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2,6 Prozent positiv getestet

Die Bevölkerung der Region Moesa wurde im grossen Stil auf das Coronavirus untersucht. Jetzt liegen erste Resultate vor.

Olivier
Berger
05.06.20 - 18:17 Uhr
Ereignisse
Im Misox und im Calancatal wurden insgesamt 710 Personen auf das Coronavirus getestet.
Im Misox und im Calancatal wurden insgesamt 710 Personen auf das Coronavirus getestet.
SYMBOLBILD/PEXELS.COM

Für eine umfassende Studie wurden in den vergangenen Wochen im Misox und im Calancatal insgesamt 710 Personen auf das Coronavirus getestet. Dabei handelte es sich um 427 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Bevölkerung sowie um 283 Menschen aus Gesundheitsberufen. Aus der Bevölkerung der Moesa nahmen 221 Frauen und 170 Männer teil. Dazu kamen 36 Personen von ausserhalb.

Frauen stärker betroffen

Gestern wurden erste Resultate der Studie veröffentlicht. Demnach wurden bei 2,6 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Bevölkerung Coronavirus-Antikörper nachgewiesen. Bei den Vertreterinnen und Vertretern der Gesundheitsberufe lag der Anteil positiver Tests bei 16,9 Prozent. 

Wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht, waren in der Region Moesa Frauen leicht häufiger von Infektionen mit dem Coronavirus betroffen als Männer. Ausserdem war rund die Hälfte der positiv getesteten Menschen aus dem Gesundheitswesen 30 Jahre alt oder jünger. 

Rege Teilnahme

Getestet wurde auf freiwilliger Basis. Die Teilnahme an der Studie war nicht nur zahlenmässig aussagekräftig, sondern es liessen sich auch Menschen jeden Alters untersuchen. So reichte die Altersspanne von der Gruppe der elf- bis 20-Jährigen bis zu jener der 91- bis 100-Jährigen, wie aus der Studie hervorgeht. Die grösste Gruppe sowohl bei Männern wie auch bei Frauen waren Menschen im Alter zwischen 51 und 60 Jahren. 

«Es hat mich überrascht»

Gemessen an der gesamten Bevölkerung sei die Studie repräsentativ und lasse auch Rückschlüsse für andere Regionen des Kantons zu, sagte die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki gestern gegenüber TV Südostschweiz. «Es hat mich überrascht, wie tief der Prozentsatz in der allgemeinen Bevölkerung ist», betonte sie mit Blick auf den Anteil der positiven Tests. Bisher sei die Forschung von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, die Studie bestätige diese «eigentlich nicht».

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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