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Nach erneutem Murgang: Strassen gesperrt - Häuser zerstört

Was befürchtet wurde, ist nun eingetroffen. Der starke Regen hat erneut einen Murgang in Bondo ausgelöst. Das Ausmass ist noch nicht bekannt. Die Behörden hatten vor einem erneuten Murgang gewarnt.

Südostschweiz
01.09.17 - 06:19 Uhr
Ereignisse

Die Geröllmassen sollen sich gegen 21.30 Uhr gelöst haben. Die Auffangbecken hätten sich schnell gefüllt und das Material sei in Richtung Bondo geflossen. Mehrere Personen hätten ihre Häuser in der Folge freiwillig verlassen. Stromleitungen seien mitgerissen und der Strom im Dorf Promontogno unterbrochen worden, wie verschiedene Medien am Donnerstagabend berichteten.

Martin Bühler, Leiter des Amts für Militär und Zivilschutz, sagte in der Nacht gegenüber RSI, dass der Murgang das Hotel Fanconi in Spino erreicht hat. Das Hotel liegt in der Nähe des Flusses Maira. Zudem sei die alte Strasse mit etwa einem halben Meter Schlamm bedeckt. Es gebe glücklicherweise keine Informationen über Verletzte.

Häuser komplett zerstört

Am frühen Freitagmorgen bestätigte die Gemeinde einen grossen Murgang bis in die Bergeller Talsohle bei Bondo. Sie füllte das in den letzten Tagen teilweise entleerte Auffangbecken, passierte die neue Kantonsstrasse und füllte das Bachbett der Maira.

Auch die alte Kantonsstrasse auf der rechten Talseite wurde mit Schlamm überdeckt. Die Bewohner und Hotelgäste im dortigen Ortsteil Spino wurden in Sicherheit gebracht. Zwei ältere Erwachsene wurden aber in einem Gebäude eingeschlossen; sie mussten von der Rega in einer Windenaktion gerettet werden.
 
In Spino wurden mehrere Häuser beschädigt und in Sottoponte (Promontogno) und Bondo wurden mehrere Gebäude gar total zerstört. Einige, bisher verschonte Strassen von Bondo wurden ausserdem mit Schlamm überflutet.
 
Im Einsatz standen gemäss der Gemeinde circa 50 Einsatzkräfte verschiedener Kantons- und Gemeindestellen, Gebirgsspezialisten der Armee, des Zivilschutzes, der Ortsfeuerwehr, der Kantonspolizei Graubünden und des Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz).
Der Murgang lief bis in die Bergeller Talsohle.
Der Murgang lief bis in die Bergeller Talsohle.
GOOGLE MAPS

Die Kantonspolizei Graubünden bestätigte den Murgang noch vor Mitternacht. Das Ausmass sei noch schwer abzuschätzen, wie Mediensprecher Roman Rüegg auf Anfrage erklärte. Derzeit habe man ebenfalls keine Meldungen über verletzte Personen.

Strassensperren

In der Nacht auf Freitag teilte das Tiefbauamt Graubünden mit, dass die Strasse Casaccia nach Vicosoprano wegen eines Rüfeniedergangs gesperrt ist. Aus Sicherheitsgründen wurde auch die Strecke Stampa nach Castasegna geschlossen.

Die Gemeinde Bregaglia warnte am Donnerstagabend vor dem Aufenthalt in gefährdeten Bereichen. Die Räumungsarbeiten im überfluteten Auffangbecken waren unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in vollem Gang.

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Ihren völlig realitätsfremden Kommentaren muss ich davon ausgehen, dass sie nicht in einer Bergregion leben aber dennoch jederzeit gerne für den eigenen Urlaub dorthin gehen. Selbstverständlich wollen Sie dann während Ihrer Urlaubszeit dort eine unversehrte und heile Welt vorfinden welche Ihren Idealen passt und dies unabhängig davon, ob in dieser Bergregion Leute das ganze Jahr leben und mit zum Teil widrigen Verhältnissen zurechtkommen müssen. Sie wünschen sich am Besten keine Autos, keine SUV's damit Sie dann für Ihr eigenes Auto immer und an den schönsten Plätzen einen Parkplatz vorfinden. Keine Entwicklung in den Bergregionen, damit Sie sich ja auch erholen können in den zwei kurzen Ferienwochen. Alles schön und gut; die Einheimischen wegsiedeln in die Wälder und wohl am liebsten mit Lendenschurz.

"Peter Brunold (nicht überprüft)" unterstellt mir: "Sie wünschen sich am Besten keine Autos, keine SUV's damit Sie dann für Ihr eigenes Auto immer und an den schönsten Plätzen einen Parkplatz vorfinden."

Unlogisch! Da ich seit Jahren "Meinen Gesundheitstourismus" erkläre - der sich sehr unterscheidet vom "offiziellen Gesundheitstourismus" der Regierung - betrachte ich "Brunolds" Falschaussage als besonders unfair.

Selbstverständlich sollen in den Gesundheitsgebieten meines Modells die Naturgesetze für ALLE gelten (systemimmanent), während ich bisher in unserer Welt sehe, dass sich die Superreichen der Malaise dadurch entziehen (bis zu welchem Zeitpunkt wohl werden sie das können?), dass sie beispielsweise in möglichst unberührter Natur wohnen (z.B. auf dem Villenhügel von Chur nahe Wald; z.B. sorgte in den USA ein Fracking-Hauptakteur dafür, dass das nicht in der Nähe seiner Villa stattfindet). Dieses "unnachhaltige" und "ungesunde" Verhalten sollte mir also niemand unterstellen.

 

Wir stellen alle ständig Sinnzusammenhänge zwischen Ereignissen her, die ohne diese Denkleistung sinn- und zusammenhanglos blieben. So entsteht Wirklichkeit und Geschichte, so entstehen auch Geschichten. Die Berge künden von gewaltigen Kräften, die sie einst aufgetürmt haben, ebenso von ebenso gewaltiger Erosion. Beides hat die Landschaft geformt, in der wir Leben. In diesem Zusammenhang scheint es mir vermessen, für den Bergsturz Verantwortliche zu benennen, seien es die SUV-Fahrer, die Tourismus-Organisationen oder irgendwelche PR-Firmen. Jeder Geologe kann bestätigen, dass die gesamten Alpen irgendwann in einer fernen Zukunft weg-erodiert sein werden. Sie neigen dazu, abzuflachen. Das ist keine Politik, keine Ideologie, keine Hetze - sondern Physik. Dagegen können wir uns wehren oder auch nicht. Es hat keinen Einfluss. Null.

Auweia, Frau Candreia.

Ja, die Natur hat ihre Eigendynamik und "Auf lange Sicht sind wir alle tot" und "Wer früher stirbt, ist länger tot."

ABER: Daraus das Extrem abzuleiten, "SUV-Fahrer, Tourismus-Organisationen oder irgendwelche PR-Firmen" hätten keinen Einfluss - ich bin gegenteiliger Ansicht: Ohne Mensch wäre der Planet unversehrt wie seit jeher - ja... auch wenn in paar Milliarden Jahren Schluss wäre natürlicherweise: Die Menschheit kürzt das fast hundertprozentig ab, finde ich (sofern man "Augen zu sehen" hat).

 

War nicht zu lesen, dass zumindest gemäss heutigem Wissen an etlichen Orten im Gebirge kein Siedlungsgebiet gebaut worden wäre? Andererseits SO-Titelseite 31.8.2017 "Man sieht, dass immer noch eine halbe Million bis eine Million Material akut in Bewegung ist und wir in den nächsten Tagen mit weiteren Felsabbrüchen rechnen müssen." Million WAS? Kubikmeter oder Tonnen? Wieviel nur schon seit 23.8.2017? Es scheinen weitere Millionen "auf der hohen Kante" der Berge zu liegen – wie viele Millionen (Franken) und Dieselabgase wollen Sie denn dort über die Jahr(zehnt)e noch verpuffen? Wieviele Berge wollen Sie noch versetzen, und mit wie vielen Schneekanonen soll noch gegen die Natur geschossen werden statt ihre Naturgesetze zu ehren und fördern nach besten Kräften, wie ich finde?
Warum lasst ihr das nicht liegen und erklärt Bondo zur menschenfreien Zone? In Doku-Filmen zeigt die Region Tschernobyl erstaunliche Natur.
SO 31.8.2017:
1) Die Leserbriefe PRO Lärm in Davos. Da findet wohl nicht mal Kommissar Derrick ein Motiv.
2) "Genussprojekt 'Graubünden Viva' in Startlöchern mit den Partnern GR Holz und Somedia." Das solle "Gäste nach GR bringen".
Das dürfte etwa so wirksam statt heilsam sein wie der offizielle Gesundheitstourismus. Wenn ich seit Jahren diese Stories lese, ist das nun Realsatire oder "Einfaltsreichtum der Einfallslosigkeit" nach dem Motto: "Warum richtig machen, wenns auch falsch geht", nicht nur im Fotoverbots-Bergün und in Partnunsee-Bungalows?
Da hatte ich ja bereits mehr Fantasie, als ich hinter dem Mond aus dem Ei schlüpfte, krächzt Donald Duck. Der SCHPARZ 2017 zitiert mich auf der letzten Seite: "Was soll ich denn auch machen, ich habe halt so viel Fantasie, dass mir ständig mehr einfällt als dem Schparz."
Meine Meinung: Wir brauchen Jungbrunnen ("Wir leben in einer total verrückten und kranken Welt" Zitat Madonna SO 19.2.2015), nicht Denkfaule, die sich an Vorgestern-Vorgekautes klammern wie der Ertrinkende ans Senkblei.
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2017-08-29/geld-ueber-kultur

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