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Nur jede zweite DNA-Analyse gelingt

Acht Wochen nach dem Absturz von drei Jungwölfen oberhalb von Trin liegt noch immer keine DNA-Analyse der Welpen vor. Der Grund: Das Prozedere ist höchst diffizil.

Ursina
Straub
19.11.18 - 04:30 Uhr
Politik
In Trin wurden vor acht Wochen Kadaver von Jungwölfen gefunden. Hier im Bild ist ein Jungwolf vom Calandarudel zu sehen.
In Trin wurden vor acht Wochen Kadaver von Jungwölfen gefunden. Hier im Bild ist ein Jungwolf vom Calandarudel zu sehen.
PRESSEBILD

Gleich drei junge Wölfe sind um den 20. September am Piz Mirutta oberhalb von Trin abgestürzt. Weshalb, ist noch unklar. Die Kadaver wurden zunächst am Pathologischen Institut in Bern untersucht. Danach gelangten genetische Proben nach Lausanne. Denn das Lausanner Laboratoire de Biologie de la Conservation ist schweizweit das einzige, das DNA-Analysen von Wolfsspuren macht.

In diesem Labor analysiert der Zoologe, Anthropologe und Universitätsdozent Luca Fumagalli winzigste Mengen von Speichel, Kot, Urin, Gewebe oder Blut. «Die Untersuchung ist aufwendig, schwierig und hypersensibel», unterstreicht er.

Lediglich in rund der Hälfte aller Fälle gelingt eine komplette genetische Analyse. Häufig ist die Kleinstmenge an genetischem Material verschmutzt oder durch Mikroorganismen beschädigt. Nicht selten kommt es zudem vor, dass die Analyse nicht eindeutig interpretiert werden kann. «Wir arbeiten immer am Limit der Nachweisbarkeit», sagt deshalb Fumagalli.

Oft führt die Spur weg vom Wolf

Zudem weist längst nicht jede genetische Probe auf einen Wolf hin. Oft genug findet Fumagalli am Ende des aufwendigen Prozederes die Erbsubstanz eines Fuchses, eines Luchses, einer Katze oder einer Kuh. Und manchmal stösst der Forscher beim Untersuch von vermeintlich genetischen Wolfsproben auch auf menschliche DNA.

Ursina Straub schreibt als Redaktorin der «Südostschweiz» für den Regionalteil der Zeitung und für Online. Ihre Themenschwerpunkte sind Landwirtschaft, Alp, Jagd, Grossraubtiere, Natur; zudem berichtet sie regelmässig aus dem Grossen Rat. Die gelernte Journalistin, diplomierte Landwirtin und Korrektorin EFA ist auch Leiterin Qualität. Mehr Infos

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