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Poststelle in Benken geht zu

Die Poststelle in Benken soll künftig an einem anderen Ort weitergeführt werden. Morgen wird bei einem sogenannten Dialoganlass in der Rietsporthalle die Öffentlichkeit informiert.

Christine
Schibschid
14.02.19 - 15:03 Uhr
News
Auslaufmodell: Für die Poststelle Benken wird nach einer anderen Lösung gesucht.
Auslaufmodell: Für die Poststelle Benken wird nach einer anderen Lösung gesucht.
BILD MARKUS TIMO RÜEGG

Nach dem Aus der Poststellen in Schänis, Schmerikon und Gommiswald ist nun auch das Aus der Poststelle Benken besiegelt. Morgen Freitag steht ein sogenannter Dialoganlass zur Zukunft der Poststelle an. Bei der Gemeinde wussten die Verantwortlichen gestern noch nicht, was die Post dort verkünden wird. Postsprecher Mirko Gentina bestätigte aber gestern: «Die Poststelle soll umgewandelt werden. Wir streben eine Poststelle mit Partner an. Eine Entscheidung ist aber noch nicht definitiv gefallen.»

Die Post strebt also auch in Benken eine Agenturlösung an, einen Postschalter in einem Geschäft. Ein möglicher Partner ist der Spar-Supermarkt  an der Zentrumsstrasse 6. Marktleiterin Ermelanda Gjinaj sagt auf Anfrage gestern nur: «Es gibt am Freitag einen Dialoganlass. Dort wird über das weitere Vorgehen informiert.» Das klingt jedenfalls nicht so, als stehe sie nicht mit der Post in Kontakt. Gemeindeschreiber Urs Beck wollte sich zur Zukunft der Poststelle gestern nicht äussern.

Kritik an der Kommunikation

Einer, der schon einen Fragenkatalog für den Infoanlass am Freitag vorbereitet hat, ist Jürg Biegger, Ex Kanti-Lehrer und Inhaber eines kleinen Verlags in Benken. Er verschickt öfter Bücher und sagt: «Ich bin auf spezialisierte Dienstleistungen angewiesen.»

«Ärgert mich gewaltig»

Biegger kann nicht nachvollziehen, warum die Poststelle «umgewandelt» werden soll. «Ich habe das Gefühl, dass nicht nur Filialen geschlossen werden, die nicht rentieren.» Immer wenn Biegger die Poststelle in Benken besuche, sei mindestens ein anderer Kunde dort. «Bei der Post gibt es offenbar Überlegungen, die Dienstleistungs-Schalter auf null runterzufahren», mutmasst Biegger. Das störe ihn, da überflüssige Autofahrten zu einer Poststelle ausserhalb Benkens nötig würden. «Dass die Poststellen-Schliessungen aber als Verbesserung verkauft und die Leute für dumm verkauft werden, das ärgert mich gewaltig.» Biegger befürchtet, dass eine Partnerlösung einen Serviceabbau bringt. «Ehrliche und faire Kommunikation wäre, wenn die Post ein Papier verteilt und klar sagt, welche Dienstleistungen abgebaut werden.» Dass die Post die morgige Veranstaltung als Dialoganlass bezeichnet, findet Biegger «daneben». «Man verkauft es so, als würde man auf die Anliegen der Leute eingehen.»

Der Anlass findet morgen Freitag, 25. Januar, um 19.30 Uhr in der Rietsporthalle in Benken statt.

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Ich habe auch den Eindruck, dass sich die Post mit den "Agentur"-Lösungen generell sukzessive aus den Service-Public zurückziehen will. Die "Dialoganlässe" sind nur eine Alibiveranstaltung, denn es ist von der Post längst beschlossene Sache. dass die Post im Ort geschlossen wird. Da der Service in den Post-Agenturen erheblich reduziert ist hat zur Folge, dass die Postkunden auf andere Poststellen ausweichen müssen und so auch der Service in den Post-Agenturen weniger genutzt wird. Letztlich wird auch irgendwann die Postagentur verschwinden. Hinzu kommt noch, dass mangels Gesamt-Rentabilität auch die Post-Agenturen ihre Öffnungszeiten reduzieren und so noch weniger Post-Service zur Verfügung ist als vor der Poststellen-Schliessung.

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