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«Bus-Boots» lösen Ansturm ins Stadthaus Rapperswil-Jona aus

Die 50 Moon-Boots, welche die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG (VZO) verschenkten, gingen weg wie warme Weggli. Da es nicht genug Winterstiefel für alle hatte, müssen sich die VZO «böse Worte» anhören.

Fabio
Wyss
11.12.19 - 17:49 Uhr
News
Sturm aufs Stadthaus: Für viele reichte es nicht, um  "Bus-Boots" zu kriegen.
Sturm aufs Stadthaus: Für viele reichte es nicht, um "Bus-Boots" zu kriegen.
Bild zVg

Das 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung nutzen die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG (VZO) für einen Marketing-Gag. 50 Moon-Boots – im VZO-Jargon Bus-Boots genannt – verschenkten sie am Dienstag an Busbenutzer. Mit diesen grossen Winterschuhen solle der Tritt gegen den Stau besonders heftig ausfallen, sagt Joe Schmid, Leiter Angebot und Markt der VZO. Das passt zum Slogan: «Ein kleiner Schritt für Dich, ein grosser Tritt gegen den Schtau», den die VZO vor zweieinhalb Wochen an den Boden verschiedener Bushaltestellen in Rapperswil-Jona gesprayt hat (Ausgabe vom 26. November).

Dem Ansturm nicht gewachsen

Die Geschenkaktion sorgte für regen Menschenzulauf ins Stadthaus in Jona. Bereits zwei Stunden vor der Verteilaktion stand eine Schar von Menschen in der Warteschlange. Pünktlich um 16.30 Uhr habe die VZO mit der Herausgabe der Bus-Boots begonnen, sagt Schmid. Sechs Minuten später waren alle Schuhe weg.

Etliche, die keine Schuhe erwischten, liessen ihrem Frust auf Facebook freien Lauf: «Habe keine mehr bekommen, bin stinksauer». Jemand anderes kritisierte, dass zum offiziellen Zeitpunkt die Schuhe bereits weg waren: «Riesensauerei, 16.30 Uhr ist nicht 15 Uhr». Tatsächlich war bereits vor dem Ausgabetermin klar, wer die Schuhe bekommt. Weit mehr als 50 Personen waren in die Empfangshalle gedrängt, bevor die Aktion startete.

Schmid von der VZO bekräftigt: «Die Verteilung verlief fair in der Rangfolge des Eintreffens im Stadthaus.» Dennoch habe es für VZO-Mitarbeiter «böse Worte» und E-Mails gegeben von einigen, die leer ausgingen.

«Bus-Guetzli» anstatt «Bus-Boots»

Wobei leer nicht so ganz stimmt. Jene, die keine Schuhe erhaschten, erhielten ein Trostgeschenk: «Wir durften viele fröhliche Gesichter beobachten, leider aber auch ein paar traurige, welche wir mit einem Säcklein ‘Bus-Weihnachts-Guetzli’ beschenkten», sagt Schmid. Der Initiant der Aktion entschuldigt sich bei jenen, die enttäuscht zurückblieben und gibt zu: «Wir wurden total überrannt.» Er hatte bereits im Vorfeld der Aktion verlauten lassen, dass es sehr schwierig sei, den Andrang abzuschätzen.

Während die Aktion Internet von einzelnen als «Schwachsinn» bezeichnet wurde, hat die Werbekampagne für Schmid das Ziel erreicht: Es sei in den letzten Tagen intensiv darüber debattiert worden, dass der Stadtbus der Anfang vom Stauende sei.

Objekt der Begierde: Eines von 50 "Bus-Boots"-Paaren.
Objekt der Begierde: Eines von 50 "Bus-Boots"-Paaren.
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