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Schnee per Rohrpost statt mit der Kanone

Ein Institut der Ostschweizer Fachhochschule hat ein Rohrsystem entwickelt, mit dem sich Schnee einfach transportieren lässt. Damit sollen Skigebiete und Anlässe Planungssicherheit bekommen.

Agentur
sda
20.01.23 - 13:32 Uhr
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Innovation: Ein Team der Ostschweizer Fachhochschule will mit einem neuen Schnee-Transportsystem den Skigebieten helfen.
Innovation: Ein Team der Ostschweizer Fachhochschule will mit einem neuen Schnee-Transportsystem den Skigebieten helfen.
Bild Fachhochschule Ost

Das System ist eine einfache, temporäre und oberirdische Rohrleitung, mit der sich Schnee von einem Depot aus direkt an den Einsatzort verteilen lässt. Für Wintersportregionen und Grossanlässe wie Skirennen eröffne sich damit die Möglichkeit, Schnee über weite Strecken von mehreren Hundert Metern effizient und ohne hohen Material- und Personaleinsatz bewegen zu können, schrieb die Fachhochschule am Freitag in einer Mitteilung.

Weil diese Technik keine dauerhafte Installation benötige, würden dadurch Umweltirritationen durch flächendeckende Infrastruktur wie Schneekanonen reduziert. Den Schnee müssten die Destinationen vorgängig in einem Depot produzieren und lagern.

Leise rieselt der Schnee: Beim Versuch wurde getestet, ob der Schnee auch fliesst, wenn das Rohr gebogen wird.

Weniger Energie

Bisher wurden grosse Schneemengen auf der Piste von Pistenfahrzeugen bewegt oder mit Schneekanonen direkt vor Ort erzeugt. Der Energieverbrauch der Schnee-Rohrpost mache nur einen Bruchteil im Vergleich zu dieser herkömmlichen Methode aus, sagte der Projektleiter Albert Loichinger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dennoch sei man beim System auf einen leistungsstarken Elektro- beziehungsweise. Verbrennungsmotor angewiesen. Weil Beschneiungen meist nachts stattfinden, könne Solarenergie bestenfalls unterstützend, aber nicht ersetzend wirken.

Test im Glarnerland

Die Schnee-Rohrpost war im vergangenen Dezember im Glarnerland getestet worden, und habe einwandfrei funktioniert, so die Fachhochschule weiter. Nun möchte das Institut mit Umsetzungspartnern ein marktreifes System entwickeln, das «hinsichtlich eingesetzter Energie und der Förderleistung die Bedürfnisse der Wintersportdestinationen im Alpenraum erfüllen kann».

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