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Trotz Bedenken: Strasse nach Scheid/Feldis ist sicher

Die Feldiserstrasse von Tomils nach Scheid/Feldis ist von Rutschungen betroffen. Ein Leser stuft die Situation als grosse Gefahr ein. Das Tiefbauamt Graubünden gibt Entwarnung.

Südostschweiz
26.04.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Die grossen Schneemengen und die Schneeschmelze setzen diversen Strassen im Kanton Graubünden zu. Ein Beispiel ist die Schuderserstrasse bei Schiers im Prättigau («suedostschweiz.ch» berichtete).

Ein Leser macht sich in einem Schreiben an die «Südostschweiz»-Redaktion ernsthafte Sorgen. Allerdings um eine ganz andere Strasse. Er beobachtet mit Bedenken die Absenkung der Kantonsstrasse Tomils-Scheid/Feldis, wo der gesamte Hang rutsche. Und zwar im Anschluss an das erste Tunnel nach der Abzweigung Richtung Trans von Tomils her. «Es ist im Bereich des Möglichen, dass der gesamte Hang inklusive Strasse abrutschen kann», heisst es in der Leserzuschrift. Das Prekäre: An dieser Stelle führt das Tobel in die Tiefe.

Keine akute Gefährdung

Wie das kantonale Tiefbauamt auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» erklärte, wurde die Rutschung der Strasse in diesem Abschnitt über Jahre beobachtet. Sie gründe darauf, dass die Strasse durch ein Bergsturzgebiet führe. Die Rutschung sei relativ träge. Die aktuelle, vom Leser thematisierte Rutschung betrifft einen Teilbereich innerhalb dieses Abschnittes, welche durch übermässiges Wasser ausgelöst wurde.

Laut Tiefbauamt wurde der zuständige Bauleiter am 12. April auf diese extreme Durchnässung aufmerksam. Noch am gleichen Tag wurden vom Amt Sofortmassnahmen wie das Ableiten des Wassers sowie eine einspurige Verkehrsführung eingeleitet. Einen Tag später nahmen die Verantwortlichen inklusive Geologe eine Beurteilung der Gesamtlage vor und erstellten ein Sicherheitsdispositiv. Dieses umfasste unter anderem die Einrichtung einer Kontrollmessung und die Überwachung des Gebietes durch Securitas und Pikettfahrer.

Nach trockenem Wetter und dank der eingeleiteten Sofortmassnahmen beruhigte sich die Lage. Am 16. April brachte eine neue Lagebeurteilung folgende Einschätzung des Amtes zu Tage: Es besteht keine akute Gefährdung. Voraussichtlich in zwei Wochen soll unter anderem mit den Arbeiten für eine sogenannte Bankettsicherung aufgenommen werden.

Problematische Umleitung

Eine Umleitung des Verkehrs, wie vom Leser vorgeschlagen, über die gesamte Zeit auf der alten Feldiserstrasse bringt laut Tiefbauamt andere Probleme mit sich: Gerade im Abschnitt Kirche Tomils bis Tomilsertobel gebe es keine Kreuzungsmöglichkeiten. Träfen sich beispielsweise ein Postauto und ein LKW innerhalb dieses Abschnitts, müsse eines der Fahrzeuge über eine grössere Strecke retour fahren. Und: Es sei keine passive Schutzeinrichtung vor einem Absturz vorhanden. Eine Umleitung stelle höchstens für kurzfristige Sperrungen mit entsprechenden Sicherungsmassnahmen eine Alternative dar.

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