. Moritz kann neu gebaut werden

Mit 812 Ja- zu 400 Nein-Stimmen haben die Stimmbürger von St. Moritz einen Kredit für den Neubau des Kreisels Dimlej angenommen. 1,68 Millionen Franken sollen dafür investiert werden.

Ein Neubau ist nötig, da eine Einmündung von der Via Dimlej in die Via Grevas für Verkehrsteilnehmer zu gewissen Zeiten im Moment kaum mehr möglich ist, wie es in der Botschaft zur Abstimmung heisst. Vor allem nach dem Umbau des Bahnhofareals St. Moritz und den Anpassungen im südlichen Arealbereich des Umschlagplatzes für Reisebusse habe sich die Situation zum Teil deutlich verschärft. Daraus seien schon einige gefährliche Situationen entstanden. Der neue Kreisel erhöhe die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer deutlich. Durch seinen Bau werde im Bereich der Einfahrt der Via Dimlej in die Via Grevas ein Portal geschaffen, das zu einer Reduktion der Geschwindigkeit führe und die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf den Verkehrsfluss lenke.

St. Moritz spricht sich für Kulturförderung aus

Die Stimmbürger von St. Moritz haben am Sonntag deutlich dem neuen Kulturföderungsgesetz grünes Licht gegeben. Demnach werden neu klare Förderkriterien und Strukturen im Gesetz definiert. Zudem soll es neu eine zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle geben, welche eine einfache Antragsstellung ermöglichen soll. Es wird künftig ein eigene Kulturkommission geben, welche über ein eigenes Budget verfügt. Diese wird auch den St. Moritzer Kulturpreis verleihen, welchen es zukünftig geben soll. 

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