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Gemeindepräsidenten feiern ihre Zusammenarbeit

Bei ihrem Jahresessen betonen die Gemeindepräsidenten der Region ein weiteres Mal, wie wichtig ihre Zusammenarbeit sei. Ein Gesprächsthema war der frei werdende Chefposten in Uznach.

Christine
Schibschid
08.12.18 - 04:30 Uhr
News

Das jährliche Treffen der amtierenden und ehemaligen Gemeindepräsidenten des Linthgebiets gibt es schon so lange, dass gestern niemand genau sagen konnte, wie lange eigentlich genau. «Diese Tradition gibt es schon immer. Als ich 1964 angefangen habe, gab es sie schon», sagt der 89-jährige Alfons Schwizer, ehemaliger Gemeindepräsident von Schänis. Mit am Tisch sitzt sein Sohn Markus, amtierender Gemeindepräsident von Kaltbrunn. Sie sind nicht das einzige Vater-Sohn-Gespann bei dem Anlass: Auch Hans-Ulrich und Martin Stöckling sind da. Der Vater war einst Gemeindeammann in Jona und später unter anderem Regierungsrat. Sein Sohn Markus ist amtierender Stadtpräsident von Rapperswil-Jona.

Alle zehn amtierenden Gemeindepräsidenten sind zum Jahresschlussessen der Region Zürichsee-Linth ins «Rössli» nach Amden gekommen. Die ehemaligen sind unter den knapp 30 Teilnehmern aber in der Überzahl.

Zusammenarbeit seit 40 Jahren

Zu Beginn zitiert Markus Schwizer, Präsident der Region Zürichsee-Linth, was die neu gewählte Bundesrätin Karin Keller-Sutter bei ihrer Wahlannahme sagte: «Gewinnen können wir nur gemeinsam.» Vor diesem Hintergrund würden die zehn Gemeinden der Region erfolgreich und eng zusammenarbeiten. «Und das seit 40 Jahren», so Schwizer. Auch im ausklingenden Jahr sei die Zusammenarbeit intensiv gewesen. Die Delegierten der Region hätten sich zu acht ordentlichen Sitzungen getroffen. Ausserdem hätten etwa 20 Treffen einzelner Arbeitsgruppen stattgefunden.

Gemeinsame Verkehrsplanung

Auch mit den 16 Kantonsräten aus dem Wahlkreis See-Gaster hätten sich die Gemeindepräsidenten getroffen. Thema seien etwa das Strassenbauprogramm und das Programm zum öffentlichen Verkehr gewesen. «Es war uns wichtig, unser Gesamtverkehrskonzept und Schlüsselprojekte im öffentlichen Verkehr sowie bedeutende Eckpfeiler im Strassenbau in Erinnerung zu rufen», sagt Schwizer.

Zudem habe man sich mit Vertretern der Region Toggenburg besprochen. «Wir konnten erreichen, dass ins Strassenbauprogramm aufgenommen wurde, dass die Sicherheit der Strasse über den Ricken überprüft und die Durchfahrt St. Gallenkappel entlastet wird», so Schwizer.

Durch den Druck der Region habe man ausserdem bewirken können, dass auf dem Weg mit dem Zug nach Zürich in Rapperswil weiterhin ein Umstieg am gelchen Perron möglich sei.

Die Doppelspur, also ein zweites Gleis zwischen Uznach und Schmerikon, lasse wegen Einsprachen allerdings weiter auf sich warten. «Wir hoffen, dass das schnell geklärt wird», so Schwizer. Die Gemeinde Schmerikon hat Beschwerde gegen die Baubewilligung beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, weil sie sich durch die Planung benachteiligt fühlt. Hier sind die Interessen der Gemeinden in der Region nicht deckungsgleich.

Kantonsschule gibt zu reden

Auch beim Thema Bildung würden die Gemeinden in der Region zusammenarbeiten. «Bei der Neustrukturierung der Fachhochschulen im Kanton machen wir uns dafür stark, dass die Bedeutung der HSR erhalten bleibt.»

Nicht zufrieden sei man mit den Plänen der Regierung für den Neubau einer Kantonsschule in Wattwil. «Eine 2-Campus-Lösung könnte aus der Sackgasse führen», sagt Schwizer. Im Kantonsrat gibt es einen entsprechenden Vorstoss für eine Lösung mit Kanti-Standorten in Wattwil und in Rapperswil-Jona.

Zusammenarbeiten würden die Gemeinden auch bei der Integration von Geflüchteten, sagt Schwizer. «Ab 2019 werden Personen in die Gemeinden kommen, die bleiben dürfen.» Die Gemeinden müssten diese integrieren.

Bezeichnung der Region

Die Marke «Region Zürichsee-Linth» wolle man weiter etablieren. «Die Regierung will künftig nicht mehr etliche Namen für die Region verwenden, sondern nur noch vom Wahlkreis See-Gaster und der Region Zürichsee-Linth sprechen», sagt Schwizer.

Nach seiner Ansprache kommt das Essen auf den Tisch, zum Hauptgang gibt es Schweinsfilet an Rahmsauce mit Spätzli und Gemüse. Dabei entsteht manch interessantes Gespräch zwischen ehemaligen und aktuellen Gemeindepräsidenten. Thema ist zum Beispiel der freiwerdende Posten des Gemeindepräsidenten in Uznach.

Vor dem Dessert siedelt die Mehrheit der Teilnehmer ins Nebenzimmer zum traditionellen Jassen um. Stadtpräsident Martin Stöckling ist da schon weg. Auch Félix Brunschwiler aus Schmerikon und sein Uzner Kollege Christian Holderegger verabschieden sich. Zu den Nicht-Jassern gehört auch Amdens Gemeindepräsident Markus Vogt, der mit einigen Alt-Kollegen noch sitzen bleibt und über Gott und die Welt diskutiert.

Ernst Dörig holt sich den Früchtekorb
Zum Jahresschlussessen der Region Zürichsee Linth gehört traditionellerweise auch das beliebte Jassturnier. 20 Jasser kämpften in je 16 Spielen um möglichst viele Punkte. Uznachs Ex-Gemeindepräsident Ernst Dörig holte sich den Sieg. Amdens Ex-Präsi Thomas Angehrn gehörte die Silbermedaille. Platz 3 nahm Eschenbachs Noch-Gemeindepräsi und Jasstalent Josef Blöchlinger für sich in Anspruch. Der letztjährige Sieger, Ernetschwils Ex-Gemeindepräsi Hermann Bischof, kam auf Platz 4. Von den teilnehmenden Medienvertretern schaffte es Markus Timo Rüegg von der «Linth-Zeitung» auf Rang 6. (mtr)

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