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Du sollst nicht stehlen, schon gar nicht in Coronavirus-Zeiten

In den vergangen Tagen haben Spitäler und Kliniken überdurchschnittlich viel Material wie Schutzmasken verbraucht. Die Vorräte werden kleiner. Hauptgrund ist der Coronavirus. Vermehrt hört man jedoch auch von Diebstählen in den Einrichtungen. In Graubünden und Glarus erleben einige Spitäler ein solches Szenario.

Anna
Panier
06.03.20 - 17:45 Uhr
Ereignisse
In einigen Spitälern werden Masken entwendet.
In einigen Spitälern werden Masken entwendet.
UNSPLASH

In Zeiten der Not soll man teilen, nicht aber den Mundschutz. Doch darum gleich einen Diebstahl zu begehen, ist auch nicht nötig. In einigen Spitälern und Kliniken ist aber genau dies der Fall. Auch das Spital Schiers ist davon betroffen.

Lesek Purek, Chefarzt innere Medizin Spital Schiers, meint: «Ja, wir sind davon betroffen. Bei uns sind Mundschutze entwendet worden.» Beim Haupteingang seien die Mundschutze in Schachteln aufgestellt gewesen. Die ganzen Schachteln seien weggekommen. Purek erklärt weiter: «Aufgrund des Vorfalles haben wir die Mundschutze nun bei der Rezeption positioniert.»

Nun müssten die Leute aktiv die Masken holen und seien permanent unter Aufsicht. Allgemein ist die Situation aufgrund des Coronavirus besonders, wie Purek erklärt. «Die Masken und Kittel werden immer weniger. Wir haben einen kleinen Notvorrat, aber dieser reicht nur für eine gewisse Zeit.» Darum achte man im Spital Schiers besonders darauf, den Masken Acht zu geben und nicht mehr Stücke als nötig zu verbrauchen.

Manche sind betroffen

Anders läuft es im Kantonsspital Graubünden. Von solchen vergleichbaren Diebstählen ist die Einrichtung nicht betroffen. Dajan Roman, Leiter Unternehmenskommunikation, erklärt: «Wir haben vor allem zu Beginn, als die ersten Fälle in Graubünden auftraten, einen erhöhten Verbrauch festgestellt, was auf einzelne Entwendungen schliessen lässt. Inzwischen haben wir aber Massnahmen ergriffen.» Man sei noch mit genügend Material versorgt. Im Falle der Fälle könne das Kantonsspital sich auch selber helfen. «Wir können viele Sachen selbst herstellen und werden diese Produktion auch bald starten.»

Dies kann das Center da Sanadad Savognin nicht. Auch wenn es zu keinen Diebstählen gekommen ist, geht das Material langsam aus. «Zurzeit arbeiten wir mit der letzten Schachtel von normalen Mundhygienemasken», sagt Sandra Luzio, Stv. Direktion / PDL Akutabteilung des Center da Sanadad Savognin.

Man habe zwar schon im Voraus eingegriffen und alles zurückgezogen, was öffentlich auflag, trotzdem sei das Material knapp. Aufgrund des Engpasses habe man nun eine Regelung eingeführt. «Das Personal muss jeweils mit einer leeren Packung kommen, um eine neue Packung zu erhalten», so Luzio. Ebenfalls liefen regelmässig Befragungen seitens Kanton betreffend Material. «Wenn bei uns in Savognin die Sachen ausgehen, liefert der Kanton jeweils ein kleiner Notvorrat.»

Andere kennen das Problem nicht

Knapper werdendes Material bildet auch eine Herausforderung für das Spital Thusis. Wie die Verantwortlichen erklären, werden die spezielleren Masken (FFP2) knapp. Man gebe darum auch keine Mundschutze raus. Diebstähle seien bis jetzt kein Thema gewesen, doch ganz auschliessen könne man solche Vorfälle nie.

Von all dem bekommt man in Glarus nichts mit. Das Kantonsspital Glarus möchte auf Anfrage direkt keine Antwort geben. Für die Reha Clinic Braunwald ist die ganze Situation ein unbekanntes Problem. Ob nun Masken gestohlen werden oder nicht, die Thematik rund um den Coronavirus beschäftigt zurzeit so ziemlich jede Person.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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Unglaublich: Was hat mai wohl gehabt VOR PENIZILIN??? SYLVER COLLOID'''''
Ich nehme es hie und da als Vorsorge, und hab keine Probleme . Klar ist die heutige SCHULMEDIZIN dageben..... Es werden noch Zeiten kommen wo diese Typen aufwachen werden.
Schönen Gruss

Noch ein Zusatz an die Adresse des Kantons. Jetzt besteht die Möglichkeit die Lager einmal zu leeren, denn dieses Material hat auch ein Ablaufdatum, danach muss es vernichtet werden, was nochmals mit Kosten verbunden ist, und auch nicht sehr wirtschaftlich. Darum jetzt , großzügig rausgeben, schafft Platz für Neues und frisches!!!

Sollte das war sein, dass wenn in einem Spital Material wie Masken ausgehen, nur weil ein gewisses Klientel von Leuten meint, dass man stehlen muss, finde ich es vom Kanton, der über riesige Lager verfügt es sehr kleinlich, nur Notvorräte zu liefern. Der Kanton soll sich schämen.

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