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120 Arbeitslose mehr im Kanton Graubünden

Das kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) hat am Dienstag die Arbeitslosenzahlen für den vergangenen September bekannt gegeben. Im Vergleich zum Vormonat waren etwas mehr Menschen auf Arbeitssuche. Interessant ist aber auch die Verteilung der Arbeitslosen auf Frauen und Männer.

10.10.17 - 10:00 Uhr
News
RAV, Jugendliche, Gang, Arbeitsvermittlungszentrum, arbeitslos
Im September mussten etwas mehr Bündner den Gang zum RAV antreten als noch im August.
PATRIK BERGER

Insgesamt waren im September 1166 Bündnerinnen und Bündner arbeitslos. Dies entspricht laut einer Mitteilung des KIGA einer Quote von 1,1 Prozent. Gegenüber dem Vormonat mit 1046 Arbeitslosen ist die Zahl somit um 120, oder 0,2 Prozent angestiegen.

Im Mehrjahresvergleich steht der vergangene September aber immer noch gut da. Nur in den Septembern der Jahre 2007 und 2008 war die Arbeitslosenquote noch um jeweils 0,1 Prozentpunkte tiefer.

Interessante Pattsituation

Zusätzlich zu den Arbeitslosen verzeichnete das KIGA im vergangenen Monat 1424 nichtarbeitslose Stellensuchende. Dazu gehören beispielsweise Personen, die an Weiterbildungs- oder Beschäftigungsmassnahmen teilnehmen oder Zwischenverdienstsarbeit leisten. Ausserdem gehören Personen dazu, die lediglich die Vermittlungsdienstleistungen der regionalen Arbeitsvermittlungszentren in Anspruch nehmen.

Interessant ist ausserdem, dass sich die Arbeitslosigkeit mit jeweils 583 arbeitslosen Personen genau hälftig auf Frauen und Männer verteilt. Dies ist laut Amtsleiter Paul Schwendener aber nicht auf eine spezielle Begebenheit zurückzuführen. «Es handelt sich dabei um einen Zufall.» In der Regel nehme die Männerarbeitslosigkeit im  Winter zu, weil viele als Saisonniers in handwerklichen Berufen den Sommer über beschäftigt würden. Die Frauen seien hingegen im Winter jeweils besser beschäftigt, weil viele in der Bündner Gastronomie Arbeit fänden. Dass sich diese einander entgegen verlaufenden Zahlen jetzt aber genau beim gleichen Wert träfen, sei Zufall, so Schwendener.

Am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen ist zurzeit das Bündner Gastgewerbe. Insgesamt 279 Gastronomen waren im September arbeitslos. Dahinter folgen der Detailhandel mit 119, das Gesundheits- und Sozialwesen mit 99 sowie das Baugewerbe mit 98.

Angestiegen ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Wurden im August noch 57 Langzeitarbeitslose verzeichnet, waren es im September 64.

Gesamtschweizerisch war der September aber ein guter Monat auf dem Arbeitsmarkt. Die Anzahl Arbeitsloser sank von 135'578 auf 133'169. Die schweizerische Arbeitslosenquote beträgt 3,0 Prozent.

Keine exakte Zahl der Kurzarbeitenden

Im September führten laut der KIGA-Mitteilung drei Betriebe mit insgesamt 36 Arbeitnehmern Kurzarbeit ein. Bei dieser Zahl handelt es sich jedoch um den Wert gemäss Voranmeldung der Betriebe, wie das KIGA betont. Eine exakte Zahl der Kurzarbeitenden könne derzeit nicht angegeben werden, weil die Unternehmen die Kurzarbeitsentschädigungen jeweils zeitlich verzögert bei den Arbeitslosenkassen abrechnen würden.

In den zuvor vergangenen drei Monaten war im Kanton Graubünden keine Kurzarbeit verzeichnet worden.

 

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