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Kreative Sooler zeigen Kunst

«Sool Art» heisst die Ausstellung, die der Dorfverein Sool dem schweizweit bekannten Maler Adolf Fehr widmet. Darüber hinaus zeigen elf Sooler Künstlerinnen und Künstler ihr Schaffen im früheren Schulhaus.

16.08.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Petra Gärtner  Künstlerin aus Sool.
Petra Gärtner Künstlerin aus Sool.
PRESSEBILD

Im Schulhaus Sool laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Aus der geplanten Ausstellung zum Gedenken an Adolf Fehr (1889 bis 1964), der ab 1954 ein Atelier in Sool hatte, ist ein grösseres Projekt geworden. Denn neben dem verstorbenen Zürcher Maler werden elf Soolerinnen und Sooler ihr künstlerisches Schaffen präsentieren. Petra Gärtner, die die Ausstellung mit Fridolin Baumgartner und Werner Kessler initiierte, ist mit dem Aufhängen der Werke beschäftigt. «Das war ein lebendiger Prozess von der Fehr-Ausstellungs-Idee bis zur ersten ‘Sool Art’», erzählt die in Sool lebende, ehemalige Kanti-Lehrerin. Die Ausstellung wird das Schulhaus während zwei Wochen in ein Haus für Sooler Kunst verwandeln, in dem zugleich das Werk und die Person von Adolf Fehr im Zentrum stehen.

Fehrs Sooler und Matter Motive

Im Atelier, das Gärtner im früheren Schulhaus gemietet hat, stehen Bil- der von Fehr zum Aufhängen bereit. Sie stammen aus dem Altersheim Schwanden, aus dem früheren Gemeindehaus Schwanden, aber auch von Einwohnern aus Sool. Der Zürcher Maler habe die Sooler des Öftern für Dienste mit einem Bild «bezahlt», erzählt Gärtner.

Fehr war der Sohn eines Glasmalers und erlernte den Beruf des Schriftsetzers. Sein Vorbild waren die Werke von Vincent van Gogh. In seinen früheren Werken wurden die Farben fast spachtelartig auf die Leinwände aufgetragen. Die Schweiz mit ihren Bergen, Wäldern, Bauerngehöften und Seelandschaften bot ihm die Sujets. Die Werke von Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti und Edvard Munch beeinflussten seine späteren Bilder.

Mit dem Glarnerland war Fehr durch die Heirat mit einer Schwandnerin verbunden. Von 1949 bis 1954 hatte er ein Atelier in Matt und ab 1954 eines in Sool. Fehr hatte zwei Söhne und eine Tochter. Fast erblindet starb er 1964 in Zürich.

Die Ausstellung zeige vor allem Werke, die er vom Dorf Sool und Matt malte, so Gärtner. Es wird aber auch Einblicke ins Familienalbum sowie Mappen mit diversen Grafiken geben.

«Das war ein lebendiger Prozess von der Fehr-Ausstellungs-Idee bis zur ersten ‘Sool Art’», Petra Gärtner, Künstlerin aus Sool.

Elf Soolerinnen und Sooler

Für viele sei es das erste Mal, dass sie ihre Werke öffentlich zeigen, sagt Gärtner. Motive, Techniken und Stile sind breit gefächert.

●Bettina Bleichenbacher etwa lässt sich vor allem durch die Natur und von der Schönheit der unscheinbaren kleinen Dinge inspirieren.

●Carmen Crusius & Daniel Baumann alias Art Daca sind als frisch Zugezogene von Glarner Sagen, Gebräuchen, aber auch Eigenheiten fasziniert, die sie augenzwinkernd im Comic-Stil festhalten.

●Petra Gärtner interessiert sich momentan für den menschlichen Körper und die Gesichter ihrer Mitmenschen. Den Moment mit einer schnellen Skizze einzufangen oder Porträts in Acryl und Mischtechnik sind ihre Stärken.

●Hansueli Knobel wiederum hat sich dem Stein verschrieben. Er stellt seine Arbeiten als Steinbildhauer aus.

●Das bevorzugte Motiv von Vreni Netzer-Schnyder sind Kühe. Die geborene Bauerntochter malt sie auf Leinwand mit verschiedenen Mischtechniken, je nach Stimmung mit Händen, Bürsten, Lappen und anderem mehr.

●Ihr Mann Mitgel Netzer wiederum ist fasziniert, Tiere in ihrem gewohnten Lebensraum mit Pinsel und Bleistift festzuhalten.

●Leo Kühnes Malerei ist oft zweckorientiert. Mit seinen Bewegungsabläufen illustrierte er schon diverse Lehrmittel.

●Ursi Küng wollte nach der Pensionierung einfach besser zeichnen lernen. Nach einem Kursbesuch und einer regen Malphase übermalt sie derzeit ihre früheren Bilder.

●Andrea Maria Mutti ist gelernte Malerin und Gestaltungspädagogin. Das Thema ihrer Ausstellungsarbeiten lautet «Tiefer in die Oberfläche».

●Ueli Marti hat wohl die Aussage seines Schwander Lehrers, «die Sooler Schüler können einfach besser zeichnen» animiert, nie ganz mit dem Zeichnen aufzuhören. Die Ausstellung motivierte ihn, Bilder zu verwirklichen.

An der Vernissage werden die Enkelin von Adolf Fehr, Karin Fehr, sowie der Enkel Daniel Fehr über ihre Erinnerungen an den Grossvater sprechen. Das Duo Martin Lehmann und Harmonica Slim & Biscuit Boy wird die Vernissage musikalisch begleiten.

Freitag, 17. August, 18 Uhr, Vernissage, Schulhaus Sool. Geöffnet am 18./19. sowie 24./25./26. August, von 10 bis 17 Uhr.

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