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Glarner Skigebiete könnten leer ausgehen

Wetterfrosch Felix Blumer rechnet bis Ende Woche mit einem Meter Neuschnee. Allerdings nur in den höheren Lagen. Unterhalb von 2000 Metern kann es, muss es aber nicht schneien.

Martin
Meier
10.01.23 - 04:30 Uhr
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Keiner fährt Ski: Weil zu wenig Schnee liegt, ist Braunwald wie ausgestorben.  
Keiner fährt Ski: Weil zu wenig Schnee liegt, ist Braunwald wie ausgestorben.  
Bild Gabriela Heer

Noch schafft es die Sonne nicht über die Bergspitzen. Noch präsentiert sich die grösste Alp der Schweiz im Schattendasein. Vor dem Gasthaus «Urnerboden» warten Wintersportler. «Dann versuchen wir es einmal», meint ihr Tourguide, «ob wir nicht irgendwo doch noch Ski fahren können.» In der Nacht auf Montag hat es geschneit, geschätzte sechs Zentimeter. Das Thermometer zeigt minus drei Grad. Die Gruppe besteigt die Luftseilbahn, die sie auf den Fisetengrad führt.

«Die Gruppe könnte Glück haben», meint «Ureinwohner» Otto Walker, nachdem er die Passstrasse zwischen der ersten Galerie nach Linthal und dem Gasthaus vom wenigen Schnee geräumt hat. «Wenn die Gruppe Richtung Gemsfairenstock läuft, sollte es mit dem Ski fahren klappen.» Neben Walker steht Strassenmeister Fredi Gisler, der auf dem Urnerboden schon so einiges erlebt hat. «Nicht aber einen so schneearmen Winter.» Auch auf der Passhöhe liege nicht mehr Schnee als da unten. «Man könnte den Klausen mit dem Auto schaffen.»

Es braucht mindestens einen halben Meter Neuschnee

Kaum Schnee gibt es auch im Skigebiet von Elm: Bis auf Weiteres ist nur die Kinderarena mit den Zauberteppichen in Betrieb. Geöffnet sind die Bergrestaurants «Ämpächli» und «Älpli». Die «Munggä Hütte» bleibt geschlossen. Begehbar ist dafür der Wanderweg zum Hengstboden.

«Wir brauchen jetzt mindestens einen halben Meter Neuschnee.»

Gabriela Heer, Tourismusverantwortliche von Braunwald

Nur angezuckert ist auch Braunwald, der schneereichste Ort der Schweiz. Die Bahnen stehen still. Der Skibetrieb ruht. Dies auch am Kinderhang. «Damit die Pisten präpariert werden können, braucht es jetzt viel Neuschnee», sagt die Tourismusverantwortliche Gabriela Heer. «Und zwar mindestens einen halben Meter.»

Glarner Skigebiete könnten leer ausgehen

Ein halber Meter Neuschnee könnte wahr werden. Darauf wetten möchte der SRF-Meteorologe Felix Blumer aber dann doch nicht. Schneien würde es wahrscheinlich am Dienstag. Dann gehe es mit der Nullgradgrenze rauf und runter, sagt der Wetterfrosch. «Am Mittwoch und Donnerstag sollte die Schneefallgrenze aber wieder auf 1500 Meter, vereinzelt sogar auf 1000 Meter sinken», sagt Blumer. «Dann kann es in höheren Lagen schon einen richtigen ‘Chlapf’ Schnee hinhauen. Bis Ende der Woche kann es einen Meter geben, lokal sogar noch mehr.» Aber leider nur in höheren Lagen.

Mit höheren Lagen meint Felix Blumer ab 2000 Metern über Meer. «Darunter kann es 50, aber auch null Zentimeter geben.» Das Skigebiet Braunwald endet auf einer Höhe von 1900 Metern. In Elm geht es nur gerade 200 Meter höher hinauf. Auch der Skilift Schilt endet unterhalb der 2000-Meter-Marke. Richi Bolt, der Verwaltungsratspräsident der Sportbahnen Braunwald AG, sagt: «Unsere höchste Priorität setzen wir darauf, den vielen Kundinnen und Kunden während den Sportferien das Skifahren zu ermöglichen.» Hätten doch auch sehr viele von ihnen Saisonkarten gekauft und damit ihr Vertrauen in Braunwald bewiesen.

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