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Das Geheimnis hinter dem Coverfestival

Es ist bereits die achte Austragung des Coverfestivals Davos, die vom 30. März bis am 2. April stattfinden wird. Wieso das Konzept dieses Anlasses so gut funktioniert und was alles dahinter steckt, verrät OK-Chef Yves Bugmann im Interview.

Andri
Dürst
13.03.23 - 07:00 Uhr
Kultur
«NIGHT FEVER» – «A Tribute To The BEE GEES» sorgen am Freitag, 31. März, in der Bar des Steigenberger Icon Grand Hotel Belvédères für das «Saturday Night Fever».
«NIGHT FEVER» – «A Tribute To The BEE GEES» sorgen am Freitag, 31. März, in der Bar des Steigenberger Icon Grand Hotel Belvédères für das «Saturday Night Fever».
zVg/motionpictures

Eigentlich ist Yves Bugmann Finanzchef der Davos Klosters Bergbahnen AG. Doch über seinen Schreibtisch laufen auch zahlreiche Geschäfte, die mit dem Coverfestival zu tun haben. Beruf und Hobby laufen bei ihm somit auf eine ideale Weise zusammen. Die DZ traf ihn kürzlich zum Interview.

DZ: Bald findet die achte Austragung des Coverfestivals statt. Was ist eigentlich das Erfolgsrezept dieses Anlasses?

Yves Bugmann: Das Erfolgsrezept liegt darin, die Menschen mit einem Überraschungseffekt zu begeistern. Viele Leute gehen mit einer falschen Vorstellung an unsere Konzerte, wenn sie das Wort ­«Cover» hören. Sie denken dabei an einen Pianisten, der ein paar bekannte Songs zum besten gibt. Wenn die Gäste dann aber unsere Acts sehen und hören, merken sie, wie hoch die Qualität dieser Bands ist und sind begeistert. Wichtig ist zudem, dass wir Musik im Repertoire ­haben, die man gerne hört und Bands engagieren, deren Lieder man kennt.

Das viertägige Festival sorgt sicherlich nicht nur für gute Laune bei den Gästen, sondern auch für Wertschöpfung im Ort. Können Sie zu diesem Aspekt etwas sagen?

Bevor wir das Coverfestival organisierten, veranstalteten wir das «Snow Jam». Für die Acts haben wir damals etwa dreimal so viel Geld ausgegeben, aber im Gegenzug kaum Wertschöpfung generiert. Es zeigte sich, dass die Zielgruppe dieser Hip-Hop-Musik – die 16- bis 20-Jährigen – beispielsweise nur wenig konsumieren. Das war aber ein wichtiger Lernprozess, und wir erkannten, dass wir andere Zielgruppen ansprechen müssen. Und da ­Originalbands schwierig zu engagieren und oft auch teuer sind, entstand die Idee, ein Coverfestival auf die Beine zu stellen. Die erste Austragung war dann sogleich ein Erfolg, und es bildete sich rasch eine Fangemeinschaft.

Welche Neuheiten gibt es bei der diesjährigen Austragung?

Dieses Jahr haben wir nur wenige Anpassungen gemacht, da wir grundsätzlich «unseren Weg» gefunden haben, wie beispielsweise bei der Anzahl Locations. Die verschiedenen Auftrittsorte kommen beim Publikum auch gut an. Neu ist aber, dass wir dieses Mal zwei Dinnershows anbieten – das ist sicher einen Versuch wert.

Yves Bugmann (r.) und Petra Ruinatscha-Fausch vom OK zusammen mit den Gastgebern der verschiedenen «Locations».
Yves Bugmann (r.) und Petra Ruinatscha-Fausch vom OK zusammen mit den Gastgebern der verschiedenen «Locations».
zVg/Coverfestival Davos, Franziska Krenmayr

Das «Line-Up» ändert jedes Jahr ein wenig. Aber an jedem Festival treten jeweils rund ein Dutzend Bands auf. Wie funktioniert die Auswahl dieser Künstler genau?

Wir haben jeweils einen ungefähren Plan, welche Bands grundsätzlich infrage kommen könnten. Wichtig ist uns, dass die Tribute-Acts nicht nur ein beschränktes Repertoire haben. Anschliessend schauen wir, welche Acts zu welcher Location passen. Bezüglich der Auswahl dürfen wir mittlerweile auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen. Über die Jahre haben wir Kontakte zu 45 bis 50 Tribute-Acts geknüpft. Im Gegenzug treffen bei uns pro Jahr rund 2000 Anfragen von Bands ein, die gerne bei uns spielen möchten. Hier verlassen wir uns auf unsere Erfahrung und die Einschätzungen aus unserem Netzwerk.

Mit Sergio Cortés aka Michael Jackson kommt nun eine grosse Nummer aus der Tribute-Szene nach Davos. Wie kam es dazu?

Den Kontakt zu ihm haben wir über das Management unserer Beatles-Tributeband hergestellt. Sergio Cortés ist zwar einer unserer teuersten Acts, sorgt aber garantiert für Abwechslung!

Welches ist eigentlich Ihr persönliches Highlight?

Das ist schwierig zu ­sagen … Meine persönlichen High- lights müssen nicht einmal zwingend diejenigen Bands sein, die ich privat höre. Vielmehr bin ich fasziniert, wie gekonnt die Künstler ihre Idole imitieren.

Noch zum Schluss: Das Coverfestival wird auch 2023 ein Erfolg, weil…

… bereits die Vorbuchungen gut sind. Der Ticketbereich läuft jetzt an – was sonst erst kurz vor dem Festivalstart Fahrt aufnimmt. Und schlussendlich sind wir auch dank unseren guten Partnern und unserer Fangemeinde überzeugt, dass es auch dieses Jahr ein gelungenes Coverfestival wird!

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